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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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entscheidet, woran wir sterben.«
    Auch Makaio grub weiter. Wie zufällig streiften seine Finger ihre Hand und schlossen sich darum.
    Eleni erstarrte.
    »Wenn die Moiren das Schicksal bestimmen, und auch den Moment, in dem du stirbst ...« Makaio flüsterte. »Bedeutet das, dass dein Schicksal dich bis dahin schützt? Und dass dich niemand töten kann, bis der Zeitpunkt gekommen ist?«
    Eleni schluckte. Was meinte er mit seinen Worten? Und warum hielt er ihre Hand? Sie drehte den Kopf in seine Richtung.
    Plötzlich war sein Gesicht ganz nah. Furcht schimmerte in seinen Augen.
    Hieß das, er hatte Angst um sie? Davor, dass sie getötet wurde?
    Eleni brachte nur ein Flüstern hervor: »So wie ich es verstandenhabe, steht die Entscheidung der Moiren über allen anderen. Selbst Zeus soll sich vor ihnen gefürchtet haben, weil er nichts gegen das Schicksal ausrichten konnte, das sie einmal festgelegt hatten.«
    Plötzlich brach die Pegasus-Stute vor ihnen durch den Schleier aus Lianen. Makaio wich vor Eleni zurück und sprang auf. Eleni starrte abwechselnd zu ihm und dem Pegasus. Für einen Moment glaubte sie, dass die Stute ihnen ungeduldig zunicken würde, weil sie weitergehen mussten. Aber Lagi schaute nur aufmerksam auf sie herab.
    Eleni wich ihrem Blick aus und sah zu der Yamspflanze. Sie hatten inzwischen bestimmt fünfzig Zentimeter tief gegraben und dennoch schien die Pfahlwurzel noch um einiges tiefer in die Erde zu reichen. Gleichzeitig war die schwarze Wurzel fast doppelt so dick wie Makaios Arm. »Das Teil ist echt gewaltig.« Eleni starrte darauf. »Wie lange wollen wir eigentlich noch graben?«
    Makaio folgte ihrem Blick. »Ich denke, das reicht.« Er sprang zurück in das Loch und zog das Messer aus seinem Gürtel.
    Eleni stand auf und sah zu, wie Makaio das untere Ende der Wurzel durchtrennte. Plötzlich erinnerte sie sich an etwas, an einen Beweis, dass die Schatten tatsächlich die Kinder der Nyx waren. »Manche von diesen Nachtgöttern haben wir übrigens schon ziemlich deutlich erkannt. Zum Beispiel Eris. Sie ist die Göttin der Zwietracht und des Streites. Wenn sie die Menschen dazu bringt, sich zu streiten, fängt sie an zu wachsen und wird zu einer jungen schönen Frau. Manchmal soll sie sogar zu einer Riesin werden.« Eleni wurde leiser. »Ich habe sie zweimal gesehen: einmal auf einer Feier, bei uns zwischenden Dorfbewohnern. Und dann habe ich sie ein zweites Mal gesehen ...«
    »Auf dem Berg.« Makaio richtete sich auf. Seine Augen waren weit und sahen sie erschrocken an. »Sie steht nachts manchmal auf dem höchsten Berg. Dann wird sie riesig groß und ihr Lachen hallt über die Insel.«
    Eleni bemerkte die Gänsehaut, die sich über Makaios Arme zog. Sie fragte sich, wie es sein musste, wenn man auf so einer Insel lebte und Nacht für Nacht mit solch unheimlichen Erscheinungen konfrontiert wurde. Wie alt mochte Makaio sein? Vermutlich ein bisschen älter als sie. Aber wie lange war er schon hier?
    Makaio bückte sich zurück in das Loch und hob die Yamswurzel hoch. Auf seinem Arm sah sie tatsächlich riesig aus und ließ ihn wie einen kleinen Jungen erscheinen.
    »Wie alt bist du eigentlich?« Die Frage rutschte Eleni heraus.
    »Was?« Makaios Blick kehrte zu ihr zurück. »Wie alt ich bin?« Er sah sich suchend um, als müsste er die Antwort erst irgendwo finden. »Es gibt hier keine richtigen Jahreszeiten. Aber ich denke, ich bin seit knapp vier Jahren hier. Also werde ich wohl demnächst fünfzehn.«
    Seit vier Jahren? Eleni atmete scharf ein. Dann war er schon mit elf auf diese Insel gekommen? Wie hatte er es geschafft, so lange zu überleben? Noch dazu als Kind!
    Er war kein normaler Mensch, richtig. Und wie es aussah, hatte er bereits Menschen getötet. Aber ... hatte er das getan, bevor er elf gewesen war? Oder erst hier auf der Insel?
    Plötzlich schlug die Pegasus-Stute aus und wieherte. Makaio sprang aus dem Loch und sah sich alarmiert um.
    Der Schock durchzuckte Eleni wie ein Blitz. »Makaio«, flüsterte sie. »Wo sind die Schattengötter eigentlich am Tag? Haben sie uns gehört?«
    Makaio legte den Finger auf die Lippen und lauschte weiter in den Dschungel hinein. Aber schließlich antwortete er doch: »Am Tag hab ich bislang nur die Hesperiden gesehen. Alle anderen erscheinen erst in der Dämmerung.«
    Eleni versuchte, auf die Geräusche im Dschungel zu achten. Sie erinnerte sich wieder an das Raubtier, das sie verfolgt hatte. Aber dieses Mal stießen die Vögel keine Warnrufe

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