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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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geträumt habe! Ich kann es dir jetzt nicht erklären, wir haben keine Zeit. Aber sagen wir so: Ich bin auch nicht ganz normal. Und wenn ich dir im Schlaf sage, was wir machen müssen – dann müssen wir es machen! Verstanden?«
    Makaio nickte, schüttelte kurz darauf den Kopf. »Verstanden hab ich es nicht. Aber in Ordnung. Wenn du sagst, wir müssen fliegen, dann fliegen wir.«
    Gemeinsam krabbelten sie aus ihrem Versteck und Makaio stieß ein leises Pfeifen aus.
    Kurz darauf trabte die schwarze Pegasus-Stute zwischen den Bäumen heran.
    »Aber du weißt, dass du dich gut festhalten musst?!« Makaio warf Eleni einen besorgten Blick zu.
    Lagi blieb vor ihnen stehen und sah so aus, als hätte sie ihren Auftrag bereits verstanden.
    Eleni blinzelte zu ihrem Rücken hoch, zu den Flügeln und den gewaltigen Schultermuskeln, in denen sie mündeten. War hinter den Flügeln überhaupt genug Platz für zwei? Eleni schluckte. »Woran halte ich mich eigentlich fest?«
    Makaio lachte nervös. »Das ist das Problem. Zum Festhalten hast du nur deine Beine.« Er räusperte sich. »Und vielleicht auch ein bisschen mich«, fügte er leise hinzu. Plötzlich erschien sein Blick schüchtern, ganz anders als in den Tagen zuvor. »Ich setze mich nach vorne. Dann kannst du deine Arme um mich legen. In Ordnung?«
    Eleni musste lächeln. »Klar.« Sie spürte, wie sie rot wurde. »Ich gebe mir auch Mühe, nicht herunterzufallen. Versprochen!«
    Makaio erwiderte ihr Lächeln. Er machte einen eleganten Satz und landete auf dem Rücken der Pegasus-Stute. Schließlich reichte er Eleni die Hand und half ihr, hinter ihm aufs Pferd zu springen.
    »Halt dich gut an mir fest«, flüsterte er. »Und leg dich genauso in die Kurven wie ich. So ein Flug ist ziemlich rasant.«
    Eleni nickte und rutschte so nah wie möglich an Makaio heran. Sie klammerte die Arme um seinen Oberkörper und legte den Kopf an seine Schulter. Sein Herz hämmerte! Selbst von hinten konnte sie es hören.
    Die Stute galoppierte an, zwischen den Bäumen hindurch,immer weiter, bis zu einer Stelle, an der sich der Dschungel lichtete. Im nächsten Moment sprang sie ab, ihre Flügel schlugen und rissen ihre Reiter in einen neuen Rhythmus. Eleni wollte aufschreien, aber Makaio hatte den Rhythmus bereits gewechselt und zog sie in die passende Bewegung hinein. In einem gleichmäßigen Vor und Zurück glich er den Flügelschlag aus, lehnte sich schließlich ganz ruhig nach vorne, während der Pegasus mit ausgestreckten Flügeln über die Bergkuppe segelte.
    Eleni achtete auf jede Bewegung, legte sich zusammen mit Makaio in die Kurven und spürte den Ruck, mit dem die warme Luftströmung sie anhob, sobald sie über den Berg hinwegglitten. Die Pegasus-Stute segelte zwischen zwei Felswänden durch eine Schlucht. Sie glitt immer tiefer, schlug ein paarmal mit den Flügeln, um die Geschwindigkeit abzubremsen – und landete schließlich mit weichen Galoppsprüngen auf einem Sandstrand.
    Elenis Knie zitterten, als sie auf den Boden sprang. Makaio landete neben ihr und musste sie für einen Moment festhalten, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor.
    Dann entdeckte sie ihre Freundin! Philine lag vor ihr am Strand, genauso wie in ihrem Traum. Sie hatte sich im Sand zusammengerollt und sah so aus, als würde sie schlafen. Ihre Haut war rot von der Sonne, zur Hälfte von einem schwarzen Umhang bedeckt, der aussah, wie die Kleidung der Götter. Mit ihrem geschorenen Kopf erschien sie so hilflos wie ein kleines Baby.
    »Philine!« Eleni rannte auf sie zu, fiel neben ihr auf die Knie und rüttelte ihre Freundin an der Schulter. »Wach auf! Wir müssen hier weg! Schnell!«
    Doch Philine rührte sich nicht.
    »Die Flut!« Makaios Stimme überschlug sich.
    Eleni sah auf. Das schmale Rinnsal, das vorhin noch den breiten Sandstrand durchteilt hatte, füllte sich mehr und mehr mit Wasser, schwoll rasend schnell an, bis es Philine schon beinahe erreichte.
    »Wir haben keine Zeit!« Makaio deutete mit dem Arm auf das Meer, das sich am Ende des Fjords zu den Seiten dehnte. »Die Hesperiden kommen!«
    Eleni sah die Fischschwänze, wie sie eilig umeinandersprangen. »Philine!«, schrie sie.
    Aber ihre Freundin rührte sich nicht.
    Makaio bückte sich zu Philine und hob sie hoch. »Wir müssen wieder durch die Luft!« Er schob den schlafenden Körper auf den Rücken des Pegasus und hielt Philine am Bein fest, damit sie nicht herunterfiel.
    Makaios Gesicht erschien bleich. »Ich halte sie fest – und du

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