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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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hatte Philine noch einmal gesagt? Dass ein normaler Junge wie Kimon für sie zu langweilig wäre. Normal war Makaio ganz sicher nicht. Ein Nixenjunge, ein Samoaner, einen exotischeren Jungen hätte sie nicht finden können ...
    Welche Sprache sprachen eigentlich die Menschen auf Samoa?
    Bestimmt nicht Deutsch oder Griechisch ...
    Eleni überlief es eiskalt bei dem Gedanken. Warum hatte sie sich die Frage nicht schon viel eher gestellt? »Sag mal, Makaio ...?«
    Er zuckte zusammen, seine Stimme klang tief. »Was ist denn?«
    Eleni erstarrte. Sie konnte ihn deutlich verstehen. Nur eines war vollkommen unklar: »Welche Sprache sprichst du eigentlich mit mir?«
    »Welche Sprache?« Makaio klang überrascht. »Samoanisch natürlich. Welche sonst? Ich spreche keine andere Sprache.«
    Eleni lachte auf. Das konnte nicht sein! »Und ich spreche kein Samoanisch. Ich kann Deutsch und Griechisch ... und ein bisschen Englisch.« Sie atmete tief ein. »Bist du sicher, dass wir nicht Englisch reden?«
    Makaio bewegte sich. »Ich war nur kurz in der Schule und kann nicht viel Englisch. Nur ein paar Wörter. Zum Beispiel Hallo , Auf Wiedersehen , Wie geht es Dir ...« Er unterbrach sich selbst. »Hab ich das gerade auf Englisch gesagt, oder klang es so ...«
    Eleni fröstelte. »Es klang so wie alles andere!«
    Makaios Stimme wurde heiser. »Heißt das, wir verstehen uns, obwohl wir unterschiedliche Sprachen sprechen?«
    Eleni duckte sich noch näher an seine Schulter. Sie waren auf einer seltsamen Insel.
    »Scheint so«, flüsterte sie. »Jedenfalls habe ich in meinem ganzen Leben noch kein Samoanisch gehört. Wie sollte ich es also verstehen?«
    Makaio stieß ein leises Keuchen aus. »An was für einem Ort sind wir eigentlich?«
    Eleni wurde schwindelig. »Wir sind auf Atlantis, auf der Insel der Nyx, an einem verborgenen Ort, den normale Menschen nicht sehen können.«

K APITEL N EUNZEHN
    N ur für kurze Momente wachte Philine auf, erlebte irgendetwas, nur um gleich darauf alles zu vergessen. Stunden und vielleicht sogar Tage schwammen auf diese Weise ineinander, bis nichts mehr von ihnen blieb.
    Doch irgendwann dauerte der Moment länger. Um sie herum war es dunkel. Kühle Luft strich über ihren Körper, über ihre Haut, die so heftig brannte, als wären tausend Flammen darüber hergefallen. Der Untergrund, auf dem sie lag, fühlte sich nicht hart an – aber er scheuerte an ihrem Rücken.
    Philine blinzelte und blickte auf ihren Arm. Die Farbe ihrer Haut war dunkel, viel dunkler als jemals zuvor. Doch es war kein Braun. Es war Dunkelrot.
    Erst jetzt erkannte sie, dass sie im Sand lag. Rechts und links von ihr ragten die Berge in die Höhe und darüber wölbte sich der nachtschwarze Himmel.
    Sie befand sich auf dem Boden des Fjords, an dem Sandstrand, den sie von oben gesehen hatte! Wenn sie die Felswand hinaufspähte, erahnte sie die dunkle Öffnung darin: ihre Gefängnishöhle.
    Philine keuchte auf. Das Brennen auf ihrer Haut mussteein Sonnenbrand sein und in ihrem Schädel pochte rasender Kopfschmerz. Wenn ihre Haut so rot geworden war – wie lange lag sie schon hier am Strand? Dabei musste doch zwischendurch die Flut gekommen sein. Hatten die Hesperiden sie etwa auf dem Meer treiben lassen, solange der Fjord unter Wasser stand? Und was hatten sie sonst noch mit ihr getan? Philine versuchte, irgendetwas davon in ihrer Erinnerung zu finden. Aber das Letzte, woran sie sich erinnerte, war die sanfte Göttin, deren Wasser sie getrunken hatte. Alles danach versank in einem langen, traumlosen Schlaf.
    Philine tastete über ihre schmerzende Haut ... und zuckte zusammen. Sie war nackt, der Sonnenbrand war überall!
    Ein mehrstimmiges Flattern rauschte von Weitem heran, drehte eine hastige Runde über ihr und landete auf dem Strand. Obwohl keine Schritte zu hören waren, spürte Philine, wie die Kreaturen auf sie zukamen.
    Hastig schloss sie die Augen. Die Götter sollten nicht bemerken, dass sie wach war. Sonst würden sie ihr einen neuen Vergessenstrunk einflößen und sie würde nie erfahren, was mit ihr geschah.
    Von nun an musste sie ihr Bewusstsein behalten. Vielleicht konnte sie dann sogar fliehen. Sie wollte zurück nach Hause, zurück zu ihrem Vater und zu Kimon. Und zu Eleni! Ob ihre Freundin wohl versuchte, sie zu retten?
    Die Gestalten blieben neben ihr stehen. Eine von ihnen beugte sich zu ihr herab. Philine erkannte den schwerfälligen Atem des alten Mannes. Er fing an, ihren Körper von einer Seite auf die andere zu

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