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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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Wippen. Es fiel ihr schwer, noch länger auf der Bierbank still zu sitzen, aber sie war zwischen Eleni und Leándra nahezueingekeilt. Eleni lehnte sich müde gegen ihre Schulter und von Leándras Seite kamen Wellen von Eifersucht herübergeweht. Schon den ganzen Abend musste sie dabei zusehen, wie Vasili und seine Freundin miteinander turtelten. Jetzt saßen die beiden auf der anderen Seite des Tisches und knutschten miteinander, als wären sie allein.
    Kimon verdrehte die Augen. Er schien der Einzige zu sein, der den Rhythmus der Musik genauso fühlte wie Philine. Seine Finger trommelten leise auf dem Tisch. Er grinste ihr zu und seine braunen Augen funkelten im Licht des Feuers.
    Philine hätte große Lust, mit ihm zu der Tanzfläche vor den Lautsprechern zu laufen, auf denen einige der Erwachsenen bereits tanzten. Aber sie konnte noch nicht gehen. Sie spürte, wie sich Leándra von Minute zu Minute schlechter fühlte. Elenis Schwester versuchte schon die ganze Zeit, sich von Vasili abzulenken, indem sie sich mit Alexos und Kosta unterhielt. Aber das Gespräch der Jungen war beim Thema Computer stecken geblieben, was ganz offensichtlich nicht Leándras Spezialgebiet war.
    Vasili und Zoe knutschten inzwischen mit halb offenem Mund und Leándra hatte endgültig genug. Äußerlich war ihr nichts anzusehen, aber Philine spürte, wie sie darum kämpfte, nicht in Tränen auszubrechen. Der Druck in der Luft wurde immer schwerer. Philine atmete tief ein, bis Leándras Eifersucht in ihr Herz flutete.
    Kimon gab schließlich ein genervtes Stöhnen von sich. Er beugte sich zu ihnen über den Tisch und nickte in Vasilis Richtung. »So geht das den ganzen Tag. Knutschen hier, Schmusen da. Und wenn Zoe mal gerade nicht bei ihm ist, dann wird sie dringend erwartet.« Kimon stellte seine Jungenstimmeso tief wie möglich und äffte seinen Bruder nach: »Kimon! Räum mal das Zeug hier weg. Wenn Zoe das Kinderspielzeug sieht ... – Kimon! Leih mir mal was von deinem Taschengeld. Ich will mit Zoe in die Eisdiele! – Kimon! Mach mal das Bad frei! Zoe kommt gleich. Ich muss mich rasieren!« Kimons Stimme kiekste mit dem letzten Wort und zog Vasili noch mehr ins Lächerliche.
    Philine und Eleni prusteten los und selbst Leándra konnte sich plötzlich nicht mehr halten. Erleichterung klang aus ihrem Gelächter und das Gefühl in Philines Brust löste sich auf. Auch Alexos und Kosta lachten über Kimons Parodie, die laut genug gewesen war, um jeden daran teilhaben zu lassen. Nur Vasili löste sich ruckartig von Zoe und drohte seinem Bruder mit der Faust.
    Die Musik wechselte zu einem R-&-B-Song mit coolem Rhythmus. Kimon kümmerte sich nicht weiter um Zoe und Vasili und sprang stattdessen auf. »Wer kommt mit tanzen?«
    »Ich!« Philine rief die Antwort, ohne länger darüber nachzudenken. Auch Leándra nickte und Alexos und Kosta standen auf.
    Selbst Eleni löste sich von Philines Schulter. »Na gut. Vielleicht werde ich dann ja wieder etwas wacher.«
    Philine wechselte einen Blick mit ihrer Freundin. Der Nachmittag auf der Insel steckte Eleni offenbar noch in den Knochen. Schon den ganzen Abend schien sie mit ihren Gedanken abwesend zu sein und Philine ahnte, dass sie an den seltsamen Jungen und den schwarzen Pegasus dachte, die sie zuletzt gesehen hatten. In einem ruhigen Moment musste sie unbedingt mit Eleni darüber reden. Aber jetzt wollte sie endlich tanzen!
    Eleni und Leándra blieben ein wenig hinter ihnen zurück, als sie zusammen zur Tanzfläche liefen. Dafür hatte Kimon es umso eiliger. Er griff nach Philines Hand und zog sie das letzte Stück mit sich. Zusammen stürzten sie sich zwischen die Erwachsenen. Es war genug Platz, die Tanzfläche ließ sich beliebig auf die Hochebene ausdehnen und sie konnten sich drehen und springen, wie sie wollten. Philine liebte es zu tanzen. Wenn ihr Vater abends bei seiner Arbeit war, hörte sie oft stundenlang Musik und tanzte dazu, um sich vom Alleinsein abzulenken. Sie hatte sich noch nie beim Tanzen gesehen, nicht einmal in einem Spiegel. Aber die Bewegungen fühlten sich sicher an und Kimon warf ihr bewundernde Blicke zu. Dabei tanzte er selbst so großartig, dass sie sich immer wieder etwas von ihm abschaute. Bald gaben sie sich einen Wettkampf aus Schrittkombinationen, die sie gegenseitig nachmachten. Am Anfang machten auch Eleni und Leándra mit, aber als Philine und Kimon immer kompliziertere Tanzeinlagen vormachten, blieben sie lachend stehen und holten sich etwas zu trinken. Also

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