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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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ließen sich nur mühsam hinunterschlucken. Doch niemand sonst schrie, niemand schien die Wolke zu bemerken, nicht einmal Kimon. Stattdessen hatten die Jungs ihr munteres Gespräch mit Leándra wieder aufgenommen.
    Was auch immer das für Kreaturen waren, niemand außer ihr konnte sie sehen! Und niemand bemerkte den brausenden Wind! Philine rüttelte an Elenis Schulter. Doch ihre Freundin schlief weiter.
    Die schwarzen Kreaturen erreichten die Klippen, fegten so knapp darüber hinweg, dass ihre Flügel fast bis zum Boden schlugen.
    Ein unkontrollierter Laut entwich Philines Kehle, Eleni zuckte und murmelte im Schlaf. Gleich darauf wurden alle Geräusche unter dem Rauschen begraben. Die Kreaturen zischten auf sie zu. Sie waren riesig, menschengroß und ihre Flügel spannten sich weit genug auf, um den Festplatz zu umschlingen.
    Philine glaubte, dass der Schlag ihrer Schwingen die Leute am Boden von den Füßen reißen würde ... doch kurz bevordie Kreaturen den Kreis der Fackeln erreichten, stiegen sie höher und glitten mit ausgebreiteten Flügeln über die Menschen hinweg. Philine starrte nach oben, der Luftzug raubte ihr den Atem. Aber die Kreaturen waren zu schnell, um etwas erkennen zu können. Philine konnte nur ahnen, wie ihre dunklen Gesichter auf sie hinabblickten und die Festgesellschaft nach etwas durchsuchten.
    Offenbar fanden sie es nicht, denn sie rauschten einfach über sie hinweg ins Landesinnere.
    Philine wollte gerade aufatmen, als sie hinter sich ein sirrendes Flattern hörte, wie von einem riesigen Vogel, der landete. Ringsherum aus der Dunkelheit pfiff plötzlich dieses Geräusch über die Ebene.
    Philine erstarrte. Sie blinzelte in die Finsternis jenseits der Fackeln ... Nach einer Weile erkannte sie die menschengroßen Schatten, die überall auf der Hochebene gelandet waren und langsam auf die Festgesellschaft zukamen.
    Philine stieß ein leises Wimmern aus.
    »Was ist los?« Kimon klang besorgt.
    Sie starrte ihn an. Er hatte nichts bemerkt, niemand hatte etwas bemerkt!
    Ein kühler Luftzug streifte ihren Nacken, ein kaum wahrnehmbares Geräusch von Schritten, die sich hinter ihr bewegten.
    Einer der Schatten! Er war hinter ihnen!
    Ein Schrei wich aus Philines Mund. Sie sprang auf und wirbelte herum. Tatsächlich! Dort stand jemand, zehn oder fünfzehn Meter von ihnen entfernt: eine schwarze, regungslose Gestalt, deren Gesicht unter einer großen Kapuze verborgen war.
    Philine bemerkte kaum, dass Eleni unsanft auf den Boden gerollt war und leise vor sich hin jammerte. Leándra saß auf ihrem Stein und blickte entgeistert zwischen ihnen hin und her.
    »Eine Schlange ...« Eleni murmelte im Schlaf. »Es ist eine Schlange.« Plötzlich sprang sie ebenfalls auf ihre Beine und sah sich unwirsch um.
    »Eine Schlange?« Leándra schnellte von ihrem Stein und wich ein paar Schritte rückwärts. Auch Alexos und Kosta standen schneller auf ihren Füßen, als Philine gucken konnte. Im nächsten Moment suchten die Jungen auf dem Boden nach der Schlange.
    Nur Leándra ging zu ihrer Schwester, die regungslos in dem Getümmel stand. Die beiden sprachen miteinander. Aber Philine konnte sie nicht hören.
    Kurz darauf wich Leándra erschrocken zurück. Erst jetzt begriff Philine, dass Eleni doch nicht aufgewacht war. Sie schlafwandelte! Wie gebannt richtete sich Elenis Blick auf die schwarze Gestalt, die hinter ihnen in der Dunkelheit stand.
    »Die Schlange scheint weg zu sein!« Kimons Stimme ließ Philine zusammenzucken.
    Auch Alexos hörte auf, nach der Schlange zu suchen. Sein Blick schweifte durch die Dunkelheit. Er schien die schwarze Gestalt nicht zu sehen, dennoch schauderte er. »Ist plötzlich ganz schön kalt geworden. Findet ihr nicht?« Seine Stimme klang merkwürdig.
    »Stimmt.« Kosta nickte. Er hob die Weinflasche und trank einen kräftigen Zug. Als er sie absetzte, schüttelte er sich. »Nicht mal mehr das hilft.«
    Philine bemerkte zwei weitere Gestalten, die am Himmelflogen. Sie sah ihnen nach, wie sie über das Fest hinwegglitten und auf der anderen Seite der Menschenmenge landeten. Mit langsamen Schritten strebten die beiden Schatten schließlich auf die Festgesellschaft zu. Doch ihre Silhouetten schwankten, ihre Schattenkörper wurden breiter, immer unförmiger, ehe sie sich in der Mitte teilten und plötzlich zu viert weiterliefen. Zwei von ihnen wanderten nach rechts um die Festgesellschaft herum, die Duplikate huschten nach links um den äußeren Kreis der Fackeln. Die Flammen, an denen

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