Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
über sie gelesen und sie im Fernsehen gesehen«, sagte Barbie. »Mit ihrem blonden Haar und der schlanken Figur stehen ihr Winterfarben bestimmt ausgezeichnet. Ich glaube aber, bei Ihnen sollten wir etwas anderes probieren. Vielleicht Sommerfarben. Haben Sie jemals einen Rock getragen?«
    »Winterfarben? Einen Rock? Was ist das hier, eine Kosmetikberatung?« Regina war verletzt und verärgert. »Ich bin hierher gekommen, um über meine Probleme zu reden, und nicht, damit ich in meine Mutter verwandelt werde!«
    »Über Ihre Mutter reden wir ein anderes Mal!«, lenkte Barbie Ihre Klientin ab. »Eins nach dem anderen. Wir werden eine Menge Sitzungen brauchen, meine Liebe. Aber ich denke, wir sollten uns erst mit Andy befassen, denn der hat ganz offensichtlich Ihre Gefühle verletzt.«
    »Noch nie hat mir jemand so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie er, und ich bescheuertes Arschloch fall natürlich drauf rein.«
    Erneut flossen die Tränen. »Er sagte, ich hätte keine Freunde, weil ich egozentrisch bin und nie auf die Gefühle anderer Rücksicht nehme, und dann hat er mich auf den Parkplatz geschickt und mich angeschrien, nur weil ic h nach dem Schlüssel gesucht habe und eine Leiche auf den Beton gefallen ist.«
    »Du liebe Güte!«
    Das war mehr, als Barbie verkraften konnte. Die Bilder, die ihr durch den Kopf wirbelten, waren einfach zu viel für sie und würden sie sicherlich um den so dringend erforderlichen Schlaf bringen.
    »Ich habe meine Chance verpatzt«, schluchzte Regina. »Das sehe ich ein, und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann. Ich wünsche mir so sehr, dass er mich wegen irgendwas achtet und bewundert, aber mir fällt einfach nichts ein.«
    »Wir Frauen müssen uns alle Lob und Bewunderung sehr hart verdienen.« Endlich gab es etwas, was Barbie verstand. »Und ja, es ist sehr wichtig. Alles, was Sie jetzt brauchen, ist ein kleines Projekt. Was für ein Projekt könnte Sie denn auf den richtigen Weg bringen? Etwas, was Sie ganz alleine schaffen, etwas, was andere beeindruckt und Ihr Ansehen hebt.«
    Eine Minute dachte Regina angestrengt nach, wobei sie mehrfach schniefte und sich die Nase putzte.
    »Wie wäre es mit einer Wachsmaske und einer vollständigen Gesichtsbehandlung?«, schlug Barbie vor. »Und dann könnten wir eine Diät und etwas Yoga andenken.«
    Wenn sie sich nur ein einziges Mal bewähren könnte, dachte Regina.
    »Papa braucht ein Blindenpferd«, sagte sie und spürte, wie sich eine kleine Hoffnung in ihrem Herzen regte. »Vielleicht könnte ich mich um das Pferd kümmern. Jemand muss es doch bürsten und füttern und die Kommandos mit ihm üben.«
    »Ihr Vater hat ein Pferd, das blind ist?« Barbie runzelte die Stirn, ohne dass sich ihr Gesichtsausdruck veränderte, denn die gelähmten Muskeln in ihrer Stirn blieben glatt und ausdruckslos.
    »Nein, nein. Er selbst kann kaum sehen und will ein Minipferd, denn wir haben ja schon Frisky.«
    »Oh. Nun, das ist doch eine nette Idee.« Barbie versuchte, Regina Mut zu machen. »Warum fangen Sie denn nicht damit an? Beginnen Sie damit, dass Sie die Verantwortung für das kleine Blindenpferd Ihres Vaters übernehmen.«
    »Er könnte es sogar morgen Abend zum Rennen mitnehmen und dafür sorgen, dass jeder sieht, wie ich mich um das Tier kümmere«, sagte Regina, schon etwas besserer Stimmung. »Das wird alle beeindrucken, sogar Andy.«
    »Was für ein Zufall«, staunte Barbie und dachte an ihren magischen Regenbogen, der in ihrem sonst so inhaltsleeren Leben die merkwürdigsten Verbindungen schuf. »Wissen Sie, ich gehe nämlich morgen auch zum Rennen. Ich könnte Sie vorher ein bisschen zurechtmachen, wer weiß, vielleicht treffen Sie ja einen attraktiven Rennfahrer.«
    »Ach bitte, kommen Sie doch zu uns in Papas Loge!« Regina war ganz aufgeregt und brachte sogar so etwas wie Dankbarkeit zum Ausdruck. »Das wäre toll. Aber ich will keinen Rock tragen. Das kommt nicht in Frage, es sei denn, Sie denken, es würde Eindruck auf die Leute machen. Vielleicht könnten das Pferd und ich in Ihrem Minivan mitfahren. So ein Blindenpferd ist nicht größer als Frisky.«
    »Warum nicht?«, überlegte Barbie, die annahm, Frisky sei eine Katze und das Minipferd würde daher leicht i n einen Katzenkorb im hinteren Teil des Wagens passen. »Sagen Sie mir nur, wo ich Sie abholen soll.«
    »Kommen Sie morgen Mittag in die Gouverneursvilla«, sagte Regina glücklich. »Da können Sie mich dann auch zurechtmachen.«
    Unique dachte ebenfalls daran, sich

Weitere Kostenlose Bücher