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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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wir müssen doch morgen Abend zum Rennen«, sagte Cat und rieb sich mit schmerzverzogenem Gesicht den Kopf.
    »Na und? Der Gouv'nör will auch hin«, antwortet e Macovich und schaltete die Maschine aus. »Also muss ich euch Typen da zwischendurch hinfliegen, da kann ich nix bei machen. Ich kann dem Gov' ja schlecht sagen, er soll mit'm Auto fahren.«
    »Wovon quatschst du, Mann?«, fragte Cat gereizt. »Und was is mit all den Helikopters hier?«
    Er starrte auf die Flotte glänzend neuer Hubschrauber im Hangar.
    »Is uns doch egal, was für ein' du nimmst und uns fliegst, solang du nich mehr Kohle willst«, fuhr Cat fort.
    Macovich, der annahm, der NASCAR-Boxencrew sei es um ihr Image zu tun, befand sich in einer Zwickmühle. Vielleicht konnte er Andy veranlassen, die First Family in einem kleineren, aber ebenso luxuriösen 407 zu fliegen, dann konnte er dem bislang so um seine Anonymität bemühten NASCAR-Rennfahrer und seiner Mannschaft einen angemessenen Auftritt verschaffen, dafür ein hübsches Sümmchen kassieren und sich endlich eine eigene Wohnung suchen, wo die Weiber leichter rumzukriegen waren. Er würde dem Gouverneur einfach erzählen, der 430 sei in Reparatur, mal angenommen, der Gouverneur bemerkte es überhaupt.
    »He, Helikopter Sierra-Papa? Haben Sie jemanden an Bord?«, fragte der Pilot der Küstenwache, als er mit 170 Knoten auf die Skyline von Richmond zuhielt.
    »Sierra-Papa. Wer ist da?«, meldete sich eine atemlose Stimme, und die Leute von der Küstenwache nickten sich bedeutungsvoll zu, was so viel hieß wie »Kein Wunder, dass die Piloten der State Police reihenweise kündigen«.
    In Pilotenkreisen kursierten verschiedene Gerüchte, doch die verbreitetste Version war, dass die First Lady auf ihren Kurzflügen zu Restaurants oder zum Shopping ständig versuchte, eine ihrer hässlichen Töchter mit einem de r Piloten zu verkuppeln. Na ja, vielleicht war das erfunden. Am wahrscheinlichsten war doch, dass die gesamte State Police völlig durchgeknallt war, seit sie die neue Chefin hatte. Und diese Frau musste nun dringend über die beiden Gesuchten informiert werden, die sie an Bord ihres Hubschraubers hatten.
    »Wir sind ein HH-60 der Küstenwache«, meldete sich der Pilot zurück. »Haben zwei Verdächtige an Bord und müssen die State Police informieren. Komplizierte Situation. Hat die Chefin eine eigene Frequenz?«
    »Es ist genau wie im Film!«, rief Windy Brees, als sie eine Minute später durch Hammers Tür geflogen kam und Andy aufgeregt mitteilte, ein Hubschrauber der Küstenwache habe gerade den entführten Zahnarzt und seinen Mundharmonika spielenden Entführer aufgegriffen. »Sie sind in einem Hubschrauber und mussten in so einem Korb gerettet werden. Da waren fürchterliche Wellen, genau wie in Der Wind! Haben Sie den gesehen, mit Keanu Clooney? Ach, wäre der doch nur ein bisschen älter!«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Hammer. »Sehen Sie zu, ob sie die Küstenwache erreichen, damit wir mit den Piloten reden können.«
    Hammer drehte sich in ihrem Stuhl zu dem Funkgerät hinter ihrem Schreibtisch um, und Andy stellte es auf 125.0, eine Frequenz, die häufig von kleinen Flughäfen benutzt wird und auf der meist wenig Funkverkehr herrscht.
    »Sagen Sie ihnen, wir sind auf eins-zwanzig-fünf-nichts«, sagte Andy zur Sekretärin.
    Schon bald meldeten sich die Piloten der Küstenwache.
    »Hier ist die State Police«, sagte Andy ins Mikrofon.
    »Kann niemand mithören?« »Roger«, kam es zurück.
    »Roger«, sagte Andy. »Können Sie uns kurz ins Bild setzen?«
    »Roger. Wir haben zwei Personen in einem Boot gesichtet und sie an Bord geholt. Offenbar haben sie in der Krebs-Schutzzone gefischt und hatten keinen Kraftstoff mehr. Sie haben Leuchtsignale auf unseren Hubschrauber abgefeuert. Eine Inspektion hat ergeben, dass die Ausrüstung mangelhaft war. Keine Feuerlöscher und Rettungswesten.«
    »Wir brauchen die beiden hier.« Diesmal sprach Superintendent Hammer. »Wo befinden Sie sich?«
    »Elf-Komma-drei Meilen östlich vom Flugplatz in Richmond.«
    Hammer fragte die Piloten, ob sie die Verhafteten zur weiteren Befragung ins Hauptquartier der State Police bringen könnten. Zur gleichen Zeit erläuterte Dr. Faux über sein Mikrofon, dass es am günstigsten sei, wenn man ihn und Fonny Boy in Reedville absetzen würde. Er hatte keine Ahnung, dass der Bordfunk abgestellt war und ihn im Cockpit niemand hören konnte.
    »Ich muß wirklich nicht nach Tangier zurück«, sagte Dr. Faux,

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