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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Ich war in meinem Büro, konnte aber meinen Schreibtisch nicht finden. Hat irgendjemand meinen Schreibtisch verschoben? Was hast du da auf dem Arm, Maude?«
    »Nur ein paar Sachen, die weggeworfen werden können«, log sie geistesgegenwärtig. »Ich habe einen meiner Schränke ausgemistet und dabei diesen drehbare n Schuhständer gefunden, den ich mal beim Home-Shopping bestellt habe. Ich nehme an, du weißt nicht, welchen ich meine, aber er ist völlig unnütz,und die meisten Schuhe darauf sind ohnehin aus der Mode.«
    »Ihr Schreibtisch ist noch immer am gleichen Platz«, informierte Pony den Gouverneur. »Darf ich Sie ins obere Stockwerk begleiten, Sir?«
    »Was ist das?« Der Gouverneur hatte das Miniaturpferd entdeckt und war sofort ganz hingerissen. »Du bist aber ein hübscher kleiner Geselle! Und das niedliche Geschirr mit dem schönen Ledergriff! Meine Güte, es hat sogar Schuhe an!«
    »Er muss Schuhe tragen, oder er schliddert auf dem Parkettfußboden«, erklärte Regina ungeduldig, während die First Lady nach unten eilte, um die Untersetzer zu verstecken. »Aber er ist völlig nutzlos. Er tut überhaupt nicht das, was ich ihm sage, und daher kann er dir auch gar nicht von Nutzen sein, Papa. Komm her!«
    Regina klatschte in die Hände in Richtung des gelangweilten kleinen Pferdes. »Du Idiot, komm sofort hierher, oder ich schick dich zurück, und dann bringt man dich zu einem anderen Blinden, der in einem Schweinestall haust, wo es kein Personal, keine Limousine und keinen Koch gibt und wo keine wichtigen Leute zu Besuch kommen!«
    »Vielleicht findest du einfach nicht die richtigen Worte«, überlegte der Gouverneur, während er sich Trip näherte und seine dicke rote Mähne tätschelte. »Sitz«, sagte er.
    Trip rührte sich nicht.
    »Hol den Stock.« Der Gouverneur warf einen imaginären Stock über den Orientteppich. »Na, dann lass es halt bleiben.«
    Das tat Trip dann auch.
    »Sir«, sagte Pony. »Was hätten Sie gern als Snack für zwischendurch?«
    »Ich glaube, zwei Eier und ein Stück Toast wären schön«, erwiderte der Gouverneur, während sein vergrößertes milchiges Auge sein neues Blindenpferd betrachtete.
    »Drüber oder drunter?«, fragte Pony höflich.
    »Drunter«, entschied der Gouverneur, und plötzlich kroch Trip unter den staatlichen Kartentisch aus Mahagoni mit Einlegearbeit.
    »Na, ist das nicht merkwürdig«, bemerkte der Gouverneur und ging auf die Knie und versuchte, Trip wieder hervorzulocken. »Ich glaube, etwas stimmt nicht mit diesem Pferd. Oder vielleicht hast du das arme Ding total verwirrt und mit deiner groben Stimme eingeschüchtert«, sagte er zu Regina.
    »So ist's recht!«, sagte sie sarkastisch. Trip kam unter dem Tisch hervor, wandte sich nach rechts und begann den Ballsaal in seinen kleinen Tennisschuhen mit den Klettverschlüssen zu durchqueren. »Immer ist alles meine Schuld. Ich habe es so satt, für alles, was schief geht, verantwortlich gemacht zu werden. Ich bin eine exzellente Trainerin. Dieses zurückgebliebene Pferd ist schuld daran, nicht ich ...!«
    »Halt ...«, fuhr der Gouverneur seine Tochter an, denn ihm ging ihr Gegreine auf die Nerven.
    Trip hielt an.
    »Sir?« Pony war inzwischen zurückgekehrt. »Hätten Sie gern Sauce Hollandaise, Butter, Salz und Pfeffer oder irgendetwas anderes zu Ihren Eiern?«
    Crimm hielt einen Moment inne, um sein U-Boot zu befragen, doch das verhielt sich wunderbar ruhig, seit e r aufgehört hatte, Traders Süßigkeiten zu naschen. Nun, vielleicht brauchte er in Zukunft keine ganz so triste Diät mehr. Lieber Gott, wäre das nicht herrlich?
    »Ich könnte vielleicht sogar wieder etwas Schinken probieren«, dachte er laut.
    »Ich kann auch etwas Schinken zu den Eiern servieren«, schlug Pony vor, während Trip noch immer durch den Ballsaal schritt, wobei sein Ledergriff auf und ab hüpfte.
    »Nun, warum nicht?«, sagte der Gouverneur fröhlich. »Rauf damit!«
    Trip blieb abrupt stehen und hielt auf den Fahrstuhl zu.
    »Schauen Sie sich das an«, wunderte sich Pony. »Das Pferd läuft geradewegs . wo geht es denn hin? Es will zum .«
    »Lift!«, unterbrach der Gouverneur aufgeregt und beendete Ponys Satz, indem er das britische Wort für Fahrstuhl benutzte, denn er hatte schon immer ein Faible für alles Britische.
    Trip hielt erneut an und hob einen Huf an.
    »Ich glaube, da kann man doch ein Muster erkennen«, verkündete der Gouverneur und ging zu Trip, um ihm den Kopf zu tätscheln. »Du kannst deinen Huf wieder

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