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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Spiegelbild in einem vergoldeten Chippendale-Spiegel stehen blieb.
    »Wie weit runter muss man wohl, um ihn zu bergen?«, fragte sich die First Lady und sah vor ihrem geistigen Auge Gold, Familiensilber und Juwelen, die einer Königin zur Ehre gereicht hätten.
    »Runter?«, fragte Regina erstaunt. »Wie weit runter muss wer?« Vor seinem Spiegelbild legte sich Trip flach auf die Erde, starrte sein Konterfei unverwandt an und fragte sich verwundert, worunter er denn kriechen sollte und wie oft.
    »Wenn man den Verlautbarungen dieses Trooper Truth Glauben schenken kann«, erwiderte der Gouverneur, »würde ich meinen, der Schatz liegt ziemlich tief, denn er befindet sich in der Schutzzone für Krebse, und da befindet sich ein tiefer Graben in der Bucht, wenn ic h mich nicht irre.«
    »Na, dann ist's ja gut«, sagte die First Lady erleichtert. »Je tiefer, desto besser, denn dann ist der Schatz umso schwerer zu finden. Ich bezweifle, dass die Tangieraner geeignete Geräte haben, um so tief zu tauchen und große Kanonen zu bergen. Das halten ihre kleinen Boote ja gar nicht aus.«
    Innerhalb einer Stunde sorgten Radio und Fernsehen dafür, dass sich die Nachricht vom Tory-Schatz wie ein Lauffeuer verbreitete - in Virginia, in den Vereinigten Staaten und besonders in North Carolina. Die Kommentatoren vermuteten, die Anordnung des Gouverneurs, eine Patrouille der Küstenwache zu entsenden und jeden Tangieraner, der näher als fünf Meilen im Umkreis des Krebskorbes mit der gelben Boje angetroffen werde, sofort zu verhaften, werde die Tangieraner in äußerste Wut versetzen. Eventuelle Schatzsucher und ihre Mannschaften wurden warnend darauf hingewiesen, dass man ihre Boote sofort beschlagnahmen würde. Der Luftraum zwischen der Küste Virginias und Tangier Island wurde für alle Flüge gesperrt, die keine Sondergenehmigung hatten, und die Marine bereitete eine Blockade rund um die Insel vor.
    Fonny Boy und Dr. Faux hörten die Nachricht im Autoradio, nachdem sie eine Kaution hinterlegt und sich so schnell wie möglich aus Richmond entfernt hatten. Sie fuhren in Richtung Reedville, wo der Zahnarzt plante, auf das Postboot zu gehen und den Kapitän zu bestechen, damit er ihnen half, den Krebskorb zu finden, den Fonny Boy ins Wasser geworfen hatte.
    »Die Küstenwache wird wohl kaum das Postboot verdächtigen«, erläuterte der Zahnarzt seinen Plan , während Fonny Boy fasziniert aus dem Fenster blickte und zuschaute, wie die Telefonmasten vorbeiflogen.
    »Däs isch bös! Däs därfet sä nöd! Dä Schatz, der isch mei!«, sagte Fonny Boy in regelmäßigen Abständen von einer Minute.
    »Wir teilen ihn fifty-fifty«, erinnerte Dr. Faux ihn. »Du schuldest mir was für die Kaution und für das Geld, das ich dem Kapitän des Postboots zahlen muss. Wir brauchen auch eine Ausrüstung, die wird teuer. Es gibt einen Anglerladen in der Nähe vom Pier, wo das Postboot anlegt, aber wir müssen uns höllisch beeilen, also mach bloß keinen Ärger, Fonny Boy. Wenn die Polizei spitzkriegt, dass wir Richmond verlassen haben, nehmen sie uns wegen Verstoßes gegen die Kautionsauflagen fest, und dann wird uns der Richter böse was aufbrummen.«
    »Dä tät us do gwiss in Ruhe lasse!« Fonny Boy redete zruck und meinte also, dass sie bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken würden, wenn man sie dabei erwischte, wie sie den Schatz zu bergen versuchten.
    »Und wenn sie das Postboot beschlagnahmen, wen kümmert's?«, antwortete Dr. Faux. »Es gehört uns doch nicht. Wenn sie uns fragen, dann schieben wir einfach alles auf den Kapitän und sagen, dass wir aufs Boot gegangen sind, um ein paar Briefe und Zahnarztrechnungen aufzugeben. Ehe wir uns versehen hätten, sei das Boot dann in Richtung des Schatzes davongebraust. Da hätten wir halt mitfahren müssen.«
    »Nei!« Natürlich wollte Fonny Boy damit das genaue Gegenteil zum Ausdruck bringen.
    Major Trader und seine Zellengenossen erfuhren ebenfalls von der Neuigkeit, denn einer der Wächter hatte die Angewohnheit, seinen Walkman so aufzudrehen, dass di e Häftlinge jeden Song, jede Werbung und jede Nachrichtendurchsage deutlich durch seine Kopfhörer verstehen konnten.
    »Jetzt hört mir mal zu«, sagte Trader. »Anstatt eure Zeit damit zu vergeuden, mich in der Toilette zu ertränken, könntet ihr euch doch mit mir verbünden. Wenn wir einen Weg finden, hier rauszukommen, dann könnten wir zuerst beim Schatz sein.«
    »Glaubst du?«, fragte Slim Jim zweifelnd. »Ich mein, selbst wenn wir hier

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