Insel der Rebellen
allein die Tatsache, dass der Schatz hier in Virginia gefunden wurde und daher auch nach Virginia gehört, und deshalb gehören auch alle Untersetzer, die gefunden werden, in den Besitz der Gouverneursvilla.«
Regina stand auf, um sich die Website, die ihre Mutter betrachtete, etwas genauer anzuschauen. Obwohl Regina immer der Meinung gewesen war, dass der Finder seinen Fund behalten sollte, war sie in diesem Fall nicht so sicher, was sie davon denken sollte. Fanden die Inselbewohner den Schatz und verfuhren sie mit ihm nach ihrem Belieben, dann bot sich der Öffentlichkeit nicht mehr die Möglichkeit, sich an den alten Kanonen, Münzen und Juwelen in den Museen Virginias zu erfreuen.
»Die alten Kanonen und Juwelen sollten allen zur Verfügung stehen«, sagte Regina just, als sie zwei Paar Turnschuhe und ein Paar Hausschuhe hinter sich hörte.
»Was?« Der Gouverneur stellte seine übliche Frage, nachdem er den letzten Teil der Unterhaltung zwischen Regina und Mrs. Crimm mitgehört hatte. »Geh weiter, immer weiter«, sagte er zu Trip, der dieses Kommando nicht benötigte, setzte er doch auch so seinen Weg fort, bis man es ihm anders befahl.
»Papa, ich glaube, er gehorcht besser, wenn man weniger Wörter benutzt«, versuchte Regina zu helfen.
»Okay«, sagte der Gouverneur, und das Wort okay entband Trip von allen bisher gegebenen Kommandos. So blieb er neben dem schwarz lackierten und perlmuttverzierten Schreibtisch der First Lady stehen. »Ich habe dir zwar nicht gesagt, du sollst stehen bleiben, aber genau das wollte ich von dir«, schwatzte der Gouverneur auf sein Pferdchen ein und streichelte ihm liebevoll die Nüstern. »Ich glaube, er versteht viel mehr, als wir glauben, Regina.«
»Möglich«, antwortete sie. »Aber was er versteht und was du von ihm willst, sind unter Umständen zwei verschiedene Dinge.«
»Ich verstehe. Was ist das mit den Kanonen und de n Juwelen, die jedem zur Verfügung stehen sollen?«, wollte der Gouverneur wissen und suchte in der Tasche seines Morgenmantels nach seinem Vergrößerungsglas, denn mochte sein Minipferd auch eine noch so große Hilfe sein, beim Lesen konnte es ihm nun einmal nicht helfen.
Regina gab ihm in kurzen Worten Trooper Truths Artikel wieder und äußerte dann erneut die Meinung, der Schatz solle nicht einfach dem Finder überlassen bleiben, sondern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
»Vorausgesetzt, einige Objekte kommen in die Villa«, fügte die First Lady rasch hinzu.
»Vielleicht ein oder zwei Kanonen für den Garten«, überlegte der Gouverneur, und bei dem Gedanken an den verhassten Konkurrenten North Carolina wurde seine alte Obsession wieder wach. »Egal, wie schrecklich dieser Pirat Wheland gewesen ist, er gehört zu Virginias Geschichte, und ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass diese Fischer den Schatz zuerst finden und ihn an irgendeinen Antiquitätenhändler, oder schlimmer noch, an North Carolina verkaufen.«
»Ach Bedford«, flehte Mrs. Crimm, »du musst etwas unternehmen, jetzt gleich, bevor es zu spät ist! Kannst du nicht einen Flugzeugträger oder so was hinschicken, damit diese Tangieraner den Schatz nicht einfach wegschaffen können? Sie haben kein Recht dazu!«
»Nein, das haben sie nicht«, stimmte Regina zu, und es war das erste Mal, dass sie nicht mit Trooper Truth einer Meinung war.
»Wie merkwürdig«, fügte sie hinzu. »Auf wessen Seite ist Trooper Truth überhaupt? Er war sonst immer so vernünftig und hat immer für Wahrheit und Gerechtigkeit plädiert.«
»Er könnte sehr wohl mit Tangier Island unter eine r Decke stecken. Vielleicht versucht er deshalb, mich zu überreden, denen den Schatz zu überlassen«, sagte der Gouverneur, der die Dinge viel klarer sah, seit er aufgehört hatte, auf Trader zu hören und von dessen Süßigkeiten zu essen. »Ich gebe sofort eine Pressemeldung heraus, die alle Schatzsucher davor warnt, dem Krebskorb mit der gelben Boje zu nahe zu kommen«, erklärte der Gouverneur. »Die Tangieraner sollen nur versuchen, nach dem versunkenen Schiff zu tauchen. Ich werd ihnen die Suppe schon versalzen. Darauf könnt ihr wetten.« Er tätschelte Trip den Hals. »Hab ich Recht, kleiner Kerl?«
Trip entzog sich dem Griff seines Besitzers und marschierte erst auf den Fahrstuhl zu und bog dann nach rechts ab.
»So ist's recht!«, sagte Regina, stolz auf die Energie und die Entschlossenheit ihres Vaters, während Trip sich wieder nach rechts wandte und vor dem eigenen
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