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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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rauskommen, wie solln wir den Krebspott finden und denn den ganzen Schatzkram vom Grund der Bucht raufholen?«
    »Ich kann nich schwimm'«, fügte Snitch hinzu.
    »Ich konnt auch noch nie schwimm'«, gab auch Stick zu.
    »Ihr müsst auch nicht schwimmen, ihr Idioten!«, gab Trader ungeduldig zurück.
    Er hatte das Bett mit dem Mexikanerjungen getauscht, denn wenn es etwas gab, von dem Trader Ahnung hatte, dann war es Büropsychologie. Seine Maxime war sehr simpel. Will man Freundschaft und Sympathie vortäuschen, setzt man die Person, die man zu beeinflussen wünscht, in eine ansprechende, wohnliche Umgebung, in der nichts zwischen einem selbst und dem anderen steht als ein Couchtisch. Will man dagegen jemanden einschüchtern, setzt man ihn vor einen Schreibtisch, der eine eindrucksvolle Barriere bildet und dem anderen das Gefühl gibt, klein und unbedeutend zu sein. Hat man die Absicht, den anderen zu verwirren und zu demütigen, verabreicht man seinem Opfer Ex-Lax und richtet es so ein, dass wichtige Unterhaltungen geführt werden, während man durch das Gebäude geht oder im Auto sitzt - der Gouverneur konnte ein Lied davon singen.
    Das Stahlbett des Mexikanerjungen, so stellte sich a m nächsten Morgen im Tageslicht heraus, stand in der Mitte der Zelle. Trader nutzte den Augenblick, als der Mexikaner auf der Toilette war, und bemächtigte sich nicht nur des Bettes, sondern auch der Rolle des Anführers, auf die er es abgesehen hatte. Ohne es sich erklären zu können, betrachteten die Zellengenossen Trader plötzlich mit etwas mehr Respekt. Dieser wusste nur zu gut, wie heftig plötzliche Magenkrämpfe sein können, und wies Reverend Justice daher an, sich genau in dem Augenblick, da die Wache vorbeikam, unter lautem Klagen und Stöhnen wie unter großen Schmerzen zusammenzukrümmen. Die anderen sollten sich um ihn scharen, um Hilfe schreien und verlangen, dass der Reverend an die frische Luft gebracht werde.
    »Die Wache wird in die Zelle gestürmt kommen, um Hilfe zu leisten«, erklärte Trader. »Und wenn sie kommt, dann wirst du« - er wandte sich an Stick - »ihm mit dem Finger ins Auge stechen, und du« - dies richtete er an Cat - »wirst dir das Radio schnappen, und du« - diesmal war Slim Jim an der Reihe - »greifst dir die Schlüssel, damit du alle Türen aufschließen kannst, und du« - jetzt war der Mexikanerjunge gemeint - »richtest den Finger aus der Hosentasche auf ihn, tust so, als sei es eine Pistole, und drohst zu schießen, weil niemand hier Spanisch spricht, und du« - er nickte Snitch zu - »bleibst hier in der Zelle. Wenn sie dich später fragen, behauptest du, bei unserem Ausbruch habe uns jemand vom Personal geholfen und du hättest gehört, dass draußen ein Fluchtauto warte, mit dem wir nach Charlotte wollten.«
    »Aber wir ham doch gar kein Fluchtauto«, sagte Stick, dem der Gedanke, er solle jemandem mit dem Finger ins Auge stechen, gar nicht gefiel.
    »Hier kommst du ins Spiel«, sagte Trader zu Reverend Justice.
    »Die Wärter bringen dir viel mehr Respekt entgegen als uns anderen. Sie fragen dich um Rat in religiösen Dingen und bitten dich, für sie zu beten. Ich glaube bestimmt, man wird dir erlauben, das Münztelefon zu benutzen, wenn du behauptest, eines deiner Gemeindemitglieder läge im Sterben und du würdest ihm die letzten Sterbesakramente über das Telefon spenden.«
    »Baptisten spenden keine Sterbesakramente«, protestierte der Reverend. »Und ich bin mir auch nicht sicher, dass ich beteiligt werden möchte. Ich habe schon genug Ärger am Hals, weil ich versucht habe, diese blöde Jungfer anzumachen.«
    Sie verstummten, als der Wachmann mit dröhnenden Kopfhörern vorbeiging und zum Takt eines Rap-Songs mit den Fingern schnippte.
    »Sobald du am Telefon bist«, fuhr Trader fort, »rufst du jemanden an, der für dich arbeitet, jemanden, der ein bisschen dämlich und naiv ist und keine überflüssigen Fragen stellt, und dem sagst du, er soll dich an der Straße abholen. Du sagst, du hättest noch ein paar Freunde dabei, und dann sehen wir zu, dass wir aus dieser verdammten Stadt rauskommen. In dam unwahrscheinlichen Fall, dass sie uns schnappen, sage ich einfach, wir hätten dich entführt und du hättest mit dem ganzen Plan nichts zu tun.«
    Nach dieser Erklärung von Trader fühlte sich Reverend Justice schon etwas wohler in seiner Haut. Immerhin war er, Reverend Pontius Justice, eine lokale Berühmtheit und hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, arme Seelen zu retten

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