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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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denn die Sägespäne die schöne Limousine? Wollen Sie da drinnen Blumen anpflanzen? Das ist wirklich eine hübsche Idee. Dann kann der Gouverneur in einem Garten herumfahren.«
    Unwirsch erwiderten die Trooper, das gehe sie nichts an, dann öffnete sich die Eingangstür der Villa, und ein schwarzer Butler in einer gestärkten weißen Jacke begrüßte Barbie mit einem Lächeln.
    »Kommen Sie herein«, sagte er freundlich. »Miss Regina erwartet Sie schon. Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen? Vielleicht auch den Werkzeugkasten?«
    »Vielen Dank«, sagte Barbie, und unter ihrem Mantel kam ein hautenges, aufregendes Lederoutfit zum Vorschein, das nicht recht mit ihrer Geziertheit und der sanften Stimme in Einklang zu bringen war. »Ich brauche den Kasten und die Tüte, damit ich an Regina arbeite n kann.«
    Pony wusste, dass Reginas Erscheinung eine Menge Arbeit erforderte, doch dass dazu ein ganzer Werkzeugkasten erforderlich war, machte ihn traurig. Er führte Barbie die Wendeltreppe hinauf in die Privaträume der First Family, wo Regina in ihrem Kleiderschrank wühlte, nichts als Latzhosen und Sweatshirts zutage förderte und immer mutloser wurde.
    »Ach!«, rief sie erleichtert, als Barbie eintrat und Werkzeugkasten und Tüte auf dem Bett absetzte. »Bin ich froh, dass Sie hier sind! Ich finde gar nichts zum Anziehen, und vor meinem Spiegelbild habe ich mich regelrecht erschreckt. Glauben Sie wirklich, Sie können mich bis zum Rennen einigermaßen hinkriegen?«
    »Natürlich kann ich das«, versicherte Barbie, die aus dem Fenster beobachtete, wie die Trooper weiter Sägespäne in die Limousine schippten.
    »Das ist für Trips Trip«, erklärte Regina.
    »Trip-trip?« Barbie war verwirrt. »Was ist ein Triptrip?«
    »Nein, Trips Trip, nicht Trip-trip«, sagte Regina. »Trip ist Papas neues Minipferd, das abgerichtet wurde, Blinde zu führen. Papa muss ihn überall mit hinnehmen, wo er auch hingeht, wissen Sie, und weil ich ja die Verantwortung übernommen habe, habe ich ein paar Informationen eingeholt und dabei erfahren, dass Minipferde viel besser im Auto reisen, wenn sie Sägespäne haben.«
    Sie machte eine Pause, um zu sehen, ob Barbie verstand. Sie verstand nicht.
    »Damit sie sich wie im Stall fühlen«, unternahm Regina einen neuen Versuch. »Wie in einer Box.«
    »Oh«, sagte Barbie überrascht. »Und ich dachte, dass da ein kleiner mobiler Garten angepflanzt wird. Wie dumm von mir. Aber ich dachte, wenn ein kleines Pferd sein Geschäft in einer Limo verrichtet - Sägespäne oder nicht -, dann ist das doch sicher sehr unangenehm für jeden, der mitfährt.«
    »Pferdeäpfel stinken nicht so schlimm wie Hundekacke«, erklärte Regina. »Und wenn Trip etwas macht, schippt man sofort Sägespäne darüber, und dann fällt es gar nicht mehr auf.«
    »Und was passiert, wenn Sie in der Gouverneursloge auf der Rennbahn sind?«, fragte Barbie, während sie ihren Werkzeugkasten öffnete und begann, die Flaschen mit Make-up, Abdeckpaste, Nagellack, Haarpflege, Färbungen und Dutzenden weiteren Kosmetikartikeln auf einer antiken Kommode aus Walnussholz zu arrangieren.
    »Wenn er mal muss, dann kratzt er an der Tür«, erwiderte Regina. »Dann fahre ich mit ihm im Fahrstuhl runter und suche nach einem Fleckchen Gras. Wofür ist die Schere? Wollen Sie mir die Haare schneiden?«
    Barbie wies Regina an, sich in den Shaker-Schaukelstuhl zu setzen und einen Moment still zu verharren. Dann umrundete Barbie ihr bisher schwierigstes Projekt, besah es sich von allen Seiten und beschloss, zuerst müsse Reginas langes krauses Haar mit den kaputten Spitzen dran glauben.
    »Zeigen Sie mal Ihre Zähne«, sagte Barbie.
    Weit öffnete Regina den Mund und zog die Lippen zurück, wobei sie gelbe Zähne entblößte, die ironischerweise, so dachte Barbie, ebenso gut einem Minipferd hätten gehören können.
    »Ich habe etwas Zahnbleiche mitgebracht«, sagte sie mit mehr Optimismus in der Stimme, als sie eigentlic h empfand. »Am besten tragen wir sie gleich auf, damit sie wenigstens anfängt, ihre Wirkung zu entfalten. Und was Ihr Haar betrifft, meine Liebe, so hat es eigentlich keine Farbe. Ich nehme an, es ist eher scheckig - so ein fleckiger Mix aus Braun und Schwarz. Ich glaube, die Lösung wäre, es schwarz zu färben und dann auf Ohrlänge zu schneiden, in Stufen natürlich, das wird die harte Kontur von Nase und Kinn etwas mildern. Außerdem dachte ich, wir nehmen ein bisschen Selbstbräuner, den wir nach dem Salzpeeling, dem

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