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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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sagte Andy, als er die Schokolade in seine r Aktentasche verstaute.
    »Das wäre auch völlig sinnlos, denn dieser Teil der Bucht wird gar nicht befischt.«
    Um ehrlich zu sein, wusste Hammer herzlich wenig über die Fischerei und die einschlägige Gesetzgebung. Die Fischerei fiel nicht in die Zuständigkeit der State Police, sondern der Küstenwache, solange die Fischer nicht irgendwo auf Landstraßen oder Autobahnen ein Kapitalverbrechen begingen, was allerdings der Fall gewesen war, als sie die Janders Road heruntermarschiert waren, den Zahnarzt in ihre Gewalt gebracht und ihre separatistischen Absichten verkündet hatten. Hammer brachte ihre Hälfte, die immer noch mit dem Gouverneur herumzankte, endgültig zum Schweigen.
    »Erklären Sie mir diese Schutzzonenregelung«, sagte sie und setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch. »Und alle anderen Gründe, die zur Abneigung der Inselbewohner gegen Virginia beitragen könnten.«
    Andy erzählte ihr, die Insel stehe dem Rest des Staates mit zunehmender Feindseligkeit gegenüber, seit die General Assembly, das Parlament von Virginia, eine Reihe von Gesetzen verabschiedet hatte, in denen es nur noch um das Wohl der Krebse und nicht mehr um das der Fischer ging.
    »Ein Fischer, der im Januar vor einem Parlamentsausschuss aussagen musste, hat zugegeben, dass die Anzahl der Krebskörbe, die man für einen Fang von hundert Blaukrabben auswerfen muss, von zehn auf fünfzig gestiegen ist«, erklärte Andy. »Und letztes Jahr ist die Zahl der gefangenen Krebse mit harter Schale unter dreißig Millionen Pfund gefallen, und dieser Abwärtstrend setzt sich weiter fort.«
    Buren Stingle, Vorsitzender der Fischereigenossenschaf t von Tangier Island und der einzige Polizist auf der Insel, hatte sich böse Worte wie »Raubbau«, »Artenvernichtung« und »Überfischung« anhören müssen. Die Parlamentarier hatten die Anzahl von Krebskörben, die die Fischer in staatlichen Gewässern auswerfen durften, weiter herabgesetzt. Kurz darauf wurde die Blue Crab Advisory Commission einberufen und verschärfte die Bestimmungen noch weiter, indem sie erklärte, dass alle Körbe gekennzeichnet werden müssten, damit es für die Küstenwache einfacher sei, sie zu zählen und festzustellen, wer die Regelungen unterlief. Die Schutzzonen wurden ausgeweitet und umfassten jetzt 1200 Quadratkilometer der mindestens zehn Meter tiefen Gewässer von der Küste Marylands bis zur Öffnung der Chesapeake Bay nahe des Virginia Beach - ein politischer Schachzug, der es rund einer weiteren Million befruchteter weiblicher Krebse ermöglichen sollte, sicher in geeignete Laichgründe zu gelangen.
    »In Wahrheit hat die Schutzzone gar nichts gebracht«, fasste Andy für Hammer zusammen. »Der verbotene Teil der Bucht ist so tief, dass eine außergewöhnlich lange Schnur erforderlich wäre, um die Körbe ins Wasser zu lassen. Die Fischer haben das wohlweislich für sich behalten, daher ahnt außer mir bisher niemand auf dem Festland, dass den Leuten von Tangier Island die Schutzzonen schnurz sind. Die haben überhaupt nichts gegen die Regelung. Genauso wenig wie die Krebse, die wie eh und je in ihre angestammten Laichgebiete ziehen.«
    »Okay. Vergessen wir also die Sache mit den Schutzzonen«, meinte Hammer enttäuscht. »Dann habe ich aber keine Ahnung, wo wir ansetzen können, Andy. So wie Sie die Situation schildern, bringt Virginia nicht viel Interesse für die Schwierigkeiten der Fischer auf und die Fischer interessieren sich so wenig für Virginia s Probleme.«
    »Das ist der Kernpunkt des Problems«, meinte Andy. »Keiner interessiert sich für den anderen.«
    »Lassen Sie uns nicht zynisch werden.«
    »Was wir brauchen, ist der gute alte Freund und Helfer in Uniform«, sagte er. »Und das kann ich durch Trooper Truth erreichen ...«
    »O nein«, sagte sie streng. »Nicht schon wieder ...«
    »Doch!«, gab Andy zurück. »Lassen Sie es uns wenigstens versuchen. Trooper Truth kann seine Leser mobilisieren. Vielleicht helfen sie uns bei unseren Fällen.«
    »O ja, auch bei Popeye!« Unvermutet war Windy im Türrahmen aufgetaucht. »Ach, wäre es nicht toll, wenn wir Trooper Truth dazu bringen könnten, uns bei der Suche nach Popeye zu helfen?«
    »Was?«, fragte Andy aufgebracht. »Was meinen Sie mit der Suche nach Popeye?«
    Ein schmerzlicher Ausdruck erschien in Hammers Augen.
    »Seien Sie nicht sauer auf mich«, sagte Windy zu ihr. »Ich weiß, dass Sie jetzt denken, ich hätte die Katze aus der Kiste

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