Insel der Rebellen
gelassen, aber vielleicht können wir Popeye finden. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, obwohl es Monate her ist, dass Sie ihn rausgelassen haben, damit er sein Geschäft erledigt.«
»Das reicht, Windy«, sagte Hammer erneut. »Bitte gehen Sie und schließen Sie die Tür.«
»Schon gut, aber ich sende Trooper Truth gleich eine EMail und berichte ihm von Popeye.«
Sie ging und schloss die Tür. Hammer seufzte.
»Warum?«, flüsterte Andy entsetzt und tieftraurig -traurig nicht nur weil Popeye verschwunden war, sonder n auch weil Hammer ihm nichts gesagt hatte. »Warum haben Sie mich nicht sofort angerufen, als Popeye verschwunden ist?«
»Sie waren auf einer Ihrer Forschungsreisen, Andy«, sagte Hammer abwehrend. »Ach, ich weiß auch nicht genau, warum. Nun ja, ich wollte einfach nicht darüber reden. Außerdem kann man da nicht das Geringste tun. Warten Sie.« Sie hob ihre Hand.
»Was ist denn nun schon wieder, Windy?«, fragte sie ihre Sekretärin ungeduldig, die sich die Tür wieder geöffnet hatte.
»Detective Slipper aus Richmond ist am Apparat«, verkündete Windy.
»Danke.« Sie wartete, bis Windy die Tür wieder geschlossen hatte, und warf Andy einen bedeutungsreichen Blick zu, dann nahm sie den Hörer ab und sagte: »Hammer.«
Eine ganze Weile lang lauschte sie und machte sich Notizen. Andy las an ihrem Gesicht ab, dass die Sache ernst und unangenehm war. Hammer sah sogar etwas verunsichert aus.
»Wie ich Ihnen gestern schon sagte«, meinte sie schließlich, »hier weiß niemand, wer er eigentlich ist. Doch lässt sich aus der Tatsache, dass er sich Trooper Truth nennt, nicht unbedingt schließen . Ja, richtig. Natürlich, Sie müssen jeder Spur folgen. Selbstverständlich, wenn ich etwas erfahre, werde ich Sie sofort davon in Kenntnis setzen. Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden.«
Sichtlich beunruhigt legte sie auf und warf Andy einen besorgten Blick zu. »Ein Beamter von der Mordkommission - er bearbeitet den Fall der Frau, die sie auf Belle Island gefunden haben. Man hat si e identifiziert.« »Wer ist sie?«, fragte Andy.
»Trish Trash. Eine zweiundzwanzigjährige weiße Frau mit dem Spitznamen T.T. Offensichtlich war sie im Staatsdienst, lesbisch und bekannt dafür, dass sie andere Frauen in den Bars dort aufriss .«
»Was soll das heißen, Trish Trash?«, fragte Andy.
Ungeduldig setzte Hammer ihm auseinander, Trish Trash sei der Name des Opfers und die örtliche Polizei nehme an, es handle sich um ein rassistisches Verbrechen und der Mord sei wohl von einem weißen Mann verübt worden, wahrscheinlich von dem, der sich als Trooper Truth ausgab.
»Das ist ja Wahnsinn!«, entfuhr es Andy mit lauter Stimme.
»Ich war . Hören Sie, ich würde doch niemals .«
»Natürlich waren Sie es nicht!«, sagte Hammer, während sie aufstand und hastig hin und her zu gehen begann. »Herr im Himmel! Ich wusste doch, dass es eine Schnapsidee war! Und Sie werden nicht einen einzigen von Ihren verdammten Artikeln .«
»Nein! Sie können mich doch nicht dafür bestrafen, dass irgend so ein Schwein eine arme Frau umbringt.« Er sprang aus seinem Stuhl und packte sie am Arm, nicht wirklich grob, aber immerhin so fest, dass sie in ihrem Eilmarsch innehielt und ihn ansah. »Hören Sie.« Er senkte seine Stimme. »Bitte. Ich . Ich werde das wieder hinbiegen und alles tun, was in meiner Macht steht, um die Geschichte aufzuklären. Den Namen Trish Trash habe ich noch nie gehört, und ich habe wirklich keine Ahnung, warum man ihren Tod mit mir oder Trooper Truth in Verbindung bringt . Ich kann nur hoffen, dass die Polizei in Richmond nicht so blöd ist, den Medien mitzuteilen , welche Rolle der Name Trooper Truth dabei spielt.«
Er war außer sich. Wenn man ihn zwang, Trooper Truths wahre Identität zu enthüllen, dann war nicht nur ein Jahr Arbeit im Eimer, sondern Hammer würde auch fürchterlichen Ärger mit dem Gouverneur bekommen, weil einer ihrer Trooper Informationen veröffentlichte, die nicht von ihr und vor allem nicht von ihm, dem Gouverneur, abgesegnet worden waren.
»Vielleicht kann ich den Gouverneur irgendwie davon überzeugen, dass es sich bei Trooper Truth nicht um einen durchgeknallten Triebtäter handelt«, überlegte Andy laut. »Ich beziehe meine Leser einfach in die Untersuchungen ein. Möglicherweise können wir so die Täter fassen, die für den Tod von Trash und all den anderen verantwortlich sind.«
»Wissen Sie, was wir wirklich tun müssen? Wir müssen dem Gouverneur
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