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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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hatten. Das hier war keine Dorfkirche, in denen die Stimmen eines Chors und einer Gemeinde aus Freunden und Familie widerhallten. Es gab keine Blumen, nicht einmal einen Brautstrauß, und was jenseits dieser strengen Mauern lag, war ihr so fremd wie der Mond.
    »Wollen Sie, Jack Quince, diese Frau als Ihre rechtmäßige Ehefrau annehmen?«, fragte der Beamte, der sie beide noch nicht einmal angesehen hatte.
    Jack legte den Arm um Alice. »Ja«, murmelte er.
    »Und wollen Sie, Alice Lily Hobden, diesen Mann als Ihren rechtmäßigen Ehemann annehmen?«
    Alice schmiegte sich in Jacks Umarmung. »Ja.«
    »Hiermit erkläre ich Sie zu Mann und Frau. Die Sekretäre werden Ihnen zeigen, wo Sie unterschreiben müssen. Sie müssen sich auch noch in dem anderen Büro für die Landzuteilung der Dame eintragen lassen.«
    Alice und Jack bemerkten kaum, dass der Beamte hinausging, denn sie waren mit sich beschäftigt. »Tut mir leid, dass es nicht die Hochzeit war, die wir uns erhofft hatten, aber du wirst es nicht bereuen«, flüsterte er, »das verspreche ich dir.«
    Alice errötete und senkte schüchtern den Kopf, als ihr bewusst wurde, dass die Sekretäre sie beobachteten. »Komm raus hier«,sagte sie leise. »Ich habe auf dem Schiff noch ein Geschenk für dich.«
    »Ein Geschenk?« Er runzelte die Stirn. »Aber ich habe nichts für dich.« Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar.
    »Du hast mir meine Träume geschenkt«, erwiderte sie. »Und jetzt lass uns die Papiere unterschreiben und uns für die dreihundert Morgen Land eintragen lassen, die mir zustehen.«
    Das war schnell erledigt, und bald waren sie auf dem Weg durch die Parklandschaft vor dem Government House zu den Anlegern und der Empress .
    Alice vermochte ihre Aufregung kaum zu zügeln, als sie Jack in den Schiffsrumpf zum Schafspferch führte.
    »Alice!«, rief er aus. »Du kluges Mädchen! Wie um alles in der Welt hast du dir das leisten können?«
    Sie grinste spitzbübisch. »In Kapstadt lebt es sich billig, und ich dachte, wir könnten ein paar Tiere zusätzlich gebrauchen, um die Herde voranzubringen.« Sie schaute ihn im schwachen Licht der geöffneten Ladeluke an. »Wie geht es eigentlich unseren Schafen? Ich hoffe, du hast dich gut um sie gekümmert?«
    Er nahm sie in die Arme. »Oh, Alice«, sagte er, nachdem er sie geküsst hatte. »Sie fressen, was das Zeug hält, und werfen gesunde Lämmer. Ich kann es kaum erwarten, sie dir zu zeigen.«
    Sie erwiderte die Umarmung. »Und ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.«
    Sie holten Bertie und die Merinoschafe aus dem Frachtraum und packten anschließend Alice’ geringe Habe zu den Vorräten hinten auf Jacks Wagen. Die Sonne verschwand bereits hinter dem Horizont, als sie nach Moonrakers aufbrachen.
    Ihr erster Tag in der neuen Heimat war fast zu Ende, und während der Wagen sich von Sydney entfernte, erfüllte Alice eine Zufriedenheit, die sie noch nie zuvor empfunden hatte. Der Hufschlag und das Klirren des Geschirrs waren ihr vertraut, und als Jacksmuskulöser Arm sie streifte, lief ihr ein freudiger Schauer über den Rücken.
    Doch als sie weiter in die bewaldete Landschaft vordrangen, die so anders aussah als alles, was sie kannte, war es ihr unangenehm, mit ihm allein zu sein. Schweigen hatte sich über sie gelegt, und als sie ihm einen flüchtigen Blick zuwarf, bemerkte sie seine Anspannung. Hatten sie sich denn nichts mehr zu sagen?
    Jack räusperte sich und zog den Hut noch tiefer in die Stirn. »Es sind nur noch fünfzehn oder zwanzig Meilen, die die Krähe nach Parramatta fliegt«, sagte er, den Blick fest auf die vor ihnen hertrottenden Schafe gerichtet, »aber wir müssen durch den Busch, und das heißt, dass wir die Nacht hier draußen verbringen.«
    Seine Wangen wurden rot, und Alice spürte, dass es ihr nicht anders erging. »Was ist Parramatta?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Du hast mir gesagt, die Farm hieße Moonrakers.«
    Erneut räusperte er sich und fummelte an den Zügeln herum. »Es ist die Ansiedlung neben uns. Der Name bedeutet › der Ort, an dem sich die Aale hinlegen ‹ . Er stammt von den Eingeborenen.«
    »Gibt es in Parramatta denn viele Eingeborene?«
    »Wir haben in Moonrakers einen kleinen Familienverbund, und andere kommen und gehen. Sie bleiben für gewöhnlich nicht lange an einem Ort.«
    Alice fielen die betrunkenen schwarzen Männer und Frauen ein, die sie in Sydney gesehen hatte. »Sind sie freundlich?« Ihre Stimme klang dünn.
    Er lächelte. »So sehr, dass

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