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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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sie manchmal eine Plage sind. Ihre Frauen filzen unsere Vorräte und lungern auf dem Gehöft herum. Aber die Männer verschwinden immer zu ihrer sogenannten › Wanderung auf den Traumpfaden ‹ , wenn Arbeit ansteht.«
    Alice’ Interesse war geweckt, und sie vergaß ihre Schüchternheit. »Erzähl mir von ihnen!«, bat sie. »Und erzähl mir alles über Moonrakers.«
    »Die Schwarzen waren schon auf dem Land, als Billy, Nell undich eintrafen. Wir kamen zu dem Entschluss, dass die Fläche für alle reicht. Solange sie die Schafe nicht töten oder sonstigen Ärger bereiten, behandeln wir sie mit Respekt.« Er schmunzelte. »Nell war anfangs nicht allzu begeistert davon, aber sie hat sich im Lauf der Jahre mit drei schwarzen Frauen angefreundet, und sie helfen ihr mit den Kindern.«
    Alice verdaute diese Neuigkeiten und begrüßte sie. Nell würde ihre Familie bestimmt nicht der Obhut betrunkener Wilder anvertrauen. »Erzähl mir etwas über unser Land, Jack!«, beschwatzte sie ihn. »Und über unser Haus, die Schafe und die Sträflinge, die du einstellst – und alles über Nell, Billy und die Kinder.«
    Liebevoll schaute er auf sie herab. »Das wirst du bald mit eigenen Augen sehen, und dir alles zu erzählen würde länger dauern als unsere Fahrt.« Er lachte, als sie ihn in die Rippen stieß. »Das Land erstreckt sich meilenweit, und ein Fluss verläuft mitten hindurch, der von Aalen wimmelt, so dass wir nie Hunger leiden werden.«
    Er musste bemerkt haben, dass sie das Gesicht verzog, denn er lachte. »Ich weiß, du hast Aale nie gemocht, aber wenn du Hunger hast, isst du alles.« Er hielt kurz inne, um dann fortzufahren: »Das Haus ist klein und ein bisschen unfertig, aber fürs Erste wird es reichen. Und die Sträflinge sind lieber bei uns als in der Stadt, wo sie Gefahr laufen, ausgepeitscht zu werden. Sie sind also ein gutmütiger Haufen und willige Arbeiter. Was die Schafe betrifft, die gedeihen.«
    »Kommt man mit Nell gut aus?« Alice hatte Jacks Briefe sorgfältig gelesen, und obwohl Nell als Strafgefangene begnadigt worden war, machte ihre Vergangenheit – als Prostituierte – Alice zu schaffen.
    »Sie ist zwar eine auffallende Erscheinung und neigt zu Wutausbrüchen, wenn sie ihren Kopf nicht durchsetzen kann, aber sie ist eine gute Mutter und einer der freundlichsten Menschen, die ich kenne.« Er konzentrierte sich darauf, den Wagen über eine tiefe Furche zu lenken. »Sie und Billy haben sich auf der Überfahrtkennengelernt, sind mit der Ersten Flotte hergekommen, so dass sie echte Pioniere sind.«
    Alice fand das wildromantisch. »Ist das alles aufregend! Wer hätte gedacht, dass wir eines Tages am anderen Ende der Welt landen würden, mit mehr Land, als wir es uns je hätten träumen lassen?«
    Seine warme braune Hand legte sich über die ihre, er beugte sich zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Du bist immer noch genauso wie als kleines Mädchen, Alice«, neckte er sie. »Du hast schon immer Lust auf Abenteuer gehabt. Ich schätze, ich habe eine › gute Frau ‹ abgekriegt, wie mein alter Vater sich immer ausgedrückt hat.«
    Sie stupste ihn und kicherte. »Benimm dich, Jack Quince!«
    Er warf ihr einen übermütigen Blick zu. »Was für ein Befehl ist denn das an unserem Hochzeitstag?«
    Alice bekam einen hochroten Kopf und schaute angestrengt in die Bäume, doch sie hörte Jacks unterdrücktes Lachen und konnte ihr Schmunzeln nicht verbergen. Sie hatten wieder zu ihrem alten, spöttischen Umgang miteinander gefunden.
    Ein Stück weiter im Busch hielt Jack das Pferd an, um Alice noch einmal zu küssen. Sie schmolz in seiner Umarmung dahin, während seine warmen Lippen ihr einen Schauer versetzten. Als sie sich schließlich voneinander lösten, trafen sich ihre Blicke, und sie brachen in Gelächter aus.
    »Wenn wir so weitermachen, kommen wir nie nach Hause«, sagte er.
    Alice war es inzwischen gleichgültig, wie lange sie unterwegs waren, doch nach einem weiteren Kuss nahm Jack die Zügel wieder auf. »Ich muss das Lager aufschlagen, bevor es dunkel wird«, erinnerte er sie, »und die Schafe einpferchen, damit die Dingos sie nicht holen.«
    Alice war eine praktische Frau und sah ein, dass Jack völlig recht hatte. Bald erkundigte sie sich bei Jack nach den Namen derverschiedenen Bäume, der riesigen Farne und Blumen, die in solchem Überfluss im Wald wuchsen.
    Jack ließ das Pferd etwas langsamer gehen, während er ihr Zimtahorn, einen großen Eukalyptus, den Ghostgum, und

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