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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Sorge. Immer wieder redete sie sich ein, ihm würde nichts zustoßen. Aber letzten Endes verscheuchte die Angst um sein Leben alle tröstlichen Gedanken, und dann stieg heißer Zorn in ihr auf.
    In diesem Moment kam er zu ihr. Sie trug ein Gewand aus weißer Seide, und ihr Haar, zu Zöpfen geflochten, war mit Blumen geschmückt. Das verdankte sie Gorans Frau Alla, die sich bemüht hatte, die Prinzessin mit einer hübschen Frisur aufzuheitern. Natürlich wusste Royce nichts davon, und er ahnte auch nicht, welche Gefühle sie gequält hatten. Für ihn stand nur eins fest – sie war wunderschön und in Sicherheit, und sie gehörte ihm .
    Was das betraf, stand sein Entschluss fest. Ein Entschluss, den er in den langen Stunden der erfolglosen Verbrecherjagd gefasst hatte. Gewiss, es war schön und gut, dass sich Kassandra für ihr Volk und ihr Land verantwortlich fühlte und dass sie die innere Kraft besaß, ihre Pflicht zu erfüllen. Dafür bewunderte er sie, und er würde sie stets unterstützen.
    Doch das änderte nichts an einer unumstößlichen Tatsache – sie gehört ihm . Sein Leben lang hatte er auf sie gewartet. Nichts würde ihn jemals von ihr trennen, niemand durfte ihm in die Quere kommen. Das sollte Deilos nur wagen … Falls der Verräter noch lebte, würde er seinen letzten Atemzug tun, sobald er in Royces Hände fiel. Oft genug hatte er sich ausgemalt, wie er sich für die monatelange, leidvolle Gefangenschaft rächen würde. Allein schon deshalb würde er Deilos ohne Zögern töten. Und jetzt kam ein weiterer Grund hinzu. Der Missetäter musste sterben, weil er Kassandra in Gefahr brachte.
    Sie starrte ihn an, und ihre Augen glänzten. Royce war schmutzig und verschwitzt und erweckte den Eindruck, er wäre soeben einem Schlachtfeld entronnen. Aber sie sah keine Blutflecken. Dem Himmel sei Dank, dachte sie.
    Kein Blut …
    Bei dieser Erkenntnis verebbte ihr Zorn.
    »Du hast ihn nicht gefunden«, sagte sie leise. Hätte er den Feind aufgespürt, wäre er blutbefleckt zurückgekehrt. Das wusste sie, obwohl sie vor diesem grausigen Fantasiebild zurückschreckte.
    »Bald werde ich ihn finden«, entgegnete er und nahm sie in die Arme – nicht allzu sanft, und es schien ihn nicht zu kümmern, dass er ihr Kleid beschmutzte. Er umfing sie so fest, als müsste er den Atem aus ihr herauspressen und einsaugen, um weiterzuleben. Und sie schmiegte sich mit gleicher Glut an ihn. »Nichts wird dich bedrohen«, beteuerte er. Bestürzt spürte sie sein Zittern. Tränen schnürten ihr die Kehle zu. Wie verzweifelt sie wünschte, er würde Recht behalten … Doch sie wusste nur zu gut, dass er sich täuschte.
    »Komm ins Haus«, bat sie leise, »du musst baden und dich ausruhen.«
    »Ich brauche dich«, flüsterte er. Aber er wehrte sich nicht, als sie seine Hand ergriff und ihn in ihr Zimmer führte.
    Jetzt verschwendete sie keinen Gedanken mehr an die Diskretion, die ihr am vergangenen Tag so wichtig gewesen war. Sie befahl den Dienstboten eine Mahlzeit und eine Heilsalbe für die blauen Flecken und Kratzer zu bringen, die sie an Royces Körper entdeckte, während sie ihn entkleidete.
    Dann beauftragte sie die Leute, die große Wanne im Bad neben ihrem Zimmer mit heißem Wasser zu füllen. Nur widerstrebend stieg Royce hinein, denn er fand, es würde genügen, wenn er sich wusch. Aber solange Kassandra in seiner Nähe blieb, war er zu allem bereit.
    Nachdem sie mit den Dienstmädchen gesprochen hatte, kehrte sie ins Bad zurück. Misstrauisch starrte er sie an. »Was hast du da?«
    »Eine Salbe. Nur keine Bange, die wird nicht auf deiner Haut brennen.«
    Beim Anblick seiner wütenden Miene bereute sie ihre an sich harmlosen, aber offenbar unbedachten Worte.
    »Soll das ein Scherz sein?«, fauchte er. »Ich brauche keine Salbe – und das Versprechen, sie würde nicht brennen , noch weniger!« Die Lippen zusammengepresst, tauchte er seinen Kopf unter Wasser, schnellte hoch und versprühte Tropfen in alle Richtungen, hauptsächlich auf Kassandra. »Aber eine Seife würde nicht schaden.«
    »Hier.« Sie streckte ihre Hand aus. Doch das kleine runde Seifenstück, das sie festhielt, blieb außerhalb seiner Reichweite. »Wenn du auch einen sehr breiten Rücken hast, ich glaube, es wird mir gelingen, ihn zu schrubben.«
    »Ich brauche kein Kindermädchen«, murrte er. Aber er setzte sich auf, damit sie ihn waschen konnte.
    Lächelnd kniete sie neben der Wanne nieder, befeuchtete einen Schwamm und seifte Royces Rücken ein, der

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