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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Idyll. »Joanna«, begann sie leise, »sollte Royce nicht …«
    »Oh ja!«, fiel ihr die junge Mutter ins Wort. »Um Himmels willen, jemand muss ihn holen! Sicher ist er außer sich vor Sorge.«
    Als Kassandra die Tür öffnete, sah sie ihn im Flur stehen – leichenblass, die Stirn gerunzelt. »Warum ist es da drinnen so still?«
    Forschend schaute sie ihn an, einen Mann, dessen Anziehungskraft eine tiefe Sehnsucht in ihr weckte, den sie voller Angst für einen Feind gehalten hatte. Stattdessen erschien er ihr wie ein Freund – und noch viel mehr. Ohne jeden Zweifel liebte er seine Schwester. Genauso würde er auch seine Nichte ins Herz schließen.
    »Vor einer Viertelstunde sind Sie Onkel geworden.« Belustigt musterte sie seine verwirrte Miene, dann ergriff sie seinen Arm und zog ihn ins Zimmer. »Kommen Sie, lernen Sie Ihre Nichte kennen. Ein wundervolles Mädchen! Und Joanna ist meine neue Heldin.«
    »Genug des Lobes!«, rief Joanna lächelnd und winkte ihren Bruder zu sich. »Nun, wie gefällt sie dir?«
    Fasziniert starrte Royce das Baby an, ein winziges Bündel, in Leinen gewickelt. Nur das Gesicht und ein paar seidige Strähnchen waren zu sehen, im gleichen Honigblond wie das Haar der Mutter. »Vorhin hat sie ziemlich temperamentvoll geschrien.«
    Alex lachte schallend, von stundenlanger Angst befreit.
    »Natürlich hat sie ein lebhaftes Temperament, so wie jede Akoranerin.«
    »Vergiss nicht – sie ist eine halbe Engländerin«, mahnte Royce. »In ihren Adern fließt Boswick- und Hawkforte-Blut, ein großartiges Erbe. Seht doch, sie schlägt die Augen auf!«
    »Ja, sie ist sehr intelligent«, meinte Alex zuversichtlich, als wären die geöffneten Augen der Beweis dafür.
    Royce nickte. »Habt ihr schon einen Namen ausgesucht?«
    Zu seiner Frau gewandt, fasste Alex einen Entschluss: »Amelia, nach deiner Mutter, Liebste.«
    »Nur wenn deine Mutter damit einverstanden ist. Um nichts auf der Welt möchte ich Phaedra kränken.«
    »Meine Mutter wird sich viel zu sehr über die Geburt ihres Enkelkinds freuen, um sich für seinen Namen zu interessieren. Außerdem wird sie verstehen, dass du deine Mutter ehren willst, die nicht mehr unter uns weilt.«
    Dankbar drückte Joanna die Hand ihres Mannes, dann betrachtete sie ihre Tochter. »Also gut. Willkommen, Amelia.«
    Das Baby schloss die Augen und öffnete sie wieder, was sein bewunderndes Publikum zu neuer Begeisterung hinriss.
    Nun eilte Mrs. Mulridge davon, um die frohe Kunde zu verbreiten, und kurz danach hallte lauter Jubel durch das ganze Haus. Das Baby bewegte sich und gab seiner Mutter zu verstehen, dass es gefüttert werden wollte. Während Elena ihr erklärte, wie sie Amelia stillen sollte, schlichen Kassandra und Royce auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und überließen die kleine Familie ihrer Privatsphäre.
    Am Fuß der Treppe blieb Kassandra stehen. Plötzlich schwindelte ihr, und sie tastete Halt suchend nach der Wand. Royce legte einen starken Arm um ihre Taille. »Stimmt was nicht?«
    Verblüfft schüttelte sie den Kopf, staunte einerseits über ihre Schwindelgefühle, andererseits über Royces Nähe und die Gefühle, die er entfachte. »Alles ist in Ordnung. Wahrscheinlich hat mich die ganze Aufregung ein bisschen geschwächt.«
    Sie erwartete, dass er zurücktreten würde. Doch er umfing sie noch fester, und sie spürte seine verhaltene Kraft. Sie schaute in seine haselnussbraunen Augen mit den goldenen Pünktchen und musste an einen sommerlichen Wald denken. Kühl, einladend, voller unbekannter, verborgener Freuden. »Royce …«
    »Verdammt, Kassandra!« Und nach diesem nicht besonders romantischen Ausruf – in heftiger Erregung hervorgestoßen, die sie nur zu gut verstand – küsste er sie.
    Seine Lippen waren weich und warm, nicht fordernd, eher verlockend, aufreizend verführerisch. Ganz sanft saugte er an ihrer Unterlippe und zwang sie so raffiniert, den Mund zu öffnen. Nichts hatte sie vor der Hitze gewarnt, die in Wellen durch ihren Körper strömte, paradoxerweise bis zu den Zehen hinab.
    Welch ein gefährlicher Mann … Wunderbar und überwältigend, aber bedrohlich …
    Warum erschien ihr die Gefahr so himmlisch?
    Doch darüber musste sie nachdenken. Und denken konnte sie in diesem Moment nicht.
    Oh Gott …
    Ihre Arme umschlangen seinen Hals. Ehe es ihr bewusst wurde, schmiegte sie sich an seine harte, muskulöse Brust. Sie hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war. Jedenfalls fand sie es viel zu gut und richtig, um sich

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