Insel meiner Sehnsucht Roman
und er glaubte, das Kissen würde einen Fluch ersticken. Doch er war sich nicht sicher.
»So weich«, murmelte er, »so glatt und vollkommen. Du bist wirklich exquisit.« Langsam drangen seine Finger in ihre feuchte Hitze ein, streichelten sie nur ganz leicht, um sie zu erregen, ohne die Hoffnung auf eine baldige Erlösung zu wecken.
» Zum Teufel mit dir! «
Diesmal hörte er den Fluch ganz deutlich. Wäre er nicht außer Atem gewesen, hätte er gelacht. Sanft, aber unerbittlich fuhr er fort, Kassandra zu reizen, nach einer Weile etwas intensiver. Dafür belohnte ihn ein Stöhnen.
In seinen Ohren rauschte das Blut. Doch er beherrschte sich immer noch. Nach einer Weile beschleunigte er den Rhythmus seiner betörenden Zärtlichkeiten. Sie schrie mehrmals auf, was ihn zusätzlich anspornte – bis sich ein roter Nebel vor seine Augen senkte. Da hob er ihre Hüften ein wenig hoch, schob ihre Schenkel weiter auseinander und verschmolz mit ihr.
Schon nach wenigen Sekunden erreichte sie einen so intensiven Höhepunkt, dass auch er sich nicht länger zurückhalten konnte – ihn durchströmte ein Glücksgefühl von Schwindel erregendem Ausmaß. Aber das genügte nicht. Als sie unter ihm wegrücken wollte, schob er ihr ebenholzschwarzes Haar beiseite und grub seine Zähne ganz sacht in ihren Nacken.
»Nein«, befahl er, umfasste ihre Brüste und umkreiste mit seinen Daumen die harten Knospen.
»Oh Royce – ich kann nicht mehr …«
»Doch, du kannst es, und du willst es. Das wünschen wir uns beide.« Inzwischen war seine Lust erneut gewachsen, und er bewegte sich in ihrem Schoß. Tiefer denn je drang er in sie ein, wieder und wieder, bis das Universum zu bersten schien.
Danach glitt er von ihrem Körper herab. Eng umschlungen lagen sie beisammen. Unter anderen Umständen wäre Royce eingeschlafen. Eine seltsame Verzweiflung hinderte ihn daran. Auch Kassandra spürte seine Verwirrung. Sie richtete sich auf, ihr schimmerndes Haar fiel auf seine Brust. »Wolltest du ein Exempel statuieren?«
Langsam strich er über die feuchten dunklen Löckchen zwischen ihren Beinen und über den flachen Bauch, genoss ihre warme Haut, ihr Zittern, das sie vergeblich zu bezähmen suchte. »Habe ich das getan? Oder eher – tu ich's jetzt?«
Während sie ihn verständnislos anstarrte, hob er sie hoch und setzte sie auf den harten Beweis seiner wieder erwachten Lust.
»Royce …«
Die Verblüffung, die in ihrer Stimme mitschwang, entzückte ihn. Zauberhaft, dachte er.
Und dann konnte er nicht mehr denken.
15
Als Kassandra erwachte, war sie allein in ihrem Zelt. Eine Zeit lang blieb sie liegen und versuchte, ihre wirren Gedanken zu ordnen.
Hatte sie geträumt – oder wirklich mit Royce …? Ja, falls das Gefühl tiefer Zufriedenheit und süßer Zärtlichkeit darauf hinwies.
Sie sprang auf, hüllte sich in ein Laken und ignorierte das Prickeln ihrer Brustwarzen, die der Leinenstoff streifte. In der Hoffnung, irgendwo heißes Wasser zu finden, trat sie ins Freie.
Allzu lange musste sie nicht suchen. Im Sonnenlicht stand ein abgedeckter Eimer, den sie erfreut ins Zelt trug. Sie goss das Wasser in eine Schüssel und wusch sich. Dann schlüpfte sie in eine Tunika, bürstete ihr Haar, bis es glänzte, und schließlich gab es keinen Grund, noch länger zu säumen. Sie setzte eine Miene auf, die hoffentlich nichts vom Durcheinander ihrer Gedanken verriet, und verließ ihr Quartier, um dem neuen Tag zu begegnen.
Während der Nacht waren der Ältestenrat und viele Inselbewohner in der Nähe der Atreides und ihres Gefolges geblieben. Sie saßen vor einem offenen Zelt, in dem das Frühstück zubereitet wurde. Liebenswürdig begrüßte sie die Leute, nahm einen Becher Milch mit Honig entgegen und verbot sich, nach Royce Ausschau zu halten. Als sie sich ungeduldig fragte, wo er stecken mochte, erschien er in Begleitung der beiden Speerwerfer. Bei Kassandras Anblick hielt er inne. Was er sah, musste ihm gefallen, denn er schenkte ihr ein verführerisches Lächeln.
Aber er sprach sie völlig korrekt und so ehrerbietig an, wie es ihrer Position geziemte. »Guten Morgen, Hoheit. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?«
Nur zu gern beteiligte sie sich an diesem Spiel. Weil er ein bisschen zu selbstgefällig dreinschaute, konnte er einen Dämpfer vertragen. »Leider nicht … In meinem Zelt trieb sich irgendetwas Lästiges, Beharrliches herum – ein Insekt, glaube ich.«
Royce hatte gerade einen Schluck Limonade genommen.
Nun hustete er und
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