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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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und Tomaten geschmort - ein Lieblingsgericht ihres Bruders. Lächelnd nahm er den ersten Bissen.
    »Davon habe ich sogar geträumt«, bemerkte er. »Hätte ich die Wachposten nur ein oder zwei Mal über dieses Thema reden hören, würde ich einen Irrtum nicht ausschließen. Doch sie behaupteten immer wieder, sie würden die Wünsche des Vanax erfüllen.«
    Darauf antwortete Joanna nicht sofort. Sie schob das Essen auf ihrem Teller umher und versuchte, sich vorzustellen, wie es für ihren Bruder gewesen sein mochte - Tag für Tag in der Zelle zu sitzen und die Gespräche der Männer zu belauschen, die wohlgenährt im Sonnenschein gestanden hatten. »Das verstehe ich nicht ganz...«, begann sie langsam. »Sie hielten vor deiner Zelle Wache und unterhielten sich mehrmals über den Vanax, dessen Befehle sie befolgten?«
    »Sie prahlten damit.«
    »Voreinander? Warum sollten sie?«
    »Wahrscheinlich freuten sie sich auf die Belohnung, die sie erhalten würden.«
    »Für die Dienste, die sie dem Vanax leisteten? Das begreife ich nicht...« Sie zögerte, denn ihr wurde bewusst, wie viel sie ihrem Bruder verschwiegen hatte. Wenn sie ehrlich zu ihm war - was würde sie damit heraufbeschwören? Die Angst davor bewog sie, ihre Worte sehr sorgfältig zu wählen. »Auf Akora gibt es fundamentale Gesetze, das Erbe jahrtausendealter Erfahrungen. Zu den wichtigsten Regeln zählt das Gebot, Frauen niemals zu verletzen, denn sie werden als Lebensspenderinnen verehrt.«
    »Eigentlich dachte ich, die Akoraner verlangen von ihren Frauen bedingungslosen Gehorsam.«
    »Ja, in gewisser Weise. Aber das ist ein sehr kompliziertes Thema. Ich glaube, es hängt mit den ursprünglichen Bewohnern der Insel zusammen, mit jenen, die sich später dort niederließen - und wie sie miteinander verschmolzen... Wie auch immer - das wollen wir ein andermal erörtern. Jedenfalls würde kein Akoraner einer Frau etwas zuleide tun -sonst würden ihm Schimpf und Schande drohen. Deshalb kann ich nicht glauben, der Vanax hätte Männern, die zu solchen Schandtaten fähig wären, besondere Aufträge erteilt. Damit hätte er einen öffentlichen Skandal riskiert.«
    Royce nahm kein Blatt vor den Mund. Ungeduldig verscheuchte er den Lakaien, der sein Weinglas nachfüllen wollte. »Heißt das - du wurdest von Akoranern überfallen?«
    »Nein, aber sie haben es versucht. Das erwähne ich erst jetzt, weil ich dich nicht aufregen wollte. Alex verdient dein Vertrauen und deine Dankbarkeit. Nicht nur dich, auch mich hat er gerettet.«
    In seinem Kinn pochte ein Puls. »Wovor?«
    »Vier deiner Bewacher ertappten mich im Höhlenlabyrinth, in das sie dich gebracht hatten. Sie wollten mich - vergewaltigen. Und dann kam Alex dazwischen.« Als sich sein Gesicht rötete, fügte sie hastig hinzu: »Er hat gegen alle vier gekämpft, sein Leben aufs Spiel gesetzt - und ich blieb unversehrt. Danach brachte eine Explosion die Höhlen zum Einsturz. Die Leichen dieser Männer liegen für alle Zeiten im Schutt begraben. Deshalb lässt sich nicht feststellen, wer sie waren. Aber sie standen gewiss nicht im persönlichen Dienst des Vanax.«
    »Hat Darcourt sie tatsächlich getötet?«
    »Ja.« Joanna beobachtete den inneren Kampf ihres Bruders und sah seinen Gerechtigkeitssinn siegen. »Also gut«, stimmte er zu, wenn auch widerstrebend. »Aber im Grunde ändert das gar nichts. Der Vanax braucht seinen Bruder, einen halben Xenos, nicht in seine Machenschaften einzuweihen.«
    »Da täuschst du dich. Alex und Atreus stehen sich sehr nahe, und der Prinz ist viel zu intelligent, um sich hinters Licht führen zu lassen. Für das alles muss es eine andere Erklärung geben.«
    Royce ergriff seinen Kristallkelch, drehte den Stiel hin und her und betrachtete den rubinroten Wein. »Was vermutest du?«
    Bevor sie antwortete, nippte sie an ihrem Glas. »Irgend-wie befinde ich mich in einem Dilemma. Was ich auf Akora erfahren habe, ist außerhalb des befestigten Königreichs unbekannt. Und weil du gefangen gehalten wurdest, hattest du keine Gelegenheit, so viel herauszufinden wie ich - obwohl du viel länger dort warst.«
    »Warum bereitet dir das Schwierigkeiten?«
    »Weil ich mich außerstande fühle, alles zu enthüllen, was mir erzählt wurde. Akoraner, insbesondere die königliche Familie der Atreiden, haben gute Gründe, ihre Geheimnisse zu hüten. Nur eins darf ich dir verraten - ich glaube, auf diesen Inseln agieren gewisse Elemente gegen den Willen und die Interessen des Vanax. Deshalb wäre

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