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Inselglück

Inselglück

Titel: Inselglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hilderbrand
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fragte Dan. Er wusste, dass Bud Attatash als Ranger den Sommer in einem Cottage hier draußen auf der Landzunge verbrachte.
    »Ja«, sagte Bud. »Ich wollte bloß mal nachsehen, wie es Ihnen so geht.«
    »Wir grillen gerade diesen Barsch«, erklärte Dan. »Er hatte die gesetzlich vorgeschriebene Größe, sogar einen Zentimeter mehr.«
    »Sie sind groß dieses Jahr.« Bud räusperte sich. »Hören Sie, nachdem Sie weg waren, habe ich darüber nachgedacht, was Sie über den toten Seehund an der Südküste sagten, dass das eine kompliziertere Sache ist, als es den Anschein hat, und ich habe Chief Kapenash angerufen, und er hat mir alles erzählt.« An dieser Stelle schaute er nicht Dan, sondern Meredith an, deren Miene beängstigend ausdruckslos geworden war. »Und mir wurde klar, dass ich einige unpassende Dinge gesagt habe.« Er nickte Meredith zu. »Sind Sie Mrs Delinn?«
    Sie starrte ihn an. »Bitte, Sir«, sagte Toby, »wenn es Ihnen nichts ausmacht … «
    »Also, Mrs Delinn, ich möchte mich für meine gefühllosen Worte von vorhin entschuldigen. Und dafür, dass es sich womöglich so angehört hat, als sei mir ein toter Seehund wichtiger als Ihr Wohlergehen. Was diese Leute getan haben, war unverzeihlich. Zweifellos haben Sie in Ihrem Privatleben genug durchgemacht, auch ohne dass irgendwelche Rowdys versuchen, Sie zu erschrecken.«
    Meredith kniff die Lippen zusammen. »Das stimmt«, sagte Toby, »Sie haben recht, sie hat genug durchgemacht.«
    »Wenn Sie also noch mal jemand belästigt, geben Sie mir Bescheid.« Bud schaute über das dunkle Wasser auf die funkelnden Lichter der Stadt. »Nantucket soll doch ein sicherer Zufluchtsort sein.«
    Dan trat vor und schüttelte Bud die Hand. »Vielen Dank, Bud. Danke dafür, dass Sie extra gekommen sind, um uns das zu sagen. Das hätten Sie doch nicht gemusst.«
    »Oh, ich weiß, ich weiß«, sagte Bud. »Aber ich wollte nicht, dass Sie sich ein falsches Bild von mir machen. Ich bin nicht kaltherzig oder rachsüchtig.«
    »Vielen Dank noch mal«, wiederholte Dan. »Und einen schönen Abend.«
    Bud Attatash tippte erst in Merediths, dann in Connies Richtung an seine Kappe, stieg in seinen Wagen und fuhr in die Dunkelheit.
    »Also«, sagte Meredith nach einer Minute, »das war eine Premiere.«
    Sie aßen den gegrillten Fisch mit ein paar aufgeschnittenen Tomaten, die Dan von der Farm geholt hatte. Dann spießte jeder ein Marshmallow auf einen Stock und röstete es über dem Feuer. Meredith ging wieder ins Wasser, und Toby stand auf, um ihr zu folgen, aber sie hob eine Hand und sagte: »Versuch es gar nicht erst.« Toby ließ sich wieder auf sein Handtuch plumpsen. »Ganz klar«, sagte er. »Sie will mich.« Connie setzte sich auf Dans Schoß und lauschte dem Geräusch, das Meredith beim Schwimmen machte. Dan küsste sie und schlug vor: »Lass uns aufbrechen.«
    Ja!, dachte sie.
    Connie und Dan begannen, alles einzupacken und wegzuräumen. Meredith tauchte mit klappernden Zähnen aus dem Wasser auf, und Connie reichte ihr das letzte trockene Handtuch. Sie sammelte den Müll ein und verstaute die Essensreste in den Kühltaschen, dann faltete sie die Decken und klappte die Stühle zusammen, während Dan sich um den Grillrost kümmerte und das Feuer löschte. Toby legte die Angelruten in den Wagen, und Meredith las die Hufeisen auf. Eine Möwe landete neben den Überresten des Barsches. Connie fand den Plastikschläger im Sand und legte ihn in den Kofferraum des Jeeps. Der Wiffleball war immer noch irgendwo in den Dünen, dachte Connie, ins Seegras geschmiegt wie ein Vogelei, ein Andenken an einen der kleinen Triumphe des Tages.
    Die Zeit verging wie im Flug. Connie verbrachte beinahe jede Nacht bei Dan. Sie ließ eine Zahnbürste da, besorgte Sahne für ihren Kaffee (Dan, Gesundheitsfreak, hatte nur Magermilch) und stellte sie in Dans Kühlschrank. Sie hatte seine beiden jüngeren Söhne kennen gelernt – Donovan und Charlie – , obwohl die kaum mehr zu sagen wussten als »Hey«. Dan erzählte ihr später von ihren Kommentaren.
    Donovan, sechzehn, hatte gesagt: »Freut mich, dass du wieder regelmäßig Sex hast, Dad. Leihst du mir den Jeep?«
    Und Charlie fand: »Sieht ziemlich scharf aus für eine ältere Frau.«
    »Ältere Frau!«, rief Connie aus.
    »Älter als er, meint er«, erklärte Dan. »Und er ist vierzehn.«
    An den Tagen, an denen Dan arbeiten musste, gingen Connie und Meredith und Toby am Strand spazieren und setzten sich dann auf die Terrasse und lasen und

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