Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inseln im Wind

Inseln im Wind

Titel: Inseln im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Santiago
Vom Netzwerk:
Sitzmöbel diente, ließen so gut wie keine Bewegungsfreiheit. Doch Robert schob einfach den Kübel zur Seite und drängte sich neben Elizabeth.
    » Lass dich einmal ansehen, mein armer Schatz. Hm, so schlimm scheint es doch gar nicht mehr zu sein, oder? Sieh nur, du hast von dem Zwieback gegessen. Das ist ein gutes Zeichen! Keine Frage, du bist auf dem Wege der Genesung.«
    Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht. Weder ihr Geruch noch ihr ungepflegtes, ungewaschenes Äußeres schienen ihn zu stören. Sein Lächeln war so sonnig und aufgeräumt wie immer, obwohl Elizabeth dahinter eine gewisse Anspannung wahrnahm. Sie spürte, dass ihn etwas antrieb – und gleich darauf war auch klar, was. Er legte seine Hand auf ihren Schenkel und rieb ihn aufmunternd.
    » Robert«, sagte sie leise. » Ich bin dazu nicht in der Verfassung.«
    » Unsinn«, sagte er leichthin. » Gestern ging es doch auch. Und war es nicht schön?« Er neigte sich zu ihr, um sie zu küssen, doch sie wich ihm aus.
    » Bitte nicht!«
    » Du bist meine Frau!« Seine Stimme wurde schärfer.
    Elizabeth war so empört, dass sie ihre Magenprobleme völlig vergaß.
    » Willst du damit sagen, dass es meine Pflicht ist, es wieder und wieder zu dulden, obwohl ich mich schlecht fühle?«
    Er zuckte zusammen, und es schien ihr, als drücke seine Haltung eine Spur Unsicherheit aus. Doch dann straffte er sich.
    » Ich will dich haben, und es ist mein gutes Recht. Außerdem liebe ich dich.« Sein Ton wurde wieder schmeichelnd. » Es geht ganz schnell!«
    » Lass das!« Sie schob seine Hand weg und sprang auf. » Ich will das nicht! Hier ist es … schmutzig und eng, und es stinkt. Es gibt hier kein Bett, die ganzen Umstände sind unsäglich, eine einzige Strapaze! Hörst du? Es war mir gestern schon zu viel. Ich habe kein Verlangen danach. Es wäre das Letzte, was ich jetzt möchte. Geh bitte raus, Robert!«
    Damit stachelte sie seine Wut an. Er packte sie, zog sie auf seinen Schoß herunter und presste sie so fest an sich, dass ihr die Luft wegblieb. Gleichzeitig zerrte er so heftig an ihrer Kleidung herum, dass ihr Mieder zerriss. Entsetzt bemerkte sie, dass er seinen Unterleib entblößt hatte, offenbar in der festen Absicht, den Akt in jedem Fall zu vollziehen. Doch sie wehrte sich erbittert und hielt mit beiden Händen die Röcke fest um ihren Körper geschlungen, während sie gleichzeitig versuchte, ihn mit den Ellbogen von sich wegzuschieben.
    » Nein!« Sie strampelte in seinem harten Griff und warf sich hin und her.
    » Verflucht«, keuchte er. Schließlich schubste er sie von seinen Knien, sodass sie zu Boden fiel. Bevor sie sich hochrappeln konnte, fasste er ihr grob ins Haar und zerrte ihren Kopf zu sich heran, bis ihr Gesicht dicht vor seinem harten Glied war.
    » Auf diese Weise soll es mir auch recht sein«, stieß er hervor, während sie hilflos auf Knien vor ihm lag, infolge des brutalen Griffs außerstande zurückzuweichen. » Das macht uns beiden weniger Mühe und geht sogar schneller. Du musst endlich lernen, meine Wünsche zu respektieren. Wozu habe ich dich wohl sonst geheiratet?!«
    Ob sie ihn davon hätte abbringen können, sich mit Gewalt zu nehmen, was sie ihm nicht geben wollte – sie sollte es nie erfahren, denn im nächsten Augenblick ging knarrend die Tür auf, und scharf wie ein Messer ertönte Harolds Stimme.
    » Lass sie los.«
    Er sprach nicht besonders laut, doch Robert zuckte zusammen, als hätte ihn jemand geschlagen. Er ließ ihr Haar los, worauf sie zurückfiel und auf ihren Allerwertesten plumpste, immer noch würgend und gleich darauf auch spuckend. Sie raffte ihre Röcke zusammen und kroch ein Stück weg, um genug Entfernung zwischen sich und Robert zu bringen. Doch er war schon dabei, das Weite zu suchen. Mit großen Schritten rannte er aus der Kajüte, Elizabeth hörte seine Stiefelabsätze auf den Deckplanken und dann auf den Tritten des Niedergangs hallen. In der offenen Tür, dicht hinter Harold, stand Felicity, außer sich vor Schreck.
    » Um Gottes willen, Lizzie!«
    Harold fasste Elizabeth am Arm und half ihr auf. Sein Gesicht war starr vor Zorn. Sie betrachtete ihn, halb erschrocken, halb beschämt, weil sie nicht wusste, ob sich seine Wut nicht etwa gegen sie richtete, doch dann hob sie trotzig das Kinn. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen! In seinen Augen loderte es, und sie spürte, wie seine Hand zitterte. Seine Anspannung ließ ihn vibrieren wie einen straff gespannten Geigenbogen.
    » Alles in Ordnung?«,

Weitere Kostenlose Bücher