Inside Anonymous: Aus dem Innenleben des globalen Cyber-Aufstands (German Edition)
zugeordnet wurde, korrekt war oder nicht. Es gab keine Meldungen in den Nachrichten oder von der Polizei über eine Verhaftung im Zusammenhang mit diesem Nickname, und bis Mitte April 2012 gab es auch keine Hinweise auf den Aufenthaltsort von AVunit.
François Pagets Studie wurde am 21. Oktober 2011 in einem Eintrag eines McAfee-Blogs mit dem Titel »Aufstieg und Fall von Anonymous« veröffentlicht.
Die Randbemerkung, dass das FBI Jennifer Emick kontaktiert hatte, basiert auf Gesprächen mit Emick. Der Zusatz, dass das FBI erst Sabus Identität bestätigen und genügend Beweise für eine lange Haftstrafe sammeln musste, beruht auf einer Meldung von FoxNews.com, »Berüchtigte internationale Hackergruppe LulzSec von ihrem Anführer zu Fall gebracht«, die am 6. März 2012 veröffentlicht wurde.
Laurelai Bailey war nicht die Einzige, die Logs weitergegeben hatte. Die Weitergabe von Logs durch den freien Web- und TV-Journalisten Matthew Keys richtete zwar weniger Schaden an, war aber immer noch peinlich. Keys hatte zwischen Dezember 2010 und dem 6. Januar 2011 Zugang zu #InternetFeds. Reguläre Nutzer des Kanals verdächtigten ihn, Informationen aus dem Kanal an den Guardian verraten zu haben. Sabu behauptete später, Keys habe als Gegenzug für die Möglichkeit, »in unserem Kanal rumzuhängen«, seinen Administratorzugang zum Online-Publishing-System von Tribune, seinem ehemaligen Arbeitgeber, preisgegeben. Keys bestreitet dies.
Eine Bemerkung zum Erstellen eines IRC-Kanals: Grundsätzlich erzeugt diejenige Person einen Kanal, die die Idee dazu hat. Beim Erstellen des Kanals kann über Befehle wie +isPu und +k bestimmt werden, wer hineinkommt. Aber manchmal lässt sich ein Kanal am besten dadurch sicher machen, dass man ihn komplett ohne Zugangsbeschränkungen öffnet und alle ein, zwei Tage die Kanäle wechselt. Einen Kanal »nur auf Einladung« zugänglich zu machen, ist, als »wedelte man mit einem roten Tuch vor einem Stier herum«, meinte AVunit, und er fügte hinzu, dass er und sein Team aus diesem Grund solche Kanäle selbst nie nutzten. Um die anderen ausfindig zu machen, benutzten die Teammitglieder normale IRC-Querys, suchten nach aktiven Kanälen oder gaben den entsprechenden Kanal in IRC ein und setzten ihre Unterhaltungen fort.
Interessanterweise war Backtrace selbst das Ziel zahlreicher Doxversuche. Spätestens ab dem Frühjahr 2011 enttarnten Unterstützer von Anonymous die Mitglieder als Jennifer Emick, Jin-Soo Byun und John Rubenstein. Sie veröffentlichten deren Privatadressen, Telefonnummern, einige familiäre Hintergrundinformationen und andere Online-Profile über die Webanwendung Pastebin.
Kapitel 15: Loslösung
Die Beschreibung der »drei Reaktionsmöglichkeiten auf ein Dox« basiert auf meinen Unterhaltungen mit Topiary und meinen Beobachtungen darüber, wie Unterstützer von Anonymous, etwa Ryan Cleary, darauf reagierten, dass ihre wahre Identität offengelegt wurde. Weitere Details über das »Theater« bei Anonymous und die Kultur, die sich im Morast der IRC-Kanäle entwickelte, beruhen auf meinen Gesprächen mit Anhängern von Anonymous und auf meinen eigenen Beobachtungen. Die Notiz über Aaron Barrs Idee, wie man in die privaten Kanäle der Programmierer gelangen konnte, sowie die Beschreibung von »No« in diesem Kapitel stammen aus Topiarys Aussagen. Die Details über die FBI-Durchsuchung bei Renee Haefer basieren auf einem Interview, das Haefer Gawker für einen Online-Artikel mit dem Titel »Ein Interview mit einem Ziel der Anonymous-Sonde des FBI« gab, der am 11. Februar 2011 veröffentlicht wurde. Die Informationen über die fünf am 27. Januar verhafteten Briten stammen aus einer Mitteilung der Metropolitan Police und aus Nachrichtenbeiträgen.
Die Absätze über Topiarys inszenierten Abschied basieren auf Interviews mit Topiary selbst. Ich habe das falsche Log deutlich gekürzt. Darin wurde erwähnt, Topiarys WLAN-Router sei immer noch an. Dies sollte für weitere Verwirrung unter den regelmäßigen Besuchern von AnonOps sorgen, weil Router bei einer Durchsuchung als Erstes mitgenommen wurden. Mit dem Plan schoss Topiary fast übers Ziel hinaus. Eine Online-Freundin machte sich so große Sorgen, dass sie versuchte, Kontakt mit Topiarys damaliger fester Freundin aufzunehmen, einer Kanadierin, die er drei Jahre zuvor im Internet kennengelernt hatte. Problematisch wurde es, als andere dadurch von der Existenz von Topiarys Freundin erfuhren. Bis dahin hatte er seine Freundin
Weitere Kostenlose Bücher