Inside Anonymous: Aus dem Innenleben des globalen Cyber-Aufstands (German Edition)
vertrauenswürdig sein musste, denn Ryan gab beispielsweise an, seine ohnehin an einen falschen Namen adressierten Paketzustellungen grundsätzlich von seinem Nachbarn annehmen zu lassen, damit er nie seine echte Adresse herausgeben müsste.
Die Skype-Nummer 1-614-LULZSEC war ständig offline und wurde zu einer Google-Nummer umgeleitet, die ebenfalls offline blieb und sofort an den Skype-Account weitergeleitet wurde, den Topiary und Ryan nutzten. Dieser Account wurde mit einer falschen Gmail-Adresse auf einer zufälligen IP-Adresse angelegt.
Ich habe Belege recherchiert, dass Assange in sich hineinkichern musste, wenn er mit Topiary sprach. Der wiederum sagte, als er sich das erste Mal über IRC mit Assange unterhielt, habe Assange erzählt, das WikiLeaks-Team habe »lachen« müssen, als es von der DDoS-Attacke auf die CIA gehört habe.
Einzelheiten zu Julian Assanges Fall, darunter seinen Widerstand gegen Auslieferung und elektronische Fußfessel, sind verschiedenen Presseberichten entnommen, darunter »Julian Assange Awaits High Court Ruling on Extradition« aus dem Guardian vom 2. November 2011.
Details zu den IRC-Diskussionen innerhalb von LulzSec (erst zwischen Topiary und Sabu, dann auch zwischen anderen Mitgliedern der Gruppe) stammen aus Interviews mit Topiary und einem mit LulzSec in Verbindung stehenden Hacker, der hier nicht namentlich auftauchen möchte. Ich habe außerdem Screenshots von dem Video gesehen und aufgenommen, das q von Assange gefilmt hat und das zeitweise bei YouTube lief. Das Video zeigte die IRC-Diskussionen bei LulzSec und einen Schwenk auf Assange vor seinem Laptop. Die Dialoge zwischen Sabu und q sind ebendiesem Video entnommen, in dem auch Textstellen aus dem IRC-Channel auftauchten, den die beiden zu der Zeit nutzten. WikiLeaks-nahe Quelle bestätigen, dass q in der Vergangenheit Treffen zwischen Assange und dritter Parteien über IRC organisiert hat und dass q aus Island stammt. Was den Dateinamen RSA 128 betrifft: RSA ist ein kryptografischer Algorithmus von Rivest, Shamir und Adleman. 128 bezieht sich auf die Schlüssellänge oder das Ausmaß der Verschlüsselung in Bits. Bei ausreichender Schlüssellänge dauerte es zu lange, die verfügbaren Ressourcen zu dekodieren, denn nur wer einen Schlüssel (eine mathematisch mithilfe hoher Primzahlen generierte Nummer) besaß, konnte auf den Inhalt zugreifen.
Kapitel 23: Ende mit Schrecken
Einzelheiten über 4chans Reaktion auf LulzSec stammen aus Interviews mit William und Topiary. Kurioserweise war LulzSecurity.com nach Topiarys Auskunft eine Zeit lang im selben Rechenzentrum gehostet wie 4chan.
Was die Veröffentlichung von 62.000 E-Mail-Adressen und Kennwörtern angeht, so hatte Topiary die Daten ein zweites Mal auf dem Sharehoster MediaFire.com gespeichert. Bis sie dort wieder entfernt wurden, hatten beliebige Nutzer sie beinahe 40.000 Mal heruntergeladen.
Nähere Angaben zu LulzSecs Bestreben, die AntiSec-Bewegung wiederzubeleben, sowie Informationen zu Topiarys Kontakten zu Ryan sind Interviews mit Topiary entnommen, zu denen wiederum Interviews mit Sabu den Kontext lieferten.
Die Information, dass jemand von der SOCA der Metropolitan Police per E-Mail einen DDoS-Angriff gemeldet hat, entstammt Aufzeichnungen der Staatsanwaltschaft, die von den inhaftierten LulzSec-Mitgliedern an die Verteidigung weitergegeben wurden.
Einzelheiten zur Verhaftung von Ryan sind Presseberichten entnommen, darunter dem am 22. Juni 2011 erschienenen Daily-Mail -Artikel »British Teenager Charged over Cyber Attack on CIA as Pirate Group Takes Revenge on ›Snitches Who Framed Him‹«, sowie Gesprächen mit LulzSec-Mitgliedern. Bald nach Ryans Verhaftung wandte sich ein Anon mit Verbindung zu Ryan Cleary im IRC an Topiary und behauptete allen Ernstes, ein Fotograf der Sun sei auf dem Weg nach Holland, um dort ein Foto vom »echten Topiary« zu schießen.
Angaben zu dem Leak von der Grenzpolizei in Arizona und Ausschnitte aus der Diskussion zwischen LulzSecs Gründungsmitgliedern über eine Auflösung der Gruppe stammen aus Interviews mit Topiary, wobei Sabu in späteren Interviews Einzelheiten hinzufügte.
Kapitel 24: Das Schicksal der Lulz
Der Vergleich mit den Höhlenmenschen, die eine fremde Höhle mit Büffelblut beschmieren, basiert auf einem Gespräch mit Topiary.
Einzelheiten über den Hackerangriff der Script Kiddies auf den Twitterfeed von Fox News stammen aus verschiedenen Nachrichtenmeldungen, wie »Fox News Hacker Tweets Obama
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