Inside Girl
weiter sie gingen, umso stiller wurde es, da sie sich von der Party entfernten.
„Jade?“
„Ja?“
„Darf ich dich etwas fragen?“ Sie spazierten weiter nebeneinander her.
„Natürlich.“
„Dein Job. Du hast gesagt, du machst ihn nun drei Jahre. Und, du bist ja noch jung. Aber, kannst du dir vorstellen, auch etwas anderes zu machen. Ohne den Job zu sein?“
Sie sah in den Sternenhimmel. Diese Frage hatte sie sich vor kurzem erst selbst gestellt.
„Ja, ich kann mir vorstellen, etwas anderes zu tun. Ich lebe meinen Job mit Leidenschaft, aber irgendwann werde ich etwas anderes tun.“
„Du meinst, wenn du zu alt dafür bist?“
„Nein, vielleicht schon viel früher.“
„Was würdest du tun?“
„Ich würde wirklich versuchen, im Journalismus zu arbeiten. Das ist auch eine Leidenschaft von mir, zu schreiben, zu recherchieren.“
„Hört sich gut an. Würdest du den Job an den Nagel hängen, wenn ein Mann dich darum bittet. Wenn du eine feste Beziehung hättest?“
Warum fragte er das alles? Jade war wieder verwirrt. Seit sie in Irland waren, schien er sie nur noch zu verwirren.
„Früher hätte ich nein gesagt zu dieser Frage. Aber mittlerweile denke ich etwas anders. Ich bin nicht mehr partout gegen eine Beziehung. Und wenn es wirklich was Ernstes ist, dann denke ich schon, dass ich den Job sein lassen würde. Aber dazu müsste ich die Gefühle des Mannes für mich sehr genau kennen. Dass er mich wirklich liebt.“ Sie sah ihn von der Seite her an. Colins Miene war undurchdringlich. Er blieb stehen.
„Lass uns zurückgehen, die anderen wundern sich sicher schon, wo wir sind.“ Er nahm ihre Hand und sie gingen wieder zur Party.
Sie blieben noch etwa eine Stunde, dann fuhren sie gemeinsam mit Shannon und Alan wieder zurück. Die Verabschiedung von seiner Familie war rührend gewesen. Sie hatten unbedingt darauf bestanden, dass Colin und sie sie bald wieder besuchen mussten. Colin hatte versprochen, Jade wieder mitzubringen und Jade hatte sich der Magen zusammengezogen bei seiner Lüge gegenüber so netten Menschen.
Zu Hause saßen sie noch auf einen Schlummertrunk mit Shannon und Alan zusammen, Liam hatte bei seinen Eltern bereits im Gästebett geschlafen und war vorher noch zu Bett gebracht worden. Colin und Jade saßen eng umschlungen auf der Couch, Jade wusste, dass er die Fassade wahren wollte vor seinem Bruder und seiner Schwägerin. Das Spiel musste bis zum Ende perfekt sein. Also tat er so, als wäre er verliebt in Jade.
„Ihr beide seid so süß zusammen. Ich muss sagen, so kenne ich Colin gar nicht.“ Shannon sprach aus ihrem Herzen und machte alle beide damit verlegen.
Alan schmunzelte und nickte. „Tja, meinen Bruder scheint es ganz schön erwischt zu haben. Wir haben euch beim Tanzen beobachtet. Wann ist die Hochzeit?“
Jade blieb fast die Luft weg. Das konnte nun Colin ausbaden.
„Ihr wisst, dass die Frage übertrieben ist bei der kurzen Zeit, die wir uns kennen. Lasst uns mal ein bisschen Luft, okay? Ich weiß, ihr wollt auf eine Prominentenhochzeit gehen und alle meine berühmten Freunde kennenlernen.“
„Nein, wir wollten sichergehen, dass du Jade nicht mehr von der Angel lässt“, protestierte Shannon und kuschelte sich ihrerseits an Alan. „Man darf gute Frauen nicht einfach so sausen lassen, nicht wahr, mein Schatz?“ Demonstrativ schaute sie Alan an.
„Richtig , Bruder. Ich hab nie bereut, dass ich Shannon wie ein winselnder Hund monatelang hinterhergerannt bin.“
Alle lachten. Jade war gerührt. Die beiden liebten sich sehr, das sah man. Und plötzlich wollte sie das auch. Sie hatte sich lange gewehrt gegen einen Gedanken an eine richtige Beziehung. Aber die Liebe zu Colin hatte alles verändert.
Colin trank sein Glas aus und stand auf. „Ich denke, wir werden uns jetzt der körperlichen Liebe widmen. Alles andere lassen wir auf uns zukommen , ihr Lieben.“
Jade lief rot an. „Colin, bitte.“
Aber die beiden lachten nur amüsiert und verständnisvoll.
„Dann gute Nacht.“
Oben angekommen, sah sie ihn erbost an. „Musstest du den beiden auf die Nase binden, dass wir jetzt Sex haben werden.“
„Bist du etwa so konservativ? Hey, ich bin der katholische Ire.“ Er kam auf sie zu und griff nach einer Strähne ihres Haares. „Und die beiden sind erwachsen. Ich kann mir vorstellen, dass die heute auch noch eine heiße Nacht haben werden.“
„Pfff.“
Er hob ihr Kinn an und schaute ihr in die Augen.
„Bist du böse?“
Sie sah ihn
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