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Inside Polizei

Inside Polizei

Titel: Inside Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schubert Stefan
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Abenteurer, Draufgänger und Hasardeure an? Burschen, die auf Adrenalin, Nervenkitzel und Pulverdampf stehen und täglich neue Herausforderungen suchen? Dem Staat ist dieser Balanceakt bewusst, auch wenn dem administrativ mit aller Inbrunst widersprochen wird. Die Behörden bilden diese Männer an den neuesten und durchschlagkräftigsten Schusswaffen aus, vermitteln ihnen Wissen über Sprengstoffe und alle Möglichkeiten von Sprengungen, über die neuesten Taktiken im Häusersturm und -kampf und das effizienteste Ausschalten ihres polizeilichen Gegenübers. Nach Durchlaufen aller Ausbildungsmodule sind diese Männer dann zu absoluten Experten gereift.
    Eliteeinheiten sind untereinander global vernetzt und durch regelmäßige Vergleichswettkämpfe über alle Ländergrenzen hinweg eng miteinander verbunden. Ohne Probleme würden diese Spezialisten einen hoch bezahlten Job in jeder Krisenregion der Welt erhalten. Die Bundesrepublik Deutschland vergütet ihnen diese besonderen Fähigkeiten mit einem Gefahrenzuschlag von 153 Euro pro Monat. Gleichzeitig fallen aber oftmals durch ihre Verwendung andere polizeiliche Zulagen wie die Schichtzulage für den Streifendienst weg. Die Gefahrenzulage wird daher häufig nur durch die höheren Beiträge für Versicherungspolicen zur Absicherung der Familien aufgefressen.
    Obwohl diese Einheiten für einen ganz bestimmten Männertyp eine erhöhte Anziehungskraft besitzen und eine entsprechende Kaltblütigkeit antrainiert wird, verlangt der Dienstherr ein tadelloses Privatleben ohne Auffälligkeiten und Probleme. Ihre Befähigungen und ausgebildeten Qualifikationen beansprucht die Behörde ausschließlich für ihre Problemlösungen. Privat, in ihrer Freizeit, soll aus den hoch trainierten Elitekämpfern dann wieder »Hänschen Müller« werden. Aber ist dieses Szenario realistisch?

    Rotlichtparty. Es stand eine coole Party in dem szenigsten Club der Stadt an. Die sowieso schon scharfen und aufgestylten Barkeeperinnen trugen Lackstiefel und Lederkorsagen, und der gesamte Club wurde von einem ausgeklügelten Lichtsystem in sündiges Rotlicht getaucht. Die Motto-Party fand wegen des großen Zuspruches quartalsweise statt. Unter den regelmäßigen Besuchern befand sich eine Gruppe durchtrainierter Männer, die eines einte: ihr Beruf. Die meisten waren Angehörige des städtischen Spezialeinsatzkommandos (SEK), andere dienten in der Einsatzhundertschaft. Zwei Jungs der Clique mussten diesmal kurzfristig absagen, da es Stress mit ihren Frauen gab. Sie hatten einen Aufstand veranstaltet, weil sich ihre Partner mit dieser Gruppe von Draufgängern und Womanizern die Nacht um die Ohren schlagen wollten. Schweren Herzens hatten die Männer ihren Kumpels abgesagt. Ohne es zu ahnen, sollte das ihre beste Entscheidung seit Jahren gewesen sein.
    Einige Kolleginnen verschiedener Dienststellen stießen zu der Gruppe hinzu, schließlich müssen die weitverbreiteten Polizeipärchen irgendwo ihren ersten Körperkontakt herstellen. Doch für solches Vergnügen sollte es heute Nacht keine Zeit geben ...
    Die Männer des Spezialeinsatzkommandos feierten und tranken, sie tranken viel, wie es üblich war, wenn sie zusammen um die Häuser zogen. Doch einem Gast missfiel offenbar das Verhalten dieser Männer. Er stellte sich demonstrativ mit angriffslustiger Körperhaltung in ihre unmittelbare Nähe. Die Männer des SEK bemerkten ihren Herausforderer sofort, zu provokativ blickte er in ihre Richtung, als dass sie ihn übersehen konnten. Sie schauten sich an und schüttelten langsam ihre Köpfe während sich ein breites Grinsen auf ihren Gesichtern bildete. Ohne Zweifel, da war er schon, sie hatten mit ihm gerechnet, aber jetzt schon, so kurz nach Mitternacht, das war selbst für ihre Verhältnisse früh. Sie trafen häufig auf solche Typen, andere behaupteten, sie würden sie geradezu magisch anziehen und keinerlei Anstalten unternehmen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Burschen, die sich mit ihnen messen wollten, die meinten, sie wären der stärkste und abgezockteste Wolf im Revier, oder, wie sie die SEKler nannten: Gefahrensucher. Sechs Mann des Spezialeinsatzkommandos standen mit ihren Drinks in der Hand dem Gefahrensucher gegenüber. Testosteron und Adrenalin berauschten die Männer. Der Gefahrensucher legte es wirklich darauf an, er griff die Männer zwar nicht an, doch sein Blick ließ keinen Zweifel an seinen Absichten: Er suchte den Kampf.
    Aus den Gesichtern der Elitepolizisten verschwand das

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