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Inside Polizei

Inside Polizei

Titel: Inside Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schubert Stefan
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den Bericht unverzüglich anzufertigen und den Bericht vorab mittels Fax zu übermitteln. Dies tat er auch. Keine zehn Minuten später spuckte das Faxgerät das Antwortschreiben seiner Vorgesetzten aus. Frank nahm es an sich, betrachtete es, schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Natürlich, was hatte er auch sonst erwartet. Er ging in den Küchenraum, wo Stefan und sein Bärenführer die liegen gebliebenen Frühstücksutensilien verstauten, und hielt beiden Männern das Schriftstück unter die Nase. Stefan erkannte den Bericht von Frank, doch die Einsatzleitstelle hatte den Bericht nicht unkommentiert gelassen. Oben rechts prangte ein Stempelaufdruck, über dessen bloße Existenz ihn niemand während seiner Ausbildungszeit unterrichtet hatte. Der Befehl der Vorgesetzten war eindeutig und unmissverständlich formuliert. Der Bericht war gekennzeichnet und klassifiziert als »nicht pressefrei!« .
    Stefan quälte sich durch die nächsten beiden Schichten. Er war sich nicht sicher, worüber er sich mehr aufregen sollte, die eigentliche Tat oder die behördliche Vertuschung derselben.
    Die Vertuschung gelang. Es folgten keinerlei Presseartikel und keine Berichterstattung. Die Bevölkerung wurde von der Polizeiführung weder über das Geschehnis informiert noch über die erkennbaren Übereinstimmungen vieler Tatabläufe, und das bei über 250 weiteren Tatorten und 900 Pferdeattacken deutschlandweit. Dieses abartige, seit Anfang der 90er-Jahre auftretende Vorgehen, das sich hauptsächlich in den Nächten um die Vollmondphase abspielt, wird allgemein mit dem Begriff »Pferderipper« umschrieben.
    Die zweite Stute musste später ebenfalls aufgrund der Schwere der zugefügten Verletzungen eingeschläfert werden. Die Täter wurden nie ermittelt.

7. Elitepolizisten –
Die geheime Bruderschaft Gaddafis
    »Was in der Jugend ein Abenteuer war,
wird in den späteren Jahren nur noch ein teurer Abend.«
    Fritz J. Raddatz
    »Sie sind offen für außergewöhnliche Aufgaben? Sie suchen Herausforderung in einem staatlichen Unternehmen, das für Recht und Gesetz, Gleichberechtigung, Offenheit, Verantwortung, Verlässlichkeit und Vertrauen steht? Wollen Sie Unmögliches möglich machen? Dann starten Sie Ihre Karriere bei uns!
    Viele Einsatzsituationen werden Sie an die Grenze Ihrer Belastbarkeit führen. Sie sollten daher über gute sportliche Fähigkeiten und Fertigkeiten in Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination verfügen. Stressresistenz und Konfliktfähigkeit helfen, psychische Belastungen aufzufangen.« »Spezialeinheiten werden zur professionellen Bewältigung schwierigster Konfliktlagen oder zur Festnahme bewaffneter oder besonders gewaltbereiter Straftäter eingesetzt. Dabei sind keine ›Rambos‹ gefragt – Einzelkämpfer sind out.«
    Ministerium für Inneres des Landes NRW
    Dieses Anforderungsprofil lässt erahnen, wie sich Politiker und Behördenführungen ihre idealen Elitekämpfer vorstellen. Selbstverständlich sollen mit dieser politisch korrekt formulierten Anwerbungsbotschaft nur herangereifte und sozial verantwortlich handelnde junge Männer für Spezialeinheiten angesprochen werden. Trotz der geforderten Fähigkeiten wie Kraft, Stressresistenz und Konfliktfähigkeit entspricht der gewünschte Prototyp eines Elitepolizisten eher den Vorstellungen eines Schwiegermutterlieblings. Aber sind das wirklichkeitsnahe Einschätzungen eines Ministeriums oder realitätsfernes Wunschdenken? Ist nicht vielmehr zu erwarten, dass die Aussicht auf ein gnadenlos hartes Training, auf die Festnahmen von Al-Qaida-Terroristen, Mafiakillern und skrupellosen Raubmördern eine ganz andere Art von Männern anzieht, als es die Richtlinien offiziell vorgeben? »Hänschen Müller« dürfte jedenfalls Schwierigkeiten damit haben, wenn er mittwochabends per Alarmierung und Hubschraubertransport zu einer Bankfiliale beordert würde, dort eingetroffen auf Befehl den Geiselnehmer oder einen Amokläufer mit einem finalen Rettungsschuss liquidieren und danach zu seinem normalen Leben, zu seiner Familie zurückkehren müsste.
    Aber ein Rechtsstaat ist auf derartige Männer angewiesen. Männer, die dafür trainiert werden, jeglichen Widerstand zu brechen und in letzter Konsequenz auch zu töten.
    Aufträge, Erlebnisse und Geschehnisse dieser Art schweißen solche Kerle ein Leben lang zusammen. Sie werden nicht nur Kollegen oder Kameraden, sie bilden eine Bruderschaft.
    Ziehen solche Einsätze nicht unweigerlich

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