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Inside Polizei

Inside Polizei

Titel: Inside Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schubert Stefan
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unvorstellbaren Geschwindigkeit und Präzision hämmerte der Gefahrensucher eine linke Faust auf Marks Nase. Bevor er den Schlag verkraftet hatte, landete eine rechte Gerade auf seinem linken Jochbein. Erst beim dritten Schlag, der klassischen Links-rechts-links-Kombination, gelang es Mark, seine Hände schützend vor sein Gesicht zu reißen. Sein reflexartiger Konter traf zwar seinen Widersacher, aber die Schläge waren nur halb kraftvoll. Zu überraschend, zu kräftezehrend waren die harten Treffer gewesen, die er hatte einstecken und verdauen müssen. Doch sein Kontrahent setzte nach, den ersten Schlag wehrte Mark ab, aber der folgende rechte Schwinger knallte an seine Schläfe. Die Hiebe waren massiv und schmerzvoll. Doch noch bevor die Schlägerei richtig begonnen hatte, war sie vorbei, denn die Security-Männer der Disco stürmten dazwischen. Dem SEK-Mann blieb keine Gelegenheit mehr, einen Konter zu setzen und sich für die Schläge und die eingesteckten Prügel zu revanchieren. Er blutete aus der Nase und auf seinem Jochbein bildete sich schlagartig eine Schwellung inklusive einer blau-violetten Verfärbung. Erst jetzt stießen weitere SEK-Polizisten zu der Gruppe, aber die Schlägerei war bereits beendet, und einer der Ihren war durch blutende Kampfspuren im Gesicht gezeichnet. Das konnten sie nicht so hinnehmen, sie verlangten nach Rache. Immer mehr Schaulustige gesellten sich zu den in einem Knäuel verkeilten Männern. Auf der einen Seite Christian, Mark und ihre Kameraden, auf der anderen Seite der Gefahrensucher und dazwischen eine Handvoll breitschultriger Türsteher. Einer der Schaulustigen zückte unbemerkt von den Schreienden und pöbelnden Kerlen sein Handy und wählte die 110. Das Unglück nahm seinen Lauf.
    Das Unheil näherte sich mit 60 Stundenkilometern der Discomeile. Ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht fuhr direkt auf die Menschenmenge zu, in der sich mittlerweile ein halbes Dutzend SEK-Beamter aufhielt. Privat, angetrunken, aufgebracht und offensichtlich in eine Schlägerei verwickelt. Christian schaltete als Erster, zog den verletzten SEK-Kameraden aus der Traube weg und sprach leise, aber eindringlich auf ihn ein: »Mark, beruhige dich. Ein Streifenwagen ist da, du musst sofort verschwinden.«
    Die ahnungslosen Kollegen aus dem Streifenwagen hatten die Menschenmenge erreicht, parkten den Wagen, stiegen aus und steuerten auf den Tumult zu. Christian nahm Marks Kapuzenjacke an sich, drehte sein blutverschmiertes Gesicht aus dem Blickwinkel der uniformierten Kollegen und wischte ihm sein Blut aus dem Gesicht. Eindringlich ermahnte er ihn, sich endlich zu beruhigen und keine Racheschwüre mehr zu brüllen. Nur mit viel Mühe brachte Christian seinen Schützling unter Kontrolle und führte ihn unter Protesten vom Aufruhr und der Streifenwagenbesatzung fort. Christian legte seinen Arm um Mark, und von Weitem wirkte es, als ob jemand seinen betrunkenen Kumpel stützte. Sie zwangen sich, langsam zu gehen, um jegliche Aufmerksamkeit zu vermeiden. Mark war noch sehr aufgebracht und realisierte immer deutlicher seine eindeutige Niederlage. Außerdem wich langsam das Adrenalin aus seinem Körper, und der Schmerz in seinem Gesicht meldete sich nachdrücklich. Die Gefahr einer Anzeige wegen Körperverletzung, eines Disziplinarverfahrens, einer Strafversetzung oder im schlimmsten Fall einer Kündigung aus dem Polizeidienst waren ihm im Moment scheißegal. Alkohol und kaum zu bändigende Rachefantasien rasten durch seinen Kopf und verhinderten vernünftige Gedankengänge. Er fühlte sich in seiner Ehre gekränkt, und das alles vor seinen Kameraden, vor seiner neuen Familie.
    Christian verstand Mark, auch er galt als Heißsporn in dem Kommando, und es juckte ihn ebenfalls in den Fäusten, dem Gefahrensucher eine Lektion zu erteilen. Aber erst galt es seinen Kameraden aus der Gefahrenzone zu bringen. Marks Mentor setzte diesen in ein Taxi und verabschiedete sich mit einem folgenschweren Versprechen: »Keine Sorge. Beruhig dich. Ich kümmere mich darum.«
    Niemand durfte ein Kommandomitglied vermöbeln und ungeschoren davonkommen, der ehemalige GSG-9-Kämpfer versprach, Rache zu nehmen.
    Einen Häuserblock entfernt traten die beiden Streifenpolizisten der Männeransammlung entgegen, aus der sich mittlerweile auch der Gefahrensucher unauffällig entfernt hatte. Der Streifenführer kannte ein SEK-Mitglied und sprach ihn direkt an: »Hallo, feiert ihr heute ein bisschen? Weißt du, was hier los

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