Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
Freunde, Geschäftspartner oder ein Liebespaar?»
      «Wir gehen schon mal miteinander aus und amüsieren uns ein bißchen - wie würden Sie das nennen? Was ist eigentlich los? Ist ihr etwas zugestoßen?»
      Allem Anschein nach war er ehrlich interessiert an Thelmas Wohlergehen, Banks hielt es jedoch für unehrenhaft, ihm davon zu erzählen, daß man seine Freundin beraubt und vergewaltigt hatte. Das konnte sie ihm besser selbst sagen, wenn ihr der Sinn danach stand.
      «Um welche Zeit am Montag abend haben Sie sich von ihr getrennt?» überging Banks die Frage.
      «Hab ich gar nicht, sie ist zuerst gegangen, und zwar früher als sonst, um Viertel vor zehn ungefähr. Ich weiß nicht warum. Sie war irgendwie durcheinander, und wir haben uns gestritten, wie Sie das wahrscheinlich nennen würden.»
      «So, würde ich das? Und worüber?»
      «Das geht Sie ... ach, was soll's?» seufzte er und kehrte ergeben die Handflächen nach oben. «Sie können's ruhig wissen. Ich wollte, daß sie mit mir zusammen weggeht, wie sonst auch, aber sie wollte plötzlich allein sein.»
      «Wohin sind Sie denn sonst immer gegangen?»
      «In meine Wohnung.»
      «Um dort die Nacht zu verbringen?»
      «Ja, hin und wieder.»
      «Und warum haben Sie das am vergangenen Montag nicht auch gemacht?»
      «Ich sagte Ihnen doch, sie wollte nicht. Hatte angeblich Kopfschmerzen. Sie wissen ja, wie Frauen sind.»
      «Und Sie haben sie bedrängt, im Klub zu bleiben?»
      «Klar hab ich das. Ich wollte mit ihr zusammen sein.»
      «Auch wenn sie sich nicht wohlfühlte?»
      «Ich hatte den Eindruck, daß es nur eine Ausrede war. Sie sah völlig gesund aus, war höchstens ein bißchen aufgeregt über irgendwas.»
      «Haben Sie eine Vorstellung, was das gewesen sein könnte?»
      «Nein, sie war nicht besonders mitteilsam. Ist einfach weggerauscht.»
      «Nachdem Sie mit allen Mitteln versucht haben, sie zum Bleiben zu überreden und in Ihre Wohnung mitzukommen. Ist das richtig?»
      «Worauf wollen Sie hinaus?»
      «Auf gar nichts. Ich versuche lediglich, ein paar Fakten festzustellen.»
      «Nun ja, ich wollte natürlich, daß sie bei mir bleibt. Schließlich bin ich auch nur ein Mann und mag attraktive Frauen.»
      «Thelma Pitt war also nicht die einzige?»
      «Wir sind schließlich nicht verlobt oder verheiratet, wenn Sie das meinen. Und nun hören Sie endlich auf, um den heißen Brei herumzureden. Was soll das alles?»
      «Haben Sie sonst noch Bekannte im Golfklub?»
      «Ein oder zwei. Ist ja schließlich ein Treffpunkt für Geschäftsleute, Sie verstehen?»
      «Maurice Ottershaw zum Beispiel?»
      Banks bemerkte ein kurzes Aufflackern von Angst in Moxtons Blick. Es dauerte nur einen Augenblick, aber es war unverkennbar.
      «Maurice Ottershaw?» wiederholte Moxton. «Den kenne ich. Das heißt, wir haben ein paarmal ein Glas miteinander getrunken, von kennen kann also eigentlich nicht die Rede sein. Was soll die Frage?»
      «Das will ich Ihnen gerne sagen, Larry», erklärte Banks, beugte sich nach vorn über seinen Schreibtisch und fixierte Moxtons Augen. «Ich glaube, daß Sie für irgendwen irgendwelche krummen Sachen fingern. Sie wissen genau Bescheid, wann Ihre reichen Freunde aus dem Klub auf Reisen sind und geben diese Tips weiter. Bei Thelma Pitt ist die Sache allerdings etwas schiefgelaufen, nicht wahr? Weil Sie die Dame nicht lange genug von ihrem Haus fernhalten konnten, stimmt's?»
      Moxton wirkte jetzt ehrlich erschrocken. «Was ist mit ihr? Sie müssen es mir sagen. Sie ist doch wohl nicht verletzt, oder?»
      «Warum sollte sie?»
      «Nach allem, was Sie gesagt haben ... ich dachte ...»
      «Machen Sie sich darüber keine Gedanken.»
      «Sie können mir nichts beweisen, und das wissen Sie.»
      «In der Tat, das weiß ich», bekannte Banks. «Aber ich weiß auch, daß Sie dahinterstecken.»
      «Seien Sie vernünftig. Glauben Sie etwa, ich scheiße vor die eigene Haustür?»
      «Ein Dreckskerl wie Sie scheißt überall hin, Moxton. Aber von jetzt an werden wir Sie beobachten, Sie ständig im Auge behalten. In Zukunft werden Sie nirgendwo mehr Ihren Mist abladen, ohne daß wir genau Bescheid wissen. Kapiert?»
      «Das ist Einschüchterung, reine Schikane!» schrie Moxton und sprang empört aus seinem Stuhl.
      «Raus - und zwar sofort!» schimpfte Banks und deutete auf die Tür.
     
     

** 14
     
    * 1
     
    Als Trevor am Montag morgen

Weitere Kostenlose Bücher