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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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meines Erachtens ganz gut in diesen Rahmen, finden Sie nicht auch?»
      «Na und?» widersprach Sharp, «es gibt doch wohl auch noch andere Kunden für diese Kliniken, oder? Wenn sich Trevor tatsächlich mit einer Prostituierten eingelassen und bei ihr angesteckt hat - was ich ihm glaube -, dann ist das noch lange kein Verbrechen, sondern höchstens jugendlicher Leichtsinn. Ich war auch nicht gerade ein Engel in seinem Alter.»
      «Rechnen Sie Raub, Vergewaltigung, Körperverletzung und Mord ebenfalls zu Äußerungsformen von jugendlichem Leichtsinn?» fragte Banks sarkastisch.
      «Moment mal, Sie haben gesagt, daß Sie meinen Sohn nicht beschuldigen, so was getan zu haben.»
      «Ich beschuldige ihn ja auch gar nicht, ich versuche nur, an die Wahrheit heranzukommen. Und ich habe mit keinem Wort gesagt, daß wir ihn im Verdacht haben. Sind Sie sicher, daß er letzten Montag in York war?»
      «Er hat jedenfalls gesagt, daß er dahin wollte.»
      «Wann haben Sie eigentlich diese Zahnfüllung verloren, Trevor?» erkundigte sich Banks.
      «Am Mittwoch», antwortete Trevor, nicht ganz zeitgleich mit dem «Donnerstag» von seinem Vater.
      «Diese Frau, die man vergewaltigt hat», fuhr Banks fort, «erinnert sich nämlich, daß der junge Mann kaputte Vorderzähne hatte, wie bei einer herausgefallenen Füllung. Sie meint, daß sie das wiedererkennt, außerdem erinnert sie sich auch an seine Stimme. Und sie behauptet», damit wandte er sich direkt an Trevor, «daß sie auch seine Technik wiedererkennen würde. Sie sagte, er müsse noch ganz unerfahren gewesen sein, weil er sein Pulver verschossen hat, bevor er noch ganz drin war.»
      Trevor wurde rot vor Zorn und umklammerte Halt suchend die Schreibtischkante. Graham legte ihm begütigend die Hand auf die Schulter.
      «Wir werden die Frau holen lassen, Trevor. Sie hat keine Angst, uns die nötigen Beweise zu liefern - trotz der Tädichkeiten Ihres Freundes. Außerdem werden wir sämtliche Prostituierten in York befragen. Wir werden uns bei den Busfahrern erkundigen, ob sie sich an Sie oder Ihre Freunde erinnern, und wenn Sie uns erzählen wollen, daß Sie den Zug genommen haben, werden wir uns eben an den Fahrkartenschaltern und bei den Schaffnern umhören. Wir werden herausfinden, wer sonst noch an dem bewußten Abend nach York gefahren ist, und wir werden jeden fragen, ob er Sie und Ihre Freunde gesehen hat. Nachdem Sie offenbar mit einem ganzen Haufen unterwegs waren, wird es wohl einigermaßen laut gewesen sein - wegen des jugendlichen Leichtsinns und überhaupt -, und in irgendeinem Pub wird sich ganz bestimmt jemand finden, der sich daran erinnert. Also, warum wollen Sie uns das Verfahren nicht erleichtern, Trevor? Uns und allen übrigen? Es liegt ganz bei Ihnen, aber wir werden Sie festnageln, so oder so.»
      «Komm schon, Trev», flötete Hatchley und legte Trevor väterlich die Hand auf die Schulter, «laß es nicht so weit kommen. Besser, du bringst es gleich hinter dich.»
      Trevor schüttelte seine Hand ab.
      «Ich weigere mich, das zu glauben», erklärte Sharp. «Mein Sohn ist keinesfalls fähig zu solchen Taten, unmöglich. Ich habe ihn eigenhändig großgezogen, nachdem uns seine Mutter verlassen hat, und ihm alles gegeben, was er wollte. Und wenn er wirklich etwas Böses getan haben sollte - was ich selbstverständlich nicht glaube -, dann ist er dazu angestiftet worden. Von diesem verdammten Mick Webster, ganz bestimmt. Den sollten Sie sich einmal vornehmen, jawohl, und nicht meinen Trevor!»
      «Sei still, Dad», fuhr Trevor dazwischen. «Halt den Mund, um Gottes willen!» Damit verfiel er erneut in mißmutiges Schweigen.
      Banks stand auf und schaute mit einem Lächeln auf Trevor herunter. Der Junge sah ihm einen kurzen Moment in die Augen, wandte schließlich den Blick ab, und beide wußten - im Bruchteil dieser wenigen Sekunden -, daß Banks gewonnen hatte. Es reichte nirgendwo, um Trevor selbst zu überführen, aber wenn Mick Webster glauben mußte, daß man ihn verpfiffen hatte ...
      «Wo wohnt er, dieser Webster?» erkundigte sich Banks bei Graham.
      «In der Siedlung, drüben auf der East Side. Gleich die erste Straße gegenüber vom Grüngürtel.»
      «Ich weiß Bescheid. Und die Hausnummer?»
      «Keine Ahnung, aber es ist das fünfte Haus weiter runter nach dem Tabakladen. Hab ihn da mehrmals ein und aus gehen sehen, wenn ich mir meine Zigaretten geholt habe.»
      «Alles notiert?» wandte

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