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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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und zu bitten, mit Ihrem Vater zu sprechen.»
      Trevor wandte den Blick von seinem Vater und nickte. Stumm bettete Graham Sharp den Kopf in die Hände.
      «Dann also zurück zu meiner Frage», fuhr Banks fort. «Wo haben Sie sich das geholt? Auf Toilettensitzen kann man sich das Leiden übrigens nicht fangen, müssen Sie wissen.»
      «Wie ich es dem Doktor schon erzählt habe», antwortete Trevor.
      «Ah ja», meinte Banks und erhob die Stimme, damit auch Graham Sharp ihn klar verstehen konnte. «Sie hatten's also mit einer Prostituierten, an einer Mauer in einer dunklen Straße. Richtig?»
      Trevor nickte mit bleichem Gesicht.
      «Wann war das?»
      «Vor ungefähr einer Woche. Letzten Montag.»
      «Dann waren Sie also in York an diesem Montag?»
      «Ja.»
      «Und wann war Ihr Sohn wieder zu Hause, Mr. Sharp?»
      Sharp schreckte hoch beim Klang seines Namens. «Wie?»
      «Um welche Zeit ist Ihr Sohn am vergangenen Montag abend zu Hause gewesen?»
      «Um elf ungefähr. Er muß immer um elf zu Hause sein, weil er schlafen geht um die Zeit.»
      «Wußten Sie, wo er gewesen war?»
      «Er hat mir gesagt, daß er nach York wollte, ja», erklärte Sharp.
      «Mit wem?»
      «Weiß ich nicht, hat er nicht gesagt. Mit einem Freund.»
      «Ein Freund?»
      «Nehm' ich jedenfalls an.»
      «Nicht mit mehreren Freunden?»
      «Lieber Himmel, ich weiß es nicht!»
      «Verstehen Sie, Mr. Sharp, die Sache ist die: Er hat dem Doktor gesagt, daß er mit einer Gruppe von Freunden unterwegs war, um seinen Geburtstag zu feiern, und daß seine Freunde zusammengelegt haben, um ihm eine Prostituierte zu kaufen - sozusagen als Geburtstagsgeschenk. War das übrigens sein Geburtstag, am letzten Montag, Mr. Sharp?»
      «Ja. Ja, das stimmt.»
      «Ihnen ist doch wohl klar», fragte Banks, «daß wir das jederzeit überprüfen können, nicht wahr?»
      «Nun ja, das war nicht sein offizieller Geburtstag, das nicht, sondern der Geburtstag seiner Mutter. Den hat er regelmäßig gefeiert. Er hängt nämlich sehr an seiner Mutter.»
      «Trevor, ist das wirklich so gewesen?» fragte Banks eindringlich. «Sie haben sich also an einer Mauer in York eine Prostituierte genehmigt, um den Geburtstag Ihrer Mutter feierlich zu begehen? Und diese Dame hat gesagt, sie heiße Jane, aber Sie haben keine Ahnung, wo sie wohnt?»
      Trevor nickte nur.
      «Ist Ihnen bewußt, Trevor, daß wir nötigenfalls jede Prostituierte in York befragen können? Die Stadt ist nicht so groß wie Leeds oder Bradford, und es gibt dort nicht sehr viele Prostituierte. Die Polizei kennt sie alle, und die Damen stehen auf bestem Fuß mit der Obrigkeit. Nach dem Motto , Sie verstehen? Wir können also ziemlich schnell feststellen, ob Ihre Geschichte zutrifft oder nicht.»
      «Bitte sehr», sagte Trevor trotzig, «dann fragen Sie sie doch. Ist mir doch egal, verdammt.»
      «Rede nicht in diesem Ton, Trevor», ermahnte ihn sein Vater.
      Sergeant Hatchley, der während der bisherigen Vernehmung gelassen wie ein Buddha auf der Fensterbank gethront hatte, setzte sich unvermittelt in Bewegung, um in dem kleinen Büroraum auf und ab zu gehen, begleitet von einem lauten Knarren des Fußbodens. Trevor verfolgte ihn mit nervösen Blicken und schien jedesmal zusammenzufahren, wenn Hatchley hinter seinem Rücken vorbeikam.
      «Wollen Sie uns nicht die Namen Ihrer Freunde verraten, Trevor?» erkundigte sich Banks. «Nur so, zur Bestätigung Ihrer Angaben.»
      «Nein.» Trevor warf einen Seitenblick auf Hatchley, der sich für einen Moment an die Wand gelehnt hatte und mit seinen Fingerknöcheln knackte, bevor er eine neue Seite in seinem Notizbuch aufschlug.
      «Wo waren Sie am Donnerstag abend in der Woche zuvor?»
      «Zu Hause, bei mir», schaltete sich Graham Sharp rasch ein.
      «Ich habe Trevor gefragt.»
      «Zu Hause, wie er gesagt hat», erwiderte Trevor mit einem Blick zu seinem Vater.
      «Und was taten Sie?»
      «Hab 'n bißchen ferngesehen, was gelesen, ein paar Hausaufgaben gemacht.»
      «Und am Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag?»
      «Dasselbe.»
      «Kein besonders geselliges Leben, was, Trevor? Als ich in Ihrem Alter war, war ich ständig auf Achse. Meine Eltern .wußten nie, wo ich gerade rumschwirrte.»
      Trevor hob uninteressiert die Schultern.
      «Hören Sie», ließ sich Graham Sharp vernehmen, mit einem Blick zu

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