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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Eastwood hat immer so'n Ding, in den DirtyHarry-Stories, du weißt schon.»
      «Eine Magnum?»
      «Ja, genau, so was muß es sein.»
      «Dickes Kaliber», meinte Trevor und fuhr improvisierend fort: ««Siehst du, was ich hier in der Hand halte, Kleiner? Eine 45er Magnum, das stärkste Schießeisen der Welt. Bläst dir einfach den Kopf weg. Na, wie fühlst du dich, du Pfeife? Ist wohl nicht ganz dein Tag heute, wie?>»
      Die kleine Einlage mit Dirty Harry kam bestens an. Als der ZehnUhr-Fünfundzwanzig nach Ripon über ihre Köpfe donnerte, waren die beiden hoffnungsvollen Schwerverbrecher immer noch dabei, sich mit imaginären Waffen und imitiertem Pistolenknallen gegenseitig zur Strecke zu bringen.
     
    * 3
     
    «Also, bevor wir anfangen», erklärte Jenny Füller, «möchte ich Ihnen gerne sagen, daß ich genau weiß, warum man mich dafür ausgeguckt hat, bei diesem Fall zu assistieren.»
      «Oh», sagte Banks arglos. «Was meinen Sie?»
      «Sie wissen verdammt gut, was ich meine. Glauben Sie, ich hätte den verschwörerischen Blick nicht bemerkt, den Sie und Gristhorpe heute morgen gewechselt haben? In dieser Gegend gibt es mindestens zwei männliche Professoren, die für das anstehende Problem besser qualifiziert sind - beides Experten auf dem Gebiet abweichender Verhaltensstrukturen. Aber Sie wollten eine Frau, weil sich das besser macht in der Öffentlichkeit, und Sie wollten mich speziell, weil ich Kontakte unterhalte zu Dorothy Wycombe.»
      Sie hatten es sich in den gemütlichen Sesseln vor dem prasselnden Kaminfeuer bequem gemacht. Banks schwenkte einen halben Liter Bitter, Jenny hatte sich mit der halben Menge begnügt.
      «Nicht daß ich irgendwelche Einwände hätte», fuhr sie fort. «Sie sollen nur Bescheid wissen. Ich hab es nämlich nicht sehr gern, wenn man mich für dumm verkauft.»
      «Ich habe verstanden.»
      «Und noch etwas - Sie brauchen nicht zu glauben, daß ich zu Dorothy Wycombe gehe und ihr haarklein berichte, was sich hier abspielt. Ich bin ein Profi und kein Schnüffler. Man hat mich um meinen fachkundigen Rat gebeten, und ich beabsichtige, in dieser Hinsicht mein möglichstes zu tun.»
      «Gut, dann wissen wir ja beide, woran wir sind. Ich bin froh über Ihre Offenheit, weil mich der Gedanke, mit einer Art Kundschafterin aus dem gegnerischen Lager zusammenzuarbeiten, nicht besonders glücklich gemacht hat.»
      Jenny lächelte, und ihr ganzes Gesicht hellte sich auf. Sie war wirklich eine außergewöhnlich schöne Frau, dachte Banks und stellte beunruhigt einen leichten Anflug von Verlangen an sich fest, als sie sich in ihrem Sessel ein wenig streckte und zurechtsetzte. Sie trug enge Jeans und ein einfaches weißes T-Shirt unter einem weiten, zitronengelben Blazer. Das dunkelrote lange Haar fiel weich über ihre Schultern.
      Banks selbst hatte sich für diesen Abend mit besonderer Sorgfalt angezogen, zumindest gerade so viel, wie er sich hatte leisten können, ohne bei Sandra Verdacht zu erregen. Beim Abendessen, das eher hastig verlaufen war, hatte er ihr mitgeteilt, daß er den Abend mit Dr. Füller verbringen müsse, um den psychologischen Aspekt des Voyeurismus zu erörtern. Fertig angekleidet war er einen Moment versucht gewesen, etwas von dem ungeöffneten Eau de Cologne aufzulegen, das ihm ein entfernter Verwandter vor Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Schließlich hatte er sich jedoch mit einem dezenten Rasierwasser begnügt und mit einer großzügigen Gabe von «Right Guard». Außerdem hatte er sich einige Mühe gegeben, sein kurzes schwarzes Haar zu glätten, obwohl es so dicht über der Schädeldecke abgeschnitten war, daß es ohnehin keine Chance hatte, irgendwo abzustehen.
      Schließlich war er mindestens zehn Minuten vor der verabredeten Zeit im Queen's Arms eingetroffen. Zum einen, weil er Damen nicht gerne warten ließ, in der Hauptsache aber, weil ihm der Gedanke zuwider war, Jenny ohne Begleitung in einem Pub zu wissen - auch wenn es sich um ein seriöses Lokal wie das Queen's handelte. Als sie mit fünfminütiger Verspätung eintraf, drehten sich auch tatsächlich alle Köpfe in ihre Richtung.
      «Nun denn - wo wollen wir anfangen?» fragte er, zündete sich eine Zigarette an und schlug sein Notizbuch auf.
      «Legen Sie bloß das Ding weg», protestierte Jenny. «Beschränken wir uns doch zunächst einmal auf ein paar inoffizielle Informationen, damit wir uns ein Bild machen können. Ich werde Ihnen dann einen

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