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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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      Trevor hingegen wirkte durchaus nicht wie das, was die braven Bürger unter einem bösen Buben verstanden. Er war eher hübsch, wie sein Vater, und machte sich weder in Kleidung noch Frisur zum Sklaven irgendeiner herrschenden Mode. Da man ihn allgemein für einen besonders harten Burschen hielt, kam niemand auf die Idee, ihn wegen seiner ordentlichen, konservativen Erscheinung zu hänseln.
      Während der Zehn-Uhr-Zehn über ihre Köpfe brauste, zündete sich Trevor eine neue Zigarette an.
      «Lenny meint, 's wär Zeit, daß wir aufhör'n mit den alten Tussis und uns nach was umseh'n, das 'n bißchen mehr Profit bringt», verkündete Mick und kickte ein paar Glasscherben durch den Gang.
      «Zum Beispiel?»
      «Zum Beispiel in Häuser einsteigen. Vernünftige Hütten, wo richtig reiche Leute wohnen. Zum Beispiel, wenn sie nicht da sind. Lenny meint, er kann uns sagen, wo und wann. Wir brauchen bloß noch reinzukommen, uns das Zeug zu schnappen und abzuhauen.»
      «Und die Alarmanlagen?»
      «Gibt's da nicht», sagte Mike grinsend. «Total friedliche Gegend, wo nie was passiert ist.»
      Trevor dachte nach. «Und wann soll's losgeh'n?»
      «Wenn Lenny den richtigen Tip hat.»
      «Lenny steckt sich einfach zu viel in die Tasche, Mick. Das lohnt sich nicht für uns. Sag' ihm, daß er uns mehr Prozente geben muß, wenn wir ins Geschäft kommen wollen.»
      «Yeah, yeah, schon gut.» Das Thema war nicht neu, Trevor ritt ständig darauf herum, und Mick hatte allmählich die Nase voll. Außerdem hatte er viel zuviel Angst vor Lenny, um ihm mit Beschwerden zu kommen.
      «Und wie sollen wir da reinkommen?» fragte Trevor.
      «Weiß der Henker. Durchs Fenster oder durch die Hintertür, Lenny wird uns schon geben, was wir brauchen. Das sind alles Leute, die gerade Urlaub machen oder übers Wochenende unterwegs sind. Total easy, die Sache. Lenny hat die Häuser im Auge.»
      «Hast du die Piepen fürs letzte Mal?»
      «Oh, hätt' ich beinah' vergessen.» Mick grinste und zog ein Bündel Banknoten aus der Hüfttasche. «Lenny sagt, er hat nur fünfzig Scheine gekriegt für das Zeug. Das sind zehn für dich und zehn für mich.»
      Trevor schüttelte den Kopf. «Das ist nicht in Ordnung, Mick. Er nimmt uns sechzig Prozent ab, und woher wissen wir, daß er tatsächlich nur fünfzig bekommen hat? Wenn du mich fragst, war die Ware mehr wert, mindestens hundert.»
      «Ich glaub' ihm, ist schließlich mein Bruder, verdammt noch mal», antwortete Mick, zunehmend gereizt. «Und wenn wir ihn nicht hätten, würden wir das Zeug überhaupt nicht los! Wir hätten keinen Penny, kapierst du, Mann? Vierzig Prozent von dem, was er macht, sind doch wohl besser als hundert Prozent in den Wind geschissen, oder?»
      «Wir sollten das Zeug selbst absetzen. So furchtbar schwer kann das doch nicht sein.»
      «Mensch, dazu brauchst du doch Kontakte, wie oft soll ich dir das noch sagen? Und die hat Lenny! Du kannst nicht einfach reinspazieren bei so 'nem abgewichsten Antiquitäten-Heini auf der Market Street und den Macker fragen, ob er 'ne Ladung heiße Juwelen oder 'n paar Kamera-Oldies kaufen will, kapiert?»
      «Ich hab ja nur gesagt, daß es nicht so schrecklich schwer sein kann, das ist alles.»
      «Paß auf - wir haben hier 'n nettes kleines Geschäft am Laufen, also laß es, wie's ist. Aber ich versuch' mal, ob wir nicht vielleicht fünfzig Prozent rausholen können, okay?»
      «Okay», stimmte Trevor achselzuckend zu.
      «Hab ich dir schon erzählt, daß Lenny 'ne Knarre hat?» fragte Mick, sichtlich begeistert.
      «Nein. Wo hat er die denn her?»
      «Von diesem Macker, der den Klub hat, in Soho. 'ne ganz große Nummer, der Typ. Wie die dicken Bosse aus der Glotze.»
      «Funktioniert sie denn?»
      «Logo - wozu haste so'n Ding, wenn's nicht ballern kann.»
      «Hast du's schon probiert? Ich meine, weißt du sicher, daß das Ding funktioniert?»
      «Natürlich nicht, verdammt! Was glaubst du wohl? Daß ich einfach über'n Markt latsche und 'n bißchen in der Gegend rumballere?»
      «Genau weißt du's also nicht, ob das Ding geht.»
      Mick seufzte ergeben und sprach langsam wie zu einem kleinen Kind: «Glaubst du vielleicht, daß die Typen da unten dir 'n Blindgänger andreh'n? Wär doch wohl nicht in ihrem Interesse, wie?»
      «Was für eine ist es denn?»
      «Ach, leck' mich, keine Ahnung, 'n Mordsapparat, wie die Dinger in der Glotze. Clint

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