Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
hatte, gab ihm das Geld und machte sich davon.
      «Was überlegen Sie?» fragte er, als er sich wieder neben Jenny niederließ.
      Jenny lachte. «Nichts Besonderes. Erinnern Sie sich noch an unseren letzten Abend?» Das Eis war also gebrochen; und schließlich war das Thema kein Tabu. «Ja», antwortete er und wartete.
      «Sie erinnern sich - ich sagte, ich wüßte genau, wie Sie sich in dem Fall verhalten würden, obwohl ich es mir anders wünschte ...»
      «Ja, irgendwas in dieser Art.»
      «Nun, und jetzt versuche ich gerade festzustellen, worauf ich eigentlich gewettet habe - Anzeige oder keine Anzeige? Und ich glaube, ich habe falsch gelegen. Nicht daß ich Sie für einen Sklaven Ihrer Arbeit halte oder so was, aber Sie tun eben gern das Richtige ... Sie sind einfach eine ehrliche Haut. Und ich dachte mir, wenn Sie nicht das tun, was Sie für richtig halten, werden Sie darunter leiden müssen. Unter Ihrem Gewissen. Sie haben wahrscheinlich zu viel davon.»
      «Ich habe mich nicht danach gedrängt», entgegnete Banks und zündete sich die zweite Zigarette dieses Abends an.
      «Aber Sie sind auch nicht damit geboren.»
      «Nein?»
      «Nein, Sie sind entsprechend konditioniert.»
      «Auch danach hab ich mich keineswegs gedrängt.»
      «Nein, bestimmt nicht, das tut keiner. Aber diesmal haben Sie mich doch überrascht. Ich war fest davon überzeugt, daß Sie den Vorfall sofort melden würden, egal, welche Peinlichkeiten damit verbunden sind.»
      Banks schüttelte den Kopf. «Es würde zu viel unliebsames Gerede geben. Nicht nur für Sandra, sondern auch in meiner Abteilung. Diese Wycombe wartet doch nur darauf, so eine Information in die Hände zu bekommen. Wenn wir das publik machen und den Fall möglicherweise schnell lösen, wird sie sofort behaupten, daß wir das nur getan haben, weil die Frau eines Polizisten unter den Opfern war. Nein, ich werde das lieber für mich behalten.»
      «Und was ist mit irgendwelchen Zeugenaussagen?»
      «Sandra und ich werden das selbst übernehmen. Wir werden jeden aus der Gegend befragen, ob er irgendwelche fremden Personen gesehen hat.»
      Jenny sah ihn ein wenig spöttisch an. «Das sollte keine Kritik sein, verstehen Sie? Ich vertrete schließlich nicht die Polizeibehörden.»
      «Ich weiß», entgegnete Banks, «aber ich mußte es einfach loswerden, und da ist mir nur jemand eingefallen, der ...»
      «... der sozusagen automatisch auf Ihrer Seite ist?»
      «Ich hatte eigentlich sagen wollen ... Aber Sie werden wahrscheinlich recht haben - ich habe tatsächlich auf Ihre Unterstützung gebaut.»
      «Die haben Sie auch, ob Sie sie nun brauchen oder nicht. Außerdem ist Ihr Geheimnis bei mir sicher aufgehoben.»
      «Trotzdem hätte ich Sie gerne noch etwas gefragt, das ein bißchen mehr fachlicher Natur ist», fuhr Banks fort. «Dieser Vorfall, die Tatsache, daß es Sandra getroffen hat, meine Frau ... meinen Sie, das hat eine Bedeutung?»
      «Wenn er wußte, wer sie war - und das wird wohl der Fall gewesen sein -, danp schon. Dann ist es in der Tat eine Weiterentwicklung.»
      «Und das heißt?»
      «Das heißt, daß er dreister wird, daß er größere Risiken eingehen muß, um sich Befriedigung zu verschaffen. Wenn er nicht gerade ein Einsiedler ist oder der Typ, der den Kopf in den Sand steckt, wird er sicher in den Zeitungen gelesen haben, welche Reaktionen er mit seinen Taten bewirkt, und wahrscheinlich wird ihn das mit Stolz erfüllen. Aus diesem Grund wird er auch wissen, daß Sie die Ermittlungen leiten in diesem Fall. Also zieht er ein paar Erkundungen über Sie ein, stellt fest, daß Sie eine attraktive blonde Frau haben ...»
      «Oder er kennt sie bereits?» warf Banks ein.
      «Wie kommen Sie darauf? Er brauchte doch einfach nur diskret Ihr Haus zu beobachten, um sie kommen und gehen zu sehen.»
      «Es ist nur so ein Gefühl...»
      «Ja, aber worauf gründet es sich? Wo kommt es her?»
      Banks versuchte nachzudenken, mit einiger Anstrengung, da die Popgruppe unterdessen ihre nächste Runde intonierte mit einer Neuauflage der Searcher's und ihres alten Hits Love Potion Number Nine.
      «Ich habe mit ihr über diesen Foto-Klub gesprochen, dem sie angehört», sagte Banks gedankenvoll. «Sie arbeiten gelegentlich mit Aktmodellen, und ich habe gesagt, daß die meisten männlichen Klubmitglieder wahrscheinlich nicht einmal einen Film in ihrer Kamera haben. Das

Weitere Kostenlose Bücher