Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
wohl tatsächlich nicht erwarten.»
      Im nächsten Augenblick wälzten sie sich auf dem Boden, lachend und an ihren Kleidern zerrend.
      Danach lagen sie einen Moment ruhig da, schweißüberströmt und nach Atem ringend, bis sie wieder lachen mußten und nach oben ins Schlafzimmer gingen, um sich für die nächsten zwei Stunden auf etwas bequemere Art zu lieben.
      Schließlich war es Zeit zu gehen. Trevor mußte in einer halben Stunde zurück sein, und Graham hatte versprochen, auf dem Heimweg bei Wooller vorbeizuschauen.
      «Vergiß nicht», sagte Andrea, als sie ihn zum Abschied küßte, «ich will keinen Ärger. Frag' ihn auf nette Art, und mach' ihm klar, daß nichts an der Sache dran ist.»
     
    * 3
     
    Graham Sharp klopfte sachte an die Tür von Nummer sechs; Sekunden später erschien Wooller und spähte durch seine dicke Brille über die Vorlegekette.
      «Mr. Sharp», tönte er. «Welch angenehme Überraschung! Kommen Sie, treten Sie doch ein, bitte.»
      Das verschmutzte Wohnzimmer roch nach alten Socken und gekochtem Kohl. Wooller, der offenbar glaubte, daß Sharp gekommen war, um mit ihm ein Arrangement über Andrea zu treffen, fegte ein paar Zeitungen von einem hochlehnigen Stuhl und bat seinen Gast, sich zu setzen.
      «Tee? Oder vielleicht etwas Kräftigeres?»
      «Nein, danke», antwortete Graham steif. «Ich werde mich auch gar nicht erst setzen, da ich ohnehin nicht lange bleiben will.»
      «Oh», wunderte sich Wooller und blieb im Türrahmen der Küche stehen, «kann ich Sie vielleicht doch überreden?»
      «Nein», entgegnete Sharp schroff und ging auf Wooller zu. «Sie können mich zu gar nichts überreden. Aber ich Sie!»
      Wooller schaute etwas verwirrt, bis ihn Graham plötzlich beim Pullover packte, das Vorderteil mit der Faust zusammenraffte und den schmächtigen kleinen Bibliothekar fast vom Boden hob. Sharp war um einiges größer als er und in einer weitaus besseren körperlichen Verfassung. Er schüttelte Wooller und stieß ihn gegen den Türrahmen, anfangs noch recht sachte, dann immer heftiger. Bei jedem Mal, das Woollers Rücken gegen die Holzfüllung schlug, spuckte Graham ein Wort aus: «Wag'... es ... ja ... nicht... Andrea ... Rigby ... noch ... einmal.. . zu ... drohen ... du .. . kleiner ... Stinker ... hast ... du ... kapiert?» Es war schwer zu sagen, ob Wooller tatsächlich nickte, aber er wirkte jedenfalls hinreichend eingeschüchtert.
      «Hören Sie auf!» wimmerte Wooller und legte schützend die Hand auf seinen Hinterkopf. «Sie schlagen mir ja den Schädel auf. Da, sehen Sie, ich blute!»
      Er hielt Graham die offene Hand vor Augen, und tatsächlich zeigte sich Blut. Sharp fühlte, wie sich sein Magen plötzlich vor Schreck zusammenkrampfte. Er ließ Wooller los und lehnte sich gegen den Türrahmen, bleich und zitternd, während ihn Wooller mit offenem Mund anstarrte.
      Graham hatte sich rasch wieder gefangen. Er griff nach einem Glas vom Abtropfbrett, hielt es unter den Kaltwasserhahn und stürzte das Wasser hinunter, ohne auch nur zu schauen, ob er ein sauberes Glas erwischt hatte.
      Nachdem er sich etwas besser fühlte, fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, fixierte den völlig bestürzten Wooller und packte ihn erneut an der Brust. «Ich sage es nicht noch einmal», erklärte er und legte einen möglichst drohenden Unterton in seine Stimme. «Hast du mich verstanden?»
      Wooller schluckte schwer und nickte. «Lassen Sie mich los! Lassen Sie mich los!»
      «Wenn du noch einmal ein Wort sagst zu Mrs. Rigby», fuhr Graham fort, «oder wenn du es wagst, sie auf eine Art anzugucken, die ihr nicht gefällt - dann komm' ich wieder und führe diese Sache zu Ende, kapiert? Und laß dir ja nicht einfallen, ihrem Mann was davon zu sagen. Wenn du's doch tust, machst du uns zwar ein bißchen Ärger, das ist wahr - aber nicht halb soviel, wie du dann am Halse hast. Ist das klar?»
      Wooller nickte, und sein Adamsapfel hüpfte erneut. «Lassen Sie mich los! Bitte!»
      Graham lockerte seinen Griff ein wenig, ohne Woollers zerknautschten Pullover jedoch ganz loszulassen. «Zuerst sagst du mir mal laut und deutlich, daß du mich verstanden hast», befahl er. «Und dann erzählst du mir schön brav, daß du den Mund halten wirst. Kein Wort darüber - nicht zu ihrem Mann, nicht zur Polizei, zu niemandem! Und wenn du's doch tust, Wooller, ich schwöre dir - dann brech' ich dir jeden einzelnen verdammten Knochen in deinem stinkigen

Weitere Kostenlose Bücher