Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln
unten. Als die letzte Stufe ein lautes Knarren von sich gab, drehte sich die Frau erschrocken um, doch bevor sie schreien konnte, hatte ihr Mick bereits den Mund zugehalten. Mit vereinten Kräften zerrten sie die Frau ins Wohnzimmer, vergewisserten sich, daß die Vorhänge geschlossen waren und knipsten die Stehlampe an. Mick nahm der Frau das Kopftuch ab und band es ihr als Knebel um den Mund; dann fesselte er mit dem Gürtel ihres Mantels rüde die Hände auf den Rücken.
«Wir brauchen Zeit, um zu verschwinden», sagte er zu Trevor, «und müssen sicher sein, daß sie lange genug stillhält. Reich' mir mal den Leuchter da drüben.»
Trevor sah in die angezeigte Richtung und entdeckte einen antiken Kerzenständer aus Messing mit einem schweren Fuß. Die Frau gab ein unterdrücktes Wimmern von sich und versuchte, sich aus ihren Fesseln zu befreien.
«Nein», sagte Trevor.
«Nun mach' schon», drängte Mick. «Es muß sein. Wir können doch nicht riskieren, daß man uns schnappt.»
Zögernd trat Trevor an den Kamin, nahm den Leuchter vom Sims, bemerkte das Gewicht und ließ ihn auf den Boden fallen. «Nein», wiederholte er. «Damit bringst du sie um. Du hast ja keine Ahnung, wie schnell das geht.»
«Na, wenn schon», meinte Mick und streckte gebieterisch die Hand aus. «Gib schon her.»
«Ich hab' eine bessere Idee», schlug Trevor vor.
«Was denn?»
Trevor schaute nachdenklich auf die Frau, die in einer seltsam verrenkten Stellung auf dem Sofa lag. Sie war etwa achtunddreißig oder vierzig Jahre alt, aber gut erhalten, hatte blondgefärbtes, an den Ansätzen dunkel nachwachsendes Haar und eine Spur zuviel Mascara auf den Wimpern. Abgesehen davon, machte sie auf Trevor einen durchaus verlockenden Eindruck. Unter dem Pullover mit dem Polokragen zeichnete sich ein praller Busen ab, und ihr Rock war unterdessen schon weit genug hochgerutscht, um einen Ausblick auf die Oberschenkel zu eröffnen. Mit einem Gefühl leichter Beklommenheit spürte er, daß die große Chance endlich gekommen war.
«Du bist wohl irre», japste Mick, der Trevors Absichten klar registriert hatte. «Wir müssen weg und können nicht die ganze Zeit hier rummachen.»
«Warum nicht? Wir wissen doch, daß sie allein lebt. Sie ist zu Hause - wer soll also noch kommen?»
Mick dachte einen Moment nach und leckte seine Lippen. «Na schön, dann mal ran», willigte er ein und ging auf die Frau zu.
Trevor verstellte ihm den Weg und schob ihn freundlich zur Seite. «Erst ich.»
Sein Ton hatte etwas seltsam Entschiedenes, so daß Mick nur die Achseln zuckte und zurückwich. Trevor bugsierte die Frau, etwas unbeholfen, auf den Fußboden. Sie wehrte sich nicht, aber ihr Körper war plötzlich schwer und schlaff geworden. Er schob ihren Pullover hoch, konnte ihn aber nicht ganz über ihre Brüste ziehen, weil ihre Hände gefesselt waren. Schließlich entdeckte er eine Schere, die neben den Zeitschriften auf dem Couchtisch lag. Er nahm sie zur Hand und begann vorsichtig, die Wolle aufzuschneiden. Die Frau trug einen pinkfarbenen Büstenhalter, in dem sich die harten Spitzen ihrer Brustwarzen abzeichneten. Trevor versuchte, das elastische Material in der Mitte hochzuziehen und zu zerreißen, aber es erwies sich als unerwartet widerstandsfähig, so daß er erneut zur Schere greifen mußte. Die ganze Angelegenheit war offenbar ein härteres Stück Arbeit, als er gedacht hatte.
«Verdammte Scheiße, beeil dich!» drängte Mick. «Bring's endlich hinter dich.»
Trevor knetete die Brüste. Sie waren weich und schlaff und fühlten sich nicht gut an. Langsam schnitt er den Rest ihrer Kleidung auf.
Wieder wehrte sie sich nicht; sie lag einfach da wie ein Sack Kartoffeln.
Schließlich drückte er ihre Schenkel auseinander, löste seine Gürtelschnalle und zog den Reißverschluß seiner Hose auf. Es war sein erster Versuch, aber er ließ sich gut an; er wußte, was er zu tun hatte.
Er konzentrierte sich darauf, sie nicht anzusehen. Mit dem straffgespannten Schal zwischen den Zähnen sah sie aus, als grinse sie ihn höhnisch an, und in ihren weitgeöffneten Augen glaubte er Spott zu lesen, nicht nur Furcht. Er würde es ihr zeigen, das Lachen würde ihr schon noch vergehen ...
Er meinte ein schmerzliches Stöhnen hinter ihrem Knebel zu hören, als er loslegte. Sie bewegte den Kopf heftig hin und her, und er sah, daß sich ihre Augen mit Tränen füllten. Der Druck in seinem
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