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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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im Zimmer sitzen sah.
      Mrs. Markham war eine eher unscheinbare, dunkelhaarige Frau Ende Zwanzig und nach Banks' Vorstellung nicht gerade der Typ für außereheliche Affären. Allerdings waren solche Dinge nicht auf bestimmte Typen beschränkt, und man lag meistens falsch, wenn man die Leute in Schubladen stopfte, bevor man sie näher kannte.
      Nachdem er seinen Dienstausweis gezeigt hatte, fragte er Mrs. Markham, wo sie den Abend verbracht hatte.
      Sie setzte sich steif hin und begann, einen ihrer schwarzen Lederhandschuhe abzuwürgen. «Mit einer Freundin», antwortete sie mißtrauisch. «Was soll das Ganze eigentlich?»
      «Name?»
      «Sheila Croft.»
      «Hat sie Telefon?»
      «Ja.»
      «Würden Sie sie bitte anrufen?»
      «Jetzt? Warum?»
      «Weil es sehr wichtig ist, Mrs. Markham», erklärte Banks geduldig. «Ihr Mann steckt möglicherweise in ernsten Schwierigkeiten, und deshalb muß ich Ihre Angaben überprüfen.»
      Mrs. Markham kaute an ihrer schmalen Unterlippe und warf ihrem Mann einen Blick zu. In ihren Augen stand Angst.
      «Wie ist die Nummer?» drängte Banks.
      «Es ist spät, sie wird schon im Bett sein. Außerdem waren wir gar nicht bei ihr zu Hause», versetzte Mrs. Markham aufgeregt.
      «Sondern?»
      «Wir sind in einem Pub gewesen - The Oak.»
      «Und eine Sheila Croft war auch nicht dabei, du verlogenes Miststück!» mischte sich Markham ein. «Ich hab gesehen, wie du allein da reingegangen bist. Aufgedonnert wie ein Pfingstochse - und wie siehst du jetzt aus? Schau dich nur an! Du könntest dir wenigstens die Mühe machen, hinterher ein bißchen Make-up aufzulegen!»
      Mrs. Markham wurde ganz blaß. «Dann ruf Sheila doch an», ereiferte sie sich. «Du kannst sie ja fragen. Sie war schon vor mir da, ich hatte mich etwas verspätet.»
      «Deine Sheila wird mir die Hucke vollügen, um dir zu helfen, das weißt du verdammt gut. Also, wer ist der Kerl, du Schlampe!»
      Markham sprang auf, als wolle er die Antwort aus seiner Frau herausprügeln. Banks trat dazwischen und stieß ihn zurück in seinen Sessel.
      «Schon gut, schon gut», sagte Markham verbittert. «Ich würde sie nie schlagen, und das weiß sie genau. Raus mit der Sprache, du Luder - wer ist es?»
      An diesem Punkt begann Mrs. Markham zu weinen und eine lange Litanei anzustimmen, daß sie sich vernachlässigt fühle. Deprimiert von dieser Szene und verärgert, nicht den richtigen Mann erwischt zu haben, machte sich Banks still davon.
     
    * 3
     
    Ein kalter Wind pfiff durch den «Schnüffel»-Tunnel, wo sich Mick und Trevor getroffen hatten. Die Jacken bis oben hin zugeknöpft, standen sie da, rauchten und schwadronierten.
      «Na, hat's Spaß gemacht letzte Nacht?» fragte Mick.
      «Nicht besonders», antwortete Trevor. «Ich nehm' an, es war ganz okay, aber ...»
      «Was denn? War's zu eng?»
      «Yeah, hat n' bißchen weh getan zuerst. Trocken wie'n alter Hundeknochen.»
      «Wart's ab, bis du mal eine kriegst, die will. Da rutscht du rein wie nichts, echt. Gibt aber auch 'ne Menge, die's auf die harte Tour wollen. Die mögen das, wenn du ihnen zeigst, wer der Boß ist, du verstehst?»
      Trevor zuckte wegwerfend mit den Achseln. «Wo hast du die Sore?»
      «Gut versteckt, bei mir zu Hause. Da liegt's sicher. Ich glaub', wir hab'n den großen Coup gelandet diesmal. Hab noch nie in meinem Leben so funkelnde Dinger gesehen.»
      «Das hängt doch wohl von Lenny ab, oder?»
      «Ich sag' dir ja, er hat die Kontakte. Und er holt garantiert das Beste raus für uns. Sicher 'n paar Tausender oder so was.»
      «Sicher. Und wieviel sehen wir davon?»
      «Ach, fang' nicht schon wieder damit an, Trev», knurrte Mick und hüpfte von einem Bein aufs andere, als hätten sich Ameisen in seinen Hosenbeinen versammelt. «Wir kriegen, was uns zusteht. Und du hattest außerdem noch 'ne kleine Prämie, stimmt's?» meinte er mit einem anzüglichen Grinsen.
      «Wo steckt Lenny denn?»
      «Immer noch in London, macht 'nen großen Deal klar. Schweigt sich mächtig aus über die Sache.»
      «Wann ist er zurück?»
      «Weiß nicht. Dauert noch 'n paar Tage. Oder 'ne Woche.»
      «Ich will wissen, wann wir das Zeug endlich loswerden.»
      «Verdammt, was issen heute mit dir los, Trev? Du meckerst in einer Tour, total beschissen. Hast du denn die ganzen Scheine schon ausgegeben?»
      «Nein. Aber ich hab's nicht gern, wenn das ganze Zeug bei uns

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