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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht. Ich wollte einfach sehen, wo sie hingehen und was sie tun.»
      «Haben Sie gehofft, die beiden im Bett beobachten zu können? War es das, was Sie sehen wollten?»
      Markham schnaubte empört. «Das hab ich wohl kaum gewollt, aber ich habe damit gerechnet, ja.»
      «Wie wollten Sie die beiden denn beobachten?»
      «Wie meinen Sie?»
      «Ich meine die äußeren Umstände. Wie wollten Sie das anstellen, den beiden nachzuspionieren? Mit einem Feldstecher? Wollten Sie an der Regenrinne hochklettern oder was? Hatten Sie vielleicht auch die Absicht, die zwei dabei zu fotografieren?»
      «Wie ich schon sagte, ich habe gar nicht so weit gedacht. Ich wollte den beiden nur folgen und sehen, wo sie hingehen. Danach ...» Er zuckte mit den Achseln. «Aber egal, worauf, zum Teufel, wollen Sie eigentlich hinaus?»
      «Danach wollten Sie die beiden beobachten und sehen, was sie miteinander treiben. Stimmt's?»
      «Ja, vielleicht. Würden Sie nicht auch gerne Bescheid wissen, wenn es Ihre Frau wäre?»
      «Haben Sie solche Dinge vorher schon mal gemacht?»
      «Was für Dinge?»
      «Leuten zu folgen und sie zu beobachten?»
      «Warum sollte ich?»
      «Das frage ich Sie.»
      «Nein, hab ich nicht. Und ich verstehe auch nicht, was die ganzen Fragen sollen. Inzwischen sind die beiden sicher längst dabei, in irgendeinem verschwiegenen Bungalow.»
      «Bungalow? Sie wissen also, wo er wohnt?»
      «Nein, ich weiß nicht mal, wer es ist.»
      «Aber Sie sprechen doch von einem Bungalow. Demnach kennen Sie also sein Haus?»
      «Nein.»
      «Warum haben Sie dann das Wort Bungalow gesagt?»
      «Herr des Himmels, was soll das eigentlich?» jammerte Markham und barg das lange Gesicht in seinen Händen. «Jetzt ist sowieso alles vorbei.»
      «Was ist vorbei?»
      «Meine Ehe. Dieses Weibsstück!»
      «Haben Sie vielleicht schon früher mal in einen Bungalow geguckt und den Leuten beim Ausziehen zugeschaut?» bohrte Banks weiter, obwohl er seine Mühen inzwischen für vergeblich hielt und zu der Überzeugung gekommen war, daß sie den Falschen erwischt hatten.
      «Nein, natürlich nicht!» antwortete Markham. Plötzlich lachte er laut los. «Heiliger Strohsack, Sie glauben, ich bin dieser Perversling, was? Sie denken, ich bin der gottverdammte Spanner, nach dem Sie suchen!»
      «Warum sind Sie weggelaufen, als meine Männer auf Sie zu kamen?»
      «Ich konnte doch nicht wissen, daß sie von der Polizei sind, oder? Schließlich hatten sie keine Uniformen.»
      «Aber warum hätten Sie weglaufen sollen? Es wäre doch möglich gewesen, daß die beiden einfach zur Bushaltestelle wollten, nicht wahr?»
      «Das war nur so ein Gefühl. Die Art, wie die beiden gegangen sind. Für mich sahen die nach schweren Jungs aus, und ich hatte keine Lust, mich beklauen zu lassen.»
      «Sie haben also geglaubt, daß man Sie ausrauben will? War das der Grund?»
      «Zum Teil. Ich hatte plötzlich die Idee, daß es irgendwelche Kumpel sein könnten von dem Burschen, mit dem sich meine Frau trifft. Daß man mich gesehen hat und mir einen Denkzettel verpassen wollte, so was in der Art. Ich weiß auch nicht, ich kann nur sagen, daß sie einfach nicht danach aussahen, als ob sie nur zum Bus wollten.»
      Inzwischen war es kurz vor Mitternacht. Markham erklärte, daß man ihn erst gegen ein Uhr zu Hause erwartete. Er hatte das absichtlich so arrangiert, um seiner Frau genügend Zeit und genügend Spielraum zu geben für die lange Leine, an der er sie aufzuhängen gedachte. Banks schlug vor, ihn nach Hause zu begleiten und gemeinsam auf seine Frau zu warten, um die Angelegenheit vollständig zu klären.
      Das Haus lag etwa eine halbe Meile nordwestlich vom Marktplatz an der Coleman Avenue und war so geräumig und gut eingerichtet, daß Banks zu der Überzeugung kam, es müsse doch etwas dran sein an dem Gerücht, als Klempner ein Vermögen verdienen zu können. Die Räume waren vorwiegend in dunklen Braun- und Grüntönen gehalten, was sie für Banks' Geschmack ein wenig zu düster erscheinen ließ.
      Um Viertel vor Eins drehte sich ein Schlüssel in der Haustür. Mrs. Markham hatte ihrem Mann gesagt, daß sie eine Freundin besuchen wollte und er sich keine Sorgen machen müßte, wenn es ein bißchen später wurde und er vor ihr nach Hause kam. Überrascht, im Wohnzimmer Licht zu sehen, warf sie einen Blick um die Ecke und trat zögernd ein, als sie ihren Mann mit einem Fremden

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