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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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rumliegt, das ist alles.»
      «Keine Sorge. Ich sag dir doch, es is total sicher. Und Lenny is bald wieder da.»
      «Hast wohl was von ihm gehört, wie?»
      «Hab 'n Brief bekommen, heute morgen. Vorsichtiger Junge, unser Lenny. Denkt immer, das Telefon könnt' angezapft sein. Er schreibt, es wär besser, wenn wir erst mal 'ne Weile aufhören mit den Jobs. Bis sich alles 'n bißchen abgekühlt hat oder so.»
      «Ich hab nirgendwo was bemerkt von Hitze.»
      «Aber da geht bestimmt was vor, hinter den Kulissen, ist doch klar. Hat 'ne Menge Trouble gegeben in letzter Zeit, und die Bullen reißen sich garantiert den faulen Arsch auf. Ich sage dir, Kumpel, die werden sich die Eier abschuften. Besser wir machen 'n paar Wochen Pause, schließlich hab'n wir ja genug, um über die Runden zu kommen.»
      Es war weniger das Geld, das Trevor reizte; ihn interessierte mehr der Nervenkitzel, den er bei den Einbrüchen empfand, das Gefühl, sein Herz schneller und lauter schlagen zu hören, wenn der Lichtstrahl der Taschenlampen die Dunkelheit zerriß, wenn plötzlich einzelne Dinge auftauchten wie Bilder an den Wänden, Familienfotos auf den Tischen oder Flaschenetiketten auf der Bar. Aber es war sinnlos, Mick diese Dinge zu erklären.
      «Also, was meinst du?» fragte Mick.
      «Er hat vermutlich recht», antwortete Trevor, der bereits mit dem Gedanken spielte, allein weiterzumachen. Das war sicher noch viel spannender. Und er hatte seine Ruhe, was er sehr zu schätzen wußte. Mick war allem Anschein nach zu simpel und vulgär, um die innere Schönheit und Freude dieser Unternehmungen ermessen zu können.
      «Also dann, legen wir uns erstmal auf die faule Haut?»
      «In Ordnung.»
      «Bis wir was von Lenny hören, okay?»
      «Ja.»
      Über ihren Köpfen rumpelte ein Zug über die Schienen. Mick schaute auf seine Uhr und grinste. «Verspätung.»
      «Was?»
      «Der Zehn-Uhr-Zehn aus Arrogate. Ist zwanzig Minuten zu spät. Mal wieder typisch. Scheiß-British-Rail.»
     
     

** 13
     
    * 1
     
    Banks verbrachte den größten Teil der Woche in seinem Büro, brütete über den drei Fällen und rauchte zu viel, ohne ein klares Muster entdecken zu können. Die Figuren schienen sich seinen Gedanken zu entziehen; eine männliche Schattengestalt im schwarzen Regenmantel schwebte mit zwei gesichtslosen Jugendlichen durch seinen Kopf, und er sah ihnen zu, wie sie die Matrosen an Bord der Miranda, des Flaschenschiffs der toten Alice Matlock, betrachteten. Und irgendwo in dem ganzen Durcheinander tauchten immer wieder die Köpfe der anderen Personen auf, die ihm bei diesen Fällen begegnet waren: Ethel Carstairs, die Sharps, der Schulleiter «Boxer» Buxton, der Klassenlehrer Mr. Price, Mr. Patel, Alice Madock - tot auf den kalten Fliesen liegend - und Jenny Füller.
      Jenny Füller. Zweimal in dieser Woche hatte er den Telefonhörer abgenommen, um sie anzurufen, und zweimal hatte er ihn wieder auf die Gabel gelegt, ohne auch nur ihre Nummer zu wählen. Es gab keinen Grund, sich mit ihr zu treffen, es hatte sich nichts Neues ergeben, und er hatte das Gefühl, sie ohnehin schon genügend getäuscht zu haben. Als Sandra am Mittwoch abend den Vorschlag gemacht hatte, Jenny zum Dinner einzuladen, hatte es einen dummen Streit gegeben. Er hatte protestiert, hatte behauptet, sie kaum zu kennen, eine rein berufliche Beziehung zu ihr zu unterhalten. Dabei hatte er sich fürchterlich echauffiert, bis Sandra einen eleganten Rückzieher gemacht hatte.
      Richmond und Hatchley waren aus und ein gegangen mit immer neuen Informationen, von denen sich keine als besonders ermutigend erwies. Geoff Welling und Barry Scott schienen ganz normale junge Burschen zu sein und waren außerdem am Tag vor dem Zwischenfall mit Carol Ellis zu einem Urlaub nach Italien gefahren, womit sie aus dem Rennen waren.
      Sandra befragte weiterhin die Nachbarn, aber niemand hatte den Informationen von Selena Harcourt etwas hinzuzufügen.
      Die Suche nach Passanten, Ladenbesitzern und Busfahrern, die sich in der Nacht, da Mr. Patel den Mann an der Haltestelle beobachtet hatte, in der Nähe des Oak aufgehalten haben mochten, ging weiter. Tatsächlich erinnerte sich einer der Busfahrer, den Mann gesehen zu haben, konnte aber nicht mit einer Beschreibung aufwarten, da er sich auf die Straße konzentriert hatte und der Mann im Schatten des Unterstands nicht zu erkennen gewesen war. Die Ladenbesitzer hatten allesamt früher geschlossen

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