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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht. Aber schließlich waren wir gestern noch hier und mit ihm zusammen, nicht wahr? Die werden uns doch bestimmt danach fragen wollen. Überhaupt komisch, daß sie's nicht schon getan haben.»
      «Du bist doch kurz nach Harry gegangen, stimmt's?» fragte Barker.
      «Richtig. Es war schließlich Samstag, und ich mußte nach Darlington, zur Eröffnung von Freddys neuem Klub. Toller Abend, muß ich sagen. Echt heiße Puppen in dem Laden, Jack. Warum kommst du nicht mal mit? Ein attraktiver Junggeselle wie du sollte sehen, daß ein bißchen mehr rumkommt.»
      «Ach, ich hab was Besseres zu tun mit meiner Zeit», meinte Barker kopfschüttelnd, «als mich mit irgendwelchen Flittchen in Discos rumzutreiben, alter Knabe. Das Leben eines Schriftstellers...»
      «Du kannst mich mal mit deinem Schriftsteller!» verkündete Hackett. «Den Mist, den du da verkaufst, kotz ich doch in der Kaffeepause aus.»
      Barker hob eine Augenbraue und grinste. «Mag sein, Teddy, aber du tust es nicht, oder? Das ist eben der Unterschied. Im übrigen sollst du ja sogar eine Sekretärin mit einem Magister in Englisch angeheuert haben, damit sie deine Geschäftsbriefe in eine vernünftige Form bringt.»
      «Aber für deine Sorte Arbeit würde mein Englisch dicke reichen. Außerdem haben deine wilden Phantasien in einem Geschäftsbrief nichts zu suchen, wie du weißt. Kurz und sachlich, das ist die Devise.»
      «Genau das haben die Kritiker über mein letztes Buch gesagt», seufzte Barker. «Wenn auch vielleicht mit etwas weniger Worten.»
      Selbst Doc Barnes konnte nicht umhin, über diese Bemerkung zu lachen.
      Damit war die obligate Begrüßungsfrotzelei beendet, und die drei Männer verstummten, als sei damit der Normalität Genüge getan. Sie hatten geplaudert und gescherzt wie gewohnt, um die Leere zu füllen, die Harry hinterlassen hatte, um sich den Anschein zu geben, als habe sich nichts geändert, als habe etwas so Brutales und Endgültiges wie ein Mord nie stattgefunden und den friedlichen kleinen Kreis gestört.
      Nach einer Weile erbot sich Barker, eine neue Runde zu besorgen, und stellte sich neben Banks an die Theke. «Entschuldigen Sie», sprach er ihn an, «sind Sie nicht der Inspector, der den Tod von Harry Steadman untersucht?» Als Banks nickte, streckte Barker die Hand aus und sagte: «Ich bin Jack Barker, ein Freund von Harry.»
      Banks bekundete sein Beileid.
      «Wissen Sie», fuhr Barker fort, «wir haben uns gerade überlegt - ich will sagen, wir waren nämlich alle seine Kumpel und gestern abend noch mit ihm zusammen - vielleicht haben Sie Lust, sich zu uns zu setzen, drüben am Stammtisch? Wäre jedenfalls weitaus bequemer und praktischer, als uns einzeln aufs Präsidium zu schleppen und dort zu befragen.»
      Banks lachte und nahm das Angebot an. «Ich muß mir allerdings das Recht vorbehalten», fügte er, halb im Scherz, hinzu, «Sie doch noch abschleppen zu dürfen, wenn ich es für nötig halte.»
      Er hatte ohnehin vorgehabt, die Herren an ihrem Tisch aufzusuchen, und einstweilen den Vampir gespielt, der das Zimmer seines Opfers nur auf ausdrückliche Einladung aufsucht. Erfreulicherweise schien der kleine Trick geklappt zu haben. Vielleicht war doch etwas dran an Gristhorpes Empfehlung; jedenfalls schien die Neugier der Herren die Oberhand gewonnen zu haben.
      Barker wirkte recht zufrieden, ihn an den Tisch gelotst zu haben, die beiden andern schienen sich hingegen etwas unbehaglich zu fühlen. Banks wußte aus Erfahrung, daß er dieser Reaktion keine allzu große Bedeutung beimessen durfte. Das Auftreten der Polizei verursachte stets eine gewisse Spannung.
      Auf die Begrüßung folgte zunächst angespanntes Schweigen, und Banks fragte sich bereits, ob man wohl von ihm erwartete, daß er sein Notizbuch zückte und ein offizielles Verhör eröffnete. Statt dessen stopfte er gemütlich seine Pfeife und musterte seine Tischgenossen. Barker wirkte glatt und zuvorkommend wie ein Filmstar aus den vierziger Jahren. Barnes war ein kleiner glatzköpfiger Mann mit dicker Brille und dem schäbigen Aussehen eines Kurpfuschers, der im Hinterzimmer heimlich abtreibt. Hackett wirkte ausgesprochen großspurig und war schließlich derjenige, der das Gespräch, sichtlich nervös, eröffnete.
      «Wir sprachen gerade über Harry», erklärte er. «Schlimme Sache. Kann mir gar nicht vorstellen, wer so was macht.»
      «Darf ich annehmen, daß Sie alle so empfinden?» fragte Banks,

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