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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verkündete Kathy. «Wie er sagte, war der Alte nicht gerade begeistert.»
      «Wie kommt er denn darauf?» wollte Anne wissen.
      «Er war gerade unten, im Laden. Meine Mutter sagt immer: , und wenn ihr mich fragt, ist es Penny gewesen. Ich wette, sie hatte 'ne heiße Affäre mit Mr. Steadman und hat verlangt, daß er seine Frau verläßt und sie heiratet. Und als er das nicht wollte, hat sie ihn einfach umgebracht.»
      «Quatsch», erklärte Anne. «Wenn sie das gewollt hätte, wär es doch gescheiter gewesen, seine Frau umzubringen und nicht ihn.»
      Kathy verstummte angesichts dieser Logik, aber Hazel nahm den Faden wieder auf. «Na gut, das muß es ja nicht unbedingt gewesen sein», meinte sie. «Gibt noch genug andere Gründe. Jeder weiß doch schließlich, daß sie ewig lange weg war und Drogen genommen hat. Und von ihrer Pro... Prom...»
      «Promiskuität?» schlug Anne vor.
      «Jawohl, Promiskuität, du Schlauberger - genau das. Vielleicht hatte sie 'n Kind von ihm, oder er hat irgendwas gewußt, aus ihrer Vergangenheit. Immerhin haben sie sich schon seit Jahren gekannt.»
      Die anderen schwiegen, um diesen Gedanken zu verarbeiten. «Kann sein, daß du recht hast», räumte Anne ein, «aber man bringt doch keinen um, nur weil man 'n Kind von ihm hat, oder? Nein, ich glaub, es war Jack Barker.»
      «Und warum soll er's gemacht haben?» fragte Kathy.
      «Vielleicht wollt er nur 'n Experiment machen, für sein nächstes Buch», scherzte Hazel.
      «Vielleicht ist er verliebt in Penny Cartwright und wollte Steadman aus dem Weg schaffen, damit er sie für sich allein hat», gab Anne zu bedenken. «Aber da ist noch was - wie ich gehört hab, hat die Polizei Teddy Hackett ganz schön in die Mangel genommen, neulich.»
      «Hat auf alle Fälle reichlich blaß ausgesehen, als ich ihm begegnet bin», bekräftigte Hazel.
      «Mein Vater hat gehört, wie sie sich gestritten haben vor ein paar Wochen - Hackett und Steadman», gab Anne bekannt.
      «Sieht jedenfalls nicht so aus, als ob sie ihn für den Mörder halten», resümierte Hazel, «sonst hätten sie ihn ja wohl längst in Gewahrsam verhaftet. Garantiert hat er 'n luftdichtes Alibi.»
      «Das heißt , du dummes Huhn», lachte Anne. «Außerdem können sie ihn entweder nur «verhaften» oder in Gewahrsam , daß du's weißt.»
      «Na schön, Miss Neunmalklug. Und was weiter?»
      «Möchte wissen, wie sie heißt», meinte Kathy. «Teddy Hacketts Alibi-Braut.»
      Diesmal mußten alle lachen. In ihren Augen war Hackett nichts weiter als eine lächerliche Figur - mit seinem müde herabhängenden Schnurrbart, seinem schütter werdenden Haar, seiner protzigen Goldkette und dem schlaffen Bierbauch über der pompösen Gürtelschnalle -, er war der Inbegriff eines alten Schafbocks, der sich als Lamm verkleidet hatte.
      «Sally, was ist mit dir?» erkundigte sich Anne. «Du bist verdächtig still heute, muß ich sagen.»
      «Oh, mir sind da nur so ein paar Ideen gekommen», meinte Sally hintergründig, «aber ich muß erst mal sehen, was an der Sache dran ist.»
      Damit verließ sie das Lokal und hatte es wieder einmal geschafft, daß ihr die anderen verblüfft nachsahen und sich fragten, ob sie diese Andeutungen ernst nehmen sollten oder nicht.
     
     

* KAPITEL 8
     
    * I
     
    Um halb acht drängten sich bereits die Gäste im Dog and Gun, und die Lounge Bar war fast voll. Es war ein langer, schmaler Raum, von dessen Mitte ein kaum erkennbarer, seitlicher Durchlaß abging. Das Publikum saß eng zusammengepfercht an kleinen Tischen, und damit sich niemand für die Getränke von der Stelle rühren mußte, hatte man einen weißbekittelten Kellner angeheuert, der sich mühsam seinen Weg durch das Getümmel bahnte, ein randvoll mit dunklem und hellem Bier beladenes Tablett bedrohlich in Schulterhöhe balancierend. Die Musikbox war für diesen Abend außer Betrieb, statt dessen rieselte dezente, folkloristische Hintergrundmusik aus den Lautsprechern. Am anderen Ende des Raums war ein niedriges Holzpodest zu erkennen - eine Behelfskonstruktion, die es kaum rechtfertigte, als Bühne bezeichnet zu werden -, mit etlichen Mikrofonen an Ständern und Querbalken, zwei voluminösen Boxen, drei Barhockern und einer Verstärkeranlage, deren Lichter rot aufblinkten.
      Banks und Sandra saßen mit Harriet und David etwa in der Mitte des Raums, an einem Tisch auf der rechten

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