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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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leid.
      Es gab nur eine Sache, die ihr den Schmerz nehmen konnte, wenn auch nur für kurze Zeit: das Video. Langsam stand sie auf und ging zum Videorekorder. Die Kassette steckte noch im Gerät. Sie brauchte sie nur zurückzuspulen, dann konnte sie sich wieder im Fernsehen betrachten. Sie war nervös gewesen, doch als sie sich die Aufzeichnung angeschaut hatte, hatte sie überrascht festgestellt, dass es kaum auffiel. Und sie hatte großartig ausgesehen.
      Brenda schenkte sich einen weiteren Gin ein, diesmal einen großzügigen, schaltete den Gasofen an und legte sich, in den Morgenrock gehüllt, auf das Sofa. Sie hatte das Video einmal angeschaut und spulte es gerade für ein zweites Mal zurück, als sie Les' Schlüssel in der Tür hörte.
     
    * III
     
    »Du hast nicht einen Moment geglaubt, dass er dir alles erzählt hat, oder?«, fragte Gristhorpe Banks später im Queen's Arms. Es war ein ruhiger Mittwochabend; eine Woche war nach der ersten Nachricht von Gemma Scuphams Verschwinden vergangen und trotz der Hubschrauber und der vom Nordamerikanischen Verband für Fahndung und Rettung erlernten Suchmethoden war sie immer noch nicht gefunden worden. Banks und Gristhorpe saßen an einem Tisch am Fenster und aßen Roastbeefsandwiches, die Cyril, der Wirt, auf ihre Bitten hin für sie zubereitet hatte.
      Banks kaute und schluckte einen Bissen hinunter. »Nein«, erwiderte er dann. »Zunächst einmal bin ich mir sicher, dass er diesen Chivers kennt, was er aber nicht zugeben konnte, ohne sich selbst mit dem Warenhauseinbruch in Verbindung zu bringen. Wir haben ihn laufen lassen. Auf jeden Fall vorläufig. Les wird schon nicht abhauen. Wo soll er auch hin?«
      »Und dann?«
      Banks grinste. »Es ist nur so eine Idee, aber ich würde gerne herausfinden, ob Les wirklich nichts über Gemmas Entführung weiß. Nachdem ich mit Poole fertig war, habe ich ein Telefonat geführt. Jim Hatchley kommt in die Stadt. Anscheinend hat ihn seine Schwiegermutter beauftragt, eine Dusche zu installieren ...«
      Gristhorpe schlug auf den Tisch. Einer der Gäste an der Theke drehte sich um und starrte ihn an. »Nein, Alan. Ich möchte keine von Hatchleys Verhörmethoden bei diesem Fall erleben. Wenn Gemmas Entführer davonkommen, weil wir die Vorschriften umgangen haben, dann würde ich mir das niemals im Leben verzeihen - oder aber Sergeant Hatchley nicht.«
      »Nein«, sagte Banks. »Das hatte ich auch gar nicht im Sinn.« Er erklärte seinen Plan und am Ende mussten beide lachen.
      »Gut«, meinte Gristhorpe langsam nickend. »Gut, für diese Aufgabe ist er der beste Mann, das stimmt. Und es könnte tatsächlich funktionieren. Wie auch immer, wir haben nichts zu verlieren.«
      Banks spülte sein Sandwich mit einem Schluck Theakston's Bitter hinunter und zündete sich eine Zigarette an. »Und was machen wir jetzt?«
      Gristhorpe lehnte sich in seinem Stuhl zurück und faltete die Hände auf seinem Schoß. »Fassen wir mal zusammen. Ich finde, das hilft, alles so klar wie möglich zu sehen. Also, wir wissen, dass ein Paar, das sich Chris und Connie Manley genannt hat, ein Ferienhaus gemietet hat; außerdem haben sie ihr Aussehen verändert. Dann haben sie sich den dunkelblauen Toyota von Bruce Parkinson >ausgeliehen<, sich als Sozialarbeiter namens Mr Brown und Miss Peterson ausgegeben und am Dienstagnachmittag Brenda Scupham dazu gebracht, ihnen ihre Tochter zu übergeben. Danach sind sie zweihundertunddrei Kilometer gefahren, bevor sie den Wagen zu seinem Eigentümer zurückgebracht haben.
      Soweit wir wissen, haben sie das Cottage am Donnerstag mit einem weißen Fiesta verlassen. Die Nummer kennen wir nicht, obwohl Phil wieder und wieder die Autovermietungen überprüft hat. Nichts. Als gestohlen wurde der Wagen auch nicht gemeldet. Wir könnten natürlich alle Besitzer von weißen Fiestas im Land ermitteln, und das werden wir verdammt noch mal auch tun, wenn wir müssen, aber damit wären wir eine Ewigkeit beschäftigt. Außerdem könnte es dann noch sein, dass der Wagen gar nicht auf ihren Namen angemeldet ist. Niemand hat sie mit dem Kind in Eastvale gesehen. Es gab auch keine Beweise dafür, dass das Kind im Ferienhaus war; trotzdem könnte Gemma da gewesen sein - die Tünche untermauert diese These -, zudem haben wir ihre Fingerabdrücke in Parkinsons Wagen gefunden. Warum die beiden sie mitgenommen haben, wissen wir nicht. Und wohin sie sie verschleppt haben, auch nicht. Wir wissen nur, dass sie

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