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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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haben muss, schwierig gewesen, einen direkten Körperkontakt zu vermeiden?«
      »Vermutlich.«
      »Und Sie haben den Rest des Anoraks nach Blut untersucht?«
      »Ja. Wir haben eine gründliche Untersuchung durchgeführt.«
      »Aber außer dieser unendlich geringen Menge am Oberarm, am Rand des Metallzahnes des Reißverschlusses, haben Sie kein Blut gefunden?«
      »Nein.«
      Dr. Taskers Vernarrtheit schien nachzulassen, bemerkte Owen. Er wollte Shirley Castle nun nicht einmal mehr in die Augen schauen. Owen blickte kurz hinüber zu »Minerva«, die den Doktor mit ernster Miene betrachtete. Nie wieder würde sie einer »Wissenschaftliche-Tests-haben-bewiesen«Werbung glauben, wenn sie es denn jemals getan hatte.
      »Dr. Tasker, wissen Sie, wo Deborah Harrisons Haare - die, wie wir gerade erfahren haben, nur möglicherweise Deborah Harrisons Haare sind - auf Mr Pierce' Anorak gefunden worden sind?«
      »Nein, das ist nicht mein ...«
      »Dann will ich es Ihnen sagen. Sie wurden auf dem linken Oberarm gefunden, und zwar nur auf dem linken Oberarm. Es handelte sich um drei Haare und alle drei Haare sind in den Zähnen von Mr Pierce' Reißverschluss gefunden worden, neben dem stecknadelkopfgroßen Blutfleck. Was haben Sie dazu zu sagen?«
      »Ich weiß es nicht. Das ist nicht mein Gebiet.«
      »Nicht Ihr Gebiet? Aber würden Sie nicht sagen, dass es zu dem Szenario passt, welches ich Ihnen gerade geschildert habe? Zu einem unbedeutenden Zusammenstoß?«
      »Ich habe bereits zugestimmt, dass es eine mögliche Erklärung ist.«
      »Wie viel Blut und Haut haben Sie unter dem Fingernagel des Opfers gefunden?«
      »Eine geringe Menge. Aber genug für ...«
      »Entsprechend der Menge, die sich durch einen leichten Kratzer ablagern könnte?«
      »Ja.«
      »Wenn Deborah Harrison um ihr Leben gekämpft hat, würden Sie dann nicht nach Ihrer professionellen Einschätzung erwarten, mehr zu finden?«
      »Möglich. Aber noch einmal, das ist nicht mein ...«
      »Das verstehe ich, Dr. Tasker. Aber wir können es drehen und wenden, wie wir wollen, oder? Entweder hatte sie die Gelegenheit, sich durch Kratzen zu wehren, in welchem Fall sie wesentlich mehr Haut unter den Fingernägeln gehabt haben müsste, oder sie hatte keine Gelegenheit dazu. Wie ist es Ihrer Meinung nach gewesen?«
      Owen sah, dass Lawrence kurz davor war, Einspruch zu erheben, aber er schien es sich anders zu überlegen und sank wieder auf seinen Platz.
      »Es könnte ein Zufallstreffer gewesen sein«, räumte Tasker ein. »Ich weiß es nicht.«
      »Sie wissen es nicht. Na schön. Würden Sie mir dann wenigstens zustimmen, dass diese geringe Menge von Mr Pierce' Haut bei einem unbedeutenden Zusammenstoß unter ihren Fingernagel geraten sein könnte, zum Beispiel, als sie eine Hand ausstreckte, um ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen?«
      »Ja.«
      »Würden Sie weiterhin zustimmen, dass es möglich ist, dass der Mörder von Deborah Harrison jemand anderes sein könnte als mein Mandant?«
      »Einspruch!«
      »Abgewiesen, Mr Lawrence. - Wenn der Zeuge bitte die Frage beantworten würde.«
      Tasker spielte mit seiner Krawatte. »Nun, theoretisch, ja.« Er kicherte nervös. »Theoretisch ist natürlich alles möglich. Ich war nicht dabei, ich kann Ihnen nicht sagen, was genau passiert ist. Die DNA-Analyse hat auf den Angeklagten verwiesen, deswegen kann er nicht ausgeschlossen werden.«
      »Ich behaupte, dass die DNA-Analyse irrelevant ist. Lautet Ihre Antwort auf meine Frage ja?«
      »Ich nehme an.«
      »Ja oder nein?«
      »Ja.«
      Shirley Castle wandte sich an den Richter und warf ihre Hände in die Luft. »Euer Ehren«, sagte sie. »Ich finde es äußerst bedauerlich, dass die Anklage auf derartig wenigen und derartig fadenscheinigen Beweisen basiert. Keine weiteren Fragen.«
      Zum ersten Mal erhob sich Jerome Lawrence, um seine Befragung wieder aufzunehmen. Es lag wohl daran, dass Dr. Tasker sein letzter Zeuge war, dachte Owen. Er wollte einen positiven Eindruck hinterlassen.
      »Nur zwei Fragen, Dr. Tasker«, sagte er. »Sie sind sich des Verbrechens und der Verletzungen des Opfers vollständig bewusst. Würden Sie als Experte sagen, dass die vom Opfer stammende Blutmenge auf der Kleidung des Angeklagten so gering war, dass er als Täter ausgeschlossen werden muss?«
      »Nein, das würde ich nicht sagen.«
      »Und könnte der Austausch von Blut und Gewebe

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