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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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rümpfte die Nase und setzte sich wieder hin. Gristhorpe nahm den Hörer ab und rief unten an. »Bert? Bringen Sie bitte Mark Wood aus der Zelle nach oben? Ja, ins Verhörzimmer.«
      Giles Varney bestand darauf, vor dem Verhör unter vier Augen mit Mark Wood zu sprechen. Susan wartete mit Gristhorpe in seinem Büro, wo sie alle früheren Aussagen von Wood durchgingen und ihre Strategie planten. Von Schottland waren jetzt Wolkenschleier herangezogen, und die Luft, die durch das teilweise geöffnete Fenster wehte, begann wie ein nasser Hund zu riechen. Susan trat ans Fenster und beobachtete, wie einige der Touristen den Himmel betrachteten und dann in die Pubs oder zu ihren Wagen marschierten.
      »Hunger?«, fragte Gristhorpe.
      »Ich kann warten, Sir«, erwiderte Susan. »Ein paar weniger Kalorien werden mir nicht schaden.«
      »Mir auch nicht«, meinte Gristhorpe grinsend. »Aber in meinem Alter macht man sich darüber nicht mehr so viele Gedanken.«
      Nach einem forschen Klopfen an der Tür kam Giles Varney herein.
      »Fertig?«, fragte Gristhorpe.
      Varney nickte. »Erst einmal. Mein Mandant möchte eine Aussage machen.«
      »Noch eine?«
      »Hören Sie«, sagte Varney mit einem dünnen Lächeln, »der Blutbeweis ist noch nichts Weltbewegendes, wie Sie zugeben müssen, und der Blödsinn mit dem Fingerabdruck noch viel weniger. Sie sollten dankbar sein für das, was Sie kriegen können.«
      »In ein paar Tagen«, entgegnete Gristhorpe, »werden wir eine DNA-Analyse haben. Und ich vermute, Ihr Mandant weiß, dass sie beweisen wird, dass es sich um Jason Fox' Blut handelt. Ich glaube, im Moment haben wir genug, um ihn hier zu behalten.«
      Varney lächelte. »Ich dachte mir, dass Sie das sagen. Was Sie hören werden, könnte Ihre Meinung ändern.«
      »Inwiefern?«
      »Nach kurzer Überlegung und auf Anraten seines Anwalts möchte mein Mandant nun erklären, was genau letzten Samstagabend geschehen ist.«
      »Gut«, sagte Gristhorpe, stand auf und schaute hinüber zu Susan. »Dann legen wir los.«
      Sie gingen in das Verhörzimmer, wo Mark Wood saß und an seinen Fingernägeln kaute, brachten die Einleitung hinter sich und schalteten die Kassettenrecorder an.
      »Na schön, junger Mann«, sagte Gristhorpe. »Mr. Varney hat gesagt, dass Sie eine Aussage machen wollen. Ich hoffe, dass es diesmal die Wahrheit ist. Was haben Sie also zu sagen?«
      Wood schaute Varney an, bevor er den Mund aufmachte. Varney nickte. »Ich habe es getan«, erklärte Wood. »Ich habe Jason getötet. Es war ein Unfall. Ich wollte es nicht.«
      »Warum erzählen Sie uns nicht, was geschehen ist, Mark?«, ermunterte Gristhorpe ihn. »Langsam. Nehmen Sie sich Zeit.«
      Wood schaute Varney an, der nickte. »Wir sind zu ihm nach Hause gegangen, wie ich gesagt habe. Unterwegs ließ sich Jason die ganze Zeit über diese Pakis im Jubilee aus und darüber, was man seiner Meinung nach mit ihnen machen sollte. Wir begannen zu streiten. Ich sagte ihm, dass ich diesen rassistischen Scheiß nicht hören kann. Jason meinte, dass ich in meinem tiefsten Inneren eigentlich auch ein Rassist wäre, genau wie er, und er fragte, warum ich das nicht zugeben wollte und der Gruppe beitrete. Ich lachte und sagte, dass ich nicht in einer Million Jahren diesem Haufen von Wichsern beitreten würde. Ich war mittlerweile schon ziemlich sauer, deshalb habe ich ihm erzählt, dass meine Frau aus Jamaika kommt. Da fing er an, sie zu beleidigen, er nannte sie eine schwarze Schlampe und eine Hure und den kleinen Connor nannte er einen Bastard. Zu dem Zeitpunkt kamen wir in die Nähe der Gasse und Jason machte mich echt fertig. Echt primitives Zeug, was er da von sich gab. Ich hätte die weiße Rasse betrogen, weil ich eine Niggerin geheiratet habe, und so ein Scheiß.« Mark hielt inne und rieb seine Schläfen. »Ich hatte ein paar Drinks intus, mehr, als ich gesagt habe, auf jeden Fall mehr als Jason, und manchmal ... Also, ich kann manchmal ziemlich ausrasten, wenn ich besoffen bin. Ich habe die Beherrschung verloren, das ist alles. Er hat mich wahnsinnig gemacht. Ich hatte die Flasche in der Hand und habe einfach ausgeholt und ihm eins übergezogen.«
      »Und dann?«
      »Er fiel nicht hin. Er legte nur die Hand auf seinen Kopf und fluchte, und dann wollte er auf mich losgehen. Er war stark, Jason war echt stark, aber ich bin wohl stärker. Wir haben jedenfalls angefangen, uns zu prügeln, aber die Kopfwunde hat ihn

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