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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Konferenz zum Thema Rasse und Intelligenz zu organisieren. Starker Tobak, was? Superintendent Burgess meinte jedenfalls, ich sollte mir keine Sorgen machen, er würde ein Treffen arrangieren.« Craig grinste. »Er sagte sogar, es wäre ihm eine Freude. Sie hätten ihn hören sollen, als ich ihm erzählt habe, dass Sie in Nevs Wohnzimmer marschiert sind. Ich nehme an, Sie beide kennen sich? Sie und der Super. Richtig?«
      Banks drückte seine Zigarette aus und trank einen Schluck Bier. »Kann man wohl sagen.«
      »Er mag Sie. Ehrlich. Er respektiert Sie. Das hat er mir gesagt. Ich glaube, er hält Sie für etwas naiv, aber er war froh zu hören, dass Sie den Fox-Fall bearbeiten und nicht jemand anderes.«
      »Vielleicht sollten wir einen Verein zur gegenseitigen Bewunderung gründen.«
      Craig lachte.
      »Aber weshalb das ganze Interesse an der Albion-Liga?«, fragte Banks.
      »Wegen Neville Motcombe und seinen Kontakten zu bekannten internationalen Terroristen. Als er die BNP verließ und sich entschloss, seine eigene Randgruppe zu gründen, hielten wir es für eine gute Idee, ihn im Auge zu behalten.«
      Banks trank von seinem Amstel. »Und, hat er Ihre Erwartungen erfüllt?«
      »In mancher Hinsicht ja. In anderen hat er sie noch übertroffen. Die Albion-Liga ist lange nicht so politisch aktiv, wie wir geglaubt hatten. Wie Combat 18, zum Beispiel. Ich will damit nicht sagen, dass es keine Gewalttaten gegeben hat - die hat es gegeben, und ich habe sogar Gespräche über eine Rohrbombe gehört, mit der man die Eröffnung der Moschee sabotieren will. Jetzt, wo wir davon wissen, können wir die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen und sicherstellen, dass nichts passiert. Aber ansonsten ist die Gruppe, was revolutionäre Aktivitäten angeht, bisher ziemlich zahm gewesen. Im Grunde ist das vor allem ein Club pickliger Jungs.«
      »Das habe ich mich auch schon gefragt. Was hat es mit Motcombe und den ganzen jungen Männern auf sich? Ist er schwul?«
      Der Kellner kam vorbei und sie bestellten zwei weitere Flaschen Bier. Nachdem er wieder gegangen war, fuhr Craig fort. »Nein, nein, Nev ist nicht schwul. Ich muss gestehen, dass ich auch so meinen Verdacht hatte, als ich ihn am Anfang kennen lernte und er mich in seinen Keller einlud, um ihm bei seiner Holzarbeit zu helfen. Man kennt das ja: Willst du nicht mal vorbeikommen und dir meine Briefmarkensammlung angucken oder so. Aber er ist nicht schwul. Wenn überhaupt, dann würde ich sagen, er ist asexuell. Seine Frau hat ihn verlassen. Wenn Sie mich fragen, lag es daran, dass er mehr Zeit damit verbracht hat, Briefumschläge zu lecken als sie. Er ist einfach so. Macht ist ihm wichtiger als romantische oder sexuelle Beziehungen. Der Umgang mit Jugendlichen zieht sich durch sein Leben. Er war früher in Kirchengruppen und Jugendclubs und so weiter. Einmal war er sogar Leiter bei den Pfadfindern. Paramilitärische Organisationen und Uniformen hat er schon immer gemocht.«
      »Und warum hat er aufgehört damit?«
      »Man hat ihn rausgeschmissen, weil er versucht hat, die Jugendlichen für die Nationalpartei zu rekrutieren. Auf jeden Fall haben ihm schon immer die alten britischen Werte und Tugenden am Herzen gelegen: Kriegsspiele in den Pennines, Handwerk, Zelten, Wandern, Überlebenstraining, gesunder Körper und gesunder Geist. Diese Dinge.«
      »Ein Baden-Powell mit Hakenkreuzen?«
      »Wenn Sie wollen. Er vermengt das sogar noch mit ein bisschen Umweltschutz, um die Grünen anzulocken. Die Bewahrung des traditionellen englischen Dorfes vor Umweltverschmutzung und so weiter. Die Sache ist nur die, dass Umweltverschmutzung für ihn nicht nur eine Frage der Zerstörung der Ozonschicht und des Regenwaldes ist, für ihn ist die Existenz aller Nichtarier eine Form von Umweltverschmutzung. Vielleicht wird Nev erst dadurch zu einem Menschen, dass seine vorrangige Eigenschaft Habgier ist.«
      »Wie meinen Sie das?«
      Craig rieb seine Wange und runzelte die Stirn. »Nur so eine Beobachtung von mir. Haben Sie nicht auch schon mal gedacht, dass die Menschen erst durch ihre Laster interessant werden? Als reiner Neonazi wäre Nev durch und durch ein Langweiler. Ein perverser und gefährlicher Langweiler vielleicht, aber dennoch ein Langweiler. Völlig durchschaubar. Die anderen Seiten sind interessant, die Seiten, die wir nicht erwartet haben.«
      »Burgess hat was von Drogen gesagt. Stimmt das?«
      Craig nickte, trank sein Bier aus

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