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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Stadtrat von »Ausländern« und den von ihnen umgepolten, politisch korrekten weißen Lakeien dominiert wurde, die alle seit Jahren von den Problemen der Schule gewusst hätten, ohne jemals etwas dagegen zu unternehmen. Deshalb könne man den getöteten Jungen als »Opfer der multikulturellen Gesellschaft« betrachten. Susan fragte sich, was sie aus Jason Fox' Tod machen würden.
      Sie machte eine Pause und trank einen Schluck kalten Tee, um ihren Magen zu beruhigen. Die Lloyd-Webber-CD war schon seit einer Ewigkeit zu Ende und sie war zu sehr ins Lesen vertieft gewesen, um ins Wohnzimmer zu gehen und etwas anderes aufzulegen. Obwohl sie durch die Website im Grunde nicht viel mehr über die Albion-Liga und ihre Mitglieder erfahren hatte, hatte sie genug gelesen, um ihre eigene Einstellung zur Redefreiheit in Frage zu stellen. Alle Versuche, diese Leute zum Schweigen zu bringen, wurden von ihnen als Verletzung ihrer demokratischen Grundrechte gewertet. Würde man aber ihnen Macht geben, würden sie jeden außer heterosexuelle weiße Männer zum Schweigen bringen.
      Wie bei vielen Websites fand Susan am Ende der Homepage der Liga einen Link zu den Designern der Seite. In diesem Fall lautete der Name »FoxWood Designs«.
      Neugierig klickte Susan auf den Namen. Erneut wurde sie enttäuscht. Sie hatte Namen und Adressen erwartet, bekam jedoch lediglich eine stilisierte Grafik von einem Fuchs zu sehen, der aus ein paar dunklen Bäumen hervorlugte. Dazu wurde eine E-Mail-Adresse angegeben.
      Während sie die Adresse notierte, hielt sie es dennoch für möglich, dass es, wenn man annahm, dass eine Hälfte des Teams ein Mr. Fox war, eine andere Hälfte namens Mr. Wood geben könnte. Und wenn sie Mr. Wood aufspüren könnte, würde sie vielleicht einen Menschen finden, der etwas über Jason Fox' Leben wusste. Und über seinen Tod.
      Kaum hatte Susan ihr Modem ausgestöpselt, klingelte das Telefon.
      Es war Gavin.
      »Susan? Wo steckst du denn? Ich habe den ganzen Vormittag versucht, dich anzurufen. Im Revier habe ich zufällig Jim Hatchley getroffen, und er hat mir gesagt, dass du zu Hause arbeitest.«
      »Stimmt«, sagte Susan. »Was willst du?«
      »Sehr liebenswürdig. Und ich wollte dich zum Mittagessen einladen.«
      »Mittagessen?«
      »Ja. Du weißt schon, das Zeug, das man zu sich nimmt, um am Leben zu bleiben.«
      »Ich weiß nicht...«, sagte Susan.
      »Ach, komm schon. Selbst eine hart arbeitende Polizistin muss ab und zu etwas essen, oder?«
      Wenn sie nun daran dachte, musste Susan zugeben, dass sie tatsächlich hungrig war. »Eine halbe Stunde?«
      »Wenn du nicht mehr Zeit für mich übrig hast.«
      »Nein.«
      »Dann nehme ich sie.«
      »Und du zahlst?«
      »Ich zahle.«
      Susan musste unwillkürlich grinsen. »Gut. Dann sehe ich dich in zehn Minuten im Hope and Anchor.«
     
    * III
     
    Der alte Gemüseladen stellte sich als ehemaliger Eckladen am Ende einer Straße mit Arbeiterhäusern zwischen Holbeck Moor und Eiland Road heraus. Die Fenster waren mit Sperrholzplatten vernagelt, auf die Obszönitäten, Hakenkreuze und rassistische Parolen gesprayt worden waren. Der Nieselregen passte perfekt zu der Umgebung und verschmierte die mit Ruß bedeckten roten Ziegel und das ausgeblichene Schild über der Tür, auf dem ARTHUR GELDERD: OBST- UND GEMÜSEHÄNDLER stand.
      Banks fragte sich, was Arthur Gelderd, der Gemüsehändler, wohl denken würde, wenn er wüsste, was aus seinem Laden geworden war. Wie Frank Hepplethwaite hatte Arthur Gelderd vermutlich im Krieg gegen Hitler gekämpft. Und vor vierzig oder mehr Jahren, bevor es Supermärkte gab, war dieser Laden wahrscheinlich einer der Treffpunkte der Nachbarschaft und ein Zentrum des Tratsches gewesen. Außerdem hatte er Gelderd und seiner Familie wohl ein bescheidenes Auskommen gesichert. Nun war er das Hauptquartier der Albion-Liga.
      Im schräg fallenden Nieselregen betrachteten Banks und Hatchley für einen Moment das Gebäude. Auf der Ingram Road zischten Autos vorbei und ließen das schmutzige Regenwasser von den Rinnsteinen aufspritzen. Das Fenster der Ladentür war mit Maschendraht gesichert, die Scheibe selbst war mit alten Reklamen von Omo und Lucozade bedeckt, sodass man nicht hineinschauen konnte. In der Mitte hing ein Ziffernblatt aus Pappe, auf dem angegeben war, wann der Laden wieder öffnen würde. Der Zeiger stand auf neun Uhr und dort würde er vermutlich immer stehen

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