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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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schusssichere Weste.«
      »In Ordnung.«
      Whitkirk ließ die Weste aus dem Fahrzeug des Mobilen Einsatzkommandos holen, dann teilte er dem Geiselnehmer über das Megaphon mit, was sie beabsichtigten.
      »Schickt ihn her!«, rief der Mann zurück.
      Whitkirk machte einen Schritt zur Seite, und Banks trat seine Zigarette im Schlamm aus und fing an, ausgestattet mit der schusssicheren Weste, das Ufer hinunterzukraxeln. Er hörte Whitkirk hinter sich flüstern: »Viel Glück.« Auf halber Strecke rutschte er aus und legte den Rest des Weges auf dem Hosenboden zurück. Nicht gerade würdevoll. Obwohl der Fall seinem Stolz wahrscheinlich stärker abträglich war als seiner Kleidung, erinnerte er ihn daran, dass er seine beste Hose zum Essen mit Jenny angezogen hatte, ein Abendessen, das er nun höchstwahrscheinlich nicht mehr zu sich nehmen würde, besonders da er in der Hektik sein Handy vergessen hatte und sie nicht hatte anrufen können, um abzusagen.
      Als er am Fuße des Ufers ankam, hörte er Fluchen hinter sich. Annie Cabbot kam hinter ihm hergerutscht, ebenfalls auf dem Hosenboden, Füße in der Luft. Unten richtete sie sich auf und grinste ihn kurz an. »'tschuldigung. Ich konnte ihnen nur so entwischen.«
      »Ich nehme an, du trägst keine schusssichere Weste?«
      »Nein.«
      »Ich könnte ein Gentleman sein und dir meine geben, aber wir sind jetzt etwas zu nah dran. Halt dich einfach zurück, hinter mir. Wir wollen ihm keine Angst einjagen.«
      Sie näherten sich der Feenbrücke. Banks sagte dem Mann, wer er war. Der gestikulierte zurück, es sei in Ordnung, dann wies er die beiden an, sie sollten am hinteren Ende stehen bleiben. So standen sie sich an beiden Seiten der Brücke gegenüber. Vivian Elmsley wirkte verängstigt, aber ansonsten unversehrt, soweit Banks sehen konnte. Die Waffe glaubte er als .32er Automatik zu identifizieren.
      »Das ist Sergeant Cabbot«, erklärte Banks. »Sie arbeitet mit mir an dem Fall. Geht es in Ordnung, wenn sie hier ist?«
      Der Mann sah Annie an und nickte. »Ich weiß, wer das ist«, sagte er. »Ich hab sie im Fernsehen gesehen, als das Skelett gefunden wurde, und dann vor einer Woche oder so nachts hier draußen.«
      »Sie waren das also«, sagte Annie. »Was haben Sie hier gemacht? Nach so langer Zeit können Sie doch nichts mehr gesucht haben, oder?«
      »Vielleicht doch. Nicht das, was Sie meinen. Aber vielleicht habe ich was gesucht. Ich bin oft nachts hier gewesen. Hab nachgedacht.«
      »Warum sind Sie weggelaufen?«
      »Ich hab Sie vom Fernsehen wiedererkannt. Sie sind direkt an mir vorbeigegangen und haben mich nicht gesehen. Ich Sie aber. Ich konnte nicht riskieren, geschnappt zu werden, dann hätte ich alles erklären müssen, bevor ich das zu Ende gebracht hätte, was ich tun musste.«
      Banks fand, es sei an der Zeit, die Sache in die Hand zu nehmen. Er hob die Hände und wies Annie an, dasselbe zu tun. Regen tropfte ihm in den Nacken. »Wir sind unbewaffnet, Francis«, sagte er. »Wir wollen Ihnen nichts tun. Wir möchten nur reden. Lassen Sie Ms. Elmsley gehen.«
      »Sie wissen also, wer ich bin?«
      »Francis Henderson.«
      »Schlau. Aber jetzt heiße ich Stringer. Frank Stringer.« Er leckte sich über die Lippen. Er hatte also den Mädchennamen seiner Mutter angenommen. Seltsam. Das verriet Banks mehr darüber, womit er es zu tun hatte. Frank machte einen nervösen Eindruck, Banks hatte den Verdacht, dass er getrunken hatte oder wieder Drogen nahm. Wenn es schon schwer war, eine unbestimmte Situation genauer zu bestimmen, dann war es bei weitem komplizierter, eine halluzinatorische Situation real zu machen.
      »Egal«, fuhr Frank fort, »ich hab noch nicht vor, einen gehen zu lassen. Ich will zuerst alles hören. Ich will hören, wie sie Ihnen alles gesteht, dann überlege ich mir, ob ich sie umbringe oder nicht. Das macht mir nichts aus.«
      »Gut, Frank. Was möchten Sie hören?«
      »Sie hat meine Mutter umgebracht. Ich will hören, dass sie das sagt, und ich will wissen, warum.«
      »Sie hat niemanden umgebracht, Frank.«
      »Was reden Sie da? Sie lügen. Sie wollen sie schützen.«
      Er umfasste Vivian fester. Banks bemerkte, dass sie zischend die Luft einatmete, und sah, wie der Lauf der Waffe in die Haut unter ihrem Ohr gedrückt wurde.
      »Hören Sie mir zu, Frank«, sagte er. »Es ist wichtig, dass Sie mir zuhören. Sie haben mich gebeten, herzukommen. Sie möchten die

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