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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ich habe gerade meinen Mann verloren. Jetzt wollen Sie mir noch sagen, ich hätte auch kein Haus mehr?«
      »Fürs Erste nicht.«
      »Und, was soll ich jetzt tun? Wo soll ich hin?«
      »Wie wär's mit Ihren Pflegeeltern, Linda!«
      Lucys Blick signalisierte Banks, dass ihr die Anrede nicht entgangen war. »Ich hab wohl keine andere Wahl, was?«
      »Egal, das ist sowieso nicht das Problem«, fuhr Banks fort. »Wir haben Spuren von Kimberley Myers' Blut an den Ärmeln Ihres Morgenmantels gefunden sowie gelbe Fasern unter Ihren Fingernägeln. Sie haben noch eine Menge zu erklären, bevor Sie irgendwohin gehen.«
      Lucy sah bestürzt aus. »Was meinen Sie damit?«
      Julia Ford kniff die Augen zusammen und schaute Banks an. »Er meint damit, Lucy, dass er Sie zur Vernehmung aufs Polizeirevier mitnimmt.«
      »Darf er das?«
      »Leider ja, Lucy.«
      »Und er darf mich dabehalten?«
      »Gemäß den PACE-Vorschriften kann er das, wenn Ihre Antworten nicht zufrieden stellend sind. Vierundzwanzig Stunden lang. Aber es gibt sehr strenge Richtlinien. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
      »Soll das heißen, ich muss vielleicht einen ganzen Tag im Gefängnis bleiben? In einer Zelle?«
      »Regen Sie sich nicht auf, Lucy«, sagte Julia und legte die Hand auf den Arm ihrer Mandantin. »Ihnen wird nichts passieren. Die Zeiten sind vorbei. Man wird sich um Sie kümmern.«
      »Aber dann bin ich im Gefängnis!«
      »Kann sein. Es kommt drauf an.«
      »Aber ich habe nichts getan!« Sie warf Banks einen bösen Blick zu, ihre schwarzen Augen glühten wie Kohlen. »Ich bin das Opfer. Warum haben Sie es auf mich abgesehen?«
      »Keiner hat es auf Sie abgesehen, Lucy«, sagte Banks. »Es gibt eine Menge Fragen, die beantwortet werden müssen, und wir glauben, dass Sie uns dabei helfen können.«
      »Ich werde Ihre Fragen beantworten. Ich weigere mich ja gar nicht, Ihnen zu helfen. Dafür müssen Sie mich nicht mit zum Polizeirevier nehmen. Außerdem habe ich schon alles gesagt.«
      »Wohl kaum. Wir müssen noch sehr viel mehr wissen, und es gibt gewisse Vorschriften, Formalitäten, die eingehalten werden müssen. Jetzt ist sowieso alles anders, seit Terry tot ist, oder?«
      Lucy wandte den Blick ab. »Ich weiß nicht, was Sie damit meinen.«
      »Sie können jetzt befreit sprechen. Sie brauchen keine Angst mehr vor ihm zu haben.«
      »Ach so.«
      »Was dachten Sie denn, was ich meine, Lucy?«
      »Nichts.«
      »Dass Sie Ihre Geschichte ändern können? Einfach alles abstreiten?«
      »Hab ich doch gerade gesagt. Nichts.«
      »Aber Sie müssen jetzt erklären, woher das Blut kommt. Und die gelben Fasern. Wir wissen, dass Sie im Keller gewesen sind. Wir können es beweisen.«
      »Davon weiß ich nichts. Ich kann mich nicht erinnern.«
      »Sehr praktisch. Tut es Ihnen gar nicht Leid, dass Terry tot ist, Lucy?«
      Lucy verstaute den Nagellack in ihrer Handtasche. »Klar tut es mir Leid. Aber er hat mich geschlagen. Er war schuld, dass ich hier gelandet bin, er hat mir den ganzen Ärger mit der Polizei eingebrockt. Das war nicht meine Schuld. Das ist alles nicht meine Schuld. Ich habe nichts getan. Warum soll ich diejenige sein, die dafür büßen muss?«
      Banks schüttelte den Kopf und stand auf. »Vielleicht gehen wir besser.«
      Lucy sah zu Julia Ford hinüber.
      »Ich komme mit«, erklärte Julia. »Ich bin dabei, wenn Sie vernommen werden, ich bin da, falls Sie mich brauchen.«
      Lucy brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Aber Sie kommen nicht mit in die Zelle, oder?«
      Julia lächelte zurück und sah dann Banks an. »Es gibt leider keine Doppelzellen, Lucy.«
      »Stimmt«, bestätigte Banks. »Neuerdings eine Schwäche für Mädchen, Lucy?«
      »Das war nicht nötig, Superintendent«, sagte Julia Ford. »Und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie alle weiteren Fragen, die Sie vielleicht noch haben, zurückstellen, bis wir im Vernehmungszimmer sind.«
      Lucy funkelte Banks böse an.
      »Egal«, sagte Julia Ford zu Lucy. »Wir wollen nicht vom Schlimmsten ausgehen. Vielleicht kommt es ja gar nicht so weit.« Sie wandte sich an Banks. »Dürfte ich vorschlagen, Superintendent, dass wir einen unauffälligen Ausgang nehmen? Die Medienmeute vor dem Krankenhaus dürfte Ihnen nicht entgangen sein.«
      »Das ist ein Riesenknüller für die«, sagte Banks. »Aber stimmt, das ist eine gute Idee. Ich hätte noch

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