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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Frauen hatten sich für den Fall, dass eine kühle Brise aufkam, die Strickjacken locker über die Schultern geworfen und die Ärmel verknotet. Falls es regnen sollte, hatten sie einen Regenschirm dabei. Woran liegt es, dass wir Engländer nie so recht auf das Anhalten des guten Wetters vertrauen, fragte sich Banks. Wir rechnen immer mit dem Schlimmsten. Deshalb deckte die Wettervorhersage alle Eventualitäten ab: sonnig mit wolkigen Abschnitten, gelegentlich Regen.
      Das Vernehmungszimmer roch nach Desinfektionsmittel, weil der letzte Delinquent, ein betrunkener siebzehnjähriger Autoknacker, seine Pizza quer durch den Raum gekotzt hatte. Abgesehen davon war das Zimmer relativ sauber, auch wenn nur wenig Licht durch das hohe vergitterte Fenster fiel. Banks schob die Kassetten nacheinander in das Aufnahmegerät, überzeugte sich, dass sie einwandfrei waren und sprach Uhrzeit, Datum und Namen der Anwesenden auf.
      »Also gut, Lucy«, sagte er dann. »Können wir anfangen?«
      »Meinetwegen.«
      »Seit wann wohnen Sie in Leeds?«
      »Was?«
      Banks wiederholte die Frage. Lucy sah aus, als wunderte sie sich darüber. »Seit vier Jahren, ungefähr. Seit ich bei der Bank arbeite.«
      »Und Sie kamen aus Hull, von Ihren Pflegeeltern Clive und Hilary Liversedge?«
      »Ja. Das wissen Sie doch schon.«
      »Nur zur Hintergrundinformation, Lucy. Wo haben Sie davor gewohnt?«
      Lucy begann, an ihrem Ehering herumzunesteln. »In Alderthorpe«, sagte sie leise. »In der Spum Road Nummer 4.«
      »Und Ihre Eltern?«
      »Ja.«
      »Ja, was?«
      »Ja, die haben da auch gewohnt.«
      Banks seufzte. »Keine Fisimatenten, Lucy! Das hier ist eine ernste Angelegenheit.«
      »Glauben Sie etwa, das weiß ich nicht?«, fuhr Lucy ihn an. »Sie schleifen mich völlig ohne Grund aus dem Krankenhaus hierher, und dann fangen Sie an, mich über meine Kindheit auszufragen. Sie sind kein Psychiater!«
      »Es interessiert mich nur, das ist alles.«
      »Nun, es war aber nicht interessant. Ja, ich wurde missbraucht, und ja, ich kam in Pflege. Die Liversedges waren gut zu mir, aber schließlich sind sie nicht meine richtigen Eltern. Als es so weit war, wollte ich auf eigene Faust zurechtkommen, wollte meine Kindheit hinter mir lassen und meinen eigenen Weg gehen. Ist daran irgendwas verkehrt?«
      »Nein«, sagte Banks. Er wollte mehr über Lucys Kindheit herausfinden, insbesondere über das, was sich ereignet hatte, als sie zwölf Jahre alt war, aber er wusste, dass er von ihr nicht viel mehr erfahren würde. »Haben Sie deshalb Ihren Namen von Linda Godwin in Lucy Liversedge geändert?«
      »Ja. Die Journalisten haben mich nicht in Ruhe gelassen. Die Liversedges haben es mit den Behörden abgesprochen.«
      »Warum haben Sie sich für Leeds entschieden?«
      »Da wurde mir eine Stelle angeboten.«
      »War das die erste, für die Sie sich beworben hatten?«
      »Die ich wirklich wollte, ja.«
      »Wo haben Sie gewohnt?«
      »Am Anfang in einer Wohnung in der Nähe der Tong Street. Als Terry die Stelle in Silverhill bekam, haben wir das Haus auf The Hill gekauft. Von dem Sie sagen, dass ich nicht mehr dahin zurückkann, obwohl es mein Zuhause ist. Wahrscheinlich wollen die noch, dass ich weiter die Hypothek abzahle, obwohl Ihre Leute mein Haus auseinander nehmen, ja?«
      »Sie sind zusammengezogen, bevor Sie geheiratet haben?«
      »Wir wussten schon, dass wir heiraten wollten. Es war damals so ein tolles Angebot, dass wir dumm gewesen wären, es nicht anzunehmen.«
      »Wann haben Sie Terry geheiratet?«
      »Erst letztes Jahr. Am 22. Mai. Wir sind im Sommer zwei Jahre zusammen.«
      »Wo haben Sie ihn kennen gelernt?«
      »Was tut das zur Sache?«
      »Ich bin nur neugierig. Das ist doch wohl eine harmlose Frage.«
      »In einem Pub.«
      »In welchem?«
      »Ich weiß nicht mehr, wie er heißt. Aber es war ein großer Pub mit Live-Musik.«
      »Wo war das?«
      »In Seacroft.«
      »War Terry allein?«
      »Glaub schon. Warum?«
      »Hat er Sie angesprochen?«
      »Eigentlich nicht. Ich weiß es nicht mehr.«
      »Haben Sie mal in seiner Wohnung übernachtet?«
      »Ja, natürlich. Das ist doch nicht verboten. Wir waren verliebt. Wir wollten heiraten. Wir waren verlobt.«
      »Damals schon?«
      »Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie brauchen mir ja nicht zu glauben, aber so war es. Wir waren nur zwei Wochen zusammen, da hat er mir schon

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