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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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einen Verlobungsring geschenkt. Der kostete fast tausend Pfund.«
      »Hatte er andere Freundinnen?«
      »Nicht, als wir uns kennen lernten.«
      »Und davor?«
      »Ich denke schon. Ich hab kein Aufhebens darum gemacht. Ich bin davon ausgegangen, dass er ein ganz normales Leben geführt hat.«
      »Normal?«
      »Warum nicht?«
      »Gab es jemals Spuren von anderen Frauen in seiner Wohnung?«
      »Nein.«
      »Was haben Sie in Seacroft gemacht, wo Sie doch an der Tong Road wohnten? Das ist ein weiter Weg.«
      »Wir hatten gerade eine einwöchige Schulung in Seacroft absolviert, und eins von den Mädchen meinte, es wäre ein guter Pub, wenn man ausgehen wollte.«
      »Hatten Sie von dem Mann gehört, der in der Presse damals das Monster von Seacroft genannt wurde?«
      »Ja. Alle hatten davon gehört.«
      »Das hat Sie aber nicht davon abgehalten, nach Seacroft zu fahren?«
      »Man muss doch weiterleben. Man darf sich von der Angst nicht unterkriegen lassen, sonst würde sich keine Frau mehr allein vor die Tür trauen.«
      »Das stimmt schon«, sagte Banks. »Sie haben also nie den Verdacht gehabt, dass der Mann, den Sie kennen lernten, möglicherweise das Monster von Seacroft war?«
      »Terry? Nein, natürlich nicht. Warum sollte ich?«
      »Gab es rein gar nichts an Terry, was Ihnen Grund zur Sorge gab?«
      »Nein. Wir waren verliebt.«
      »Aber er hat Sie misshandelt. Das haben Sie zugegeben, als wir uns das letzte Mal unterhalten haben.«
      Sie sah zur Seite. »Das kam später.«
      »Wie viel später?«
      »Weiß ich nicht. Weihnachten vielleicht.«
      »Letztes Jahr Weihnachten?«
      »Ja. Ungefähr. Aber er war ja nicht immer so. Hinterher war er so lieb. Er hatte immer Schuldgefühle. Dann hat er mir was geschenkt. Blumen. Armbänder. Ketten. Ich hätte sie jetzt wirklich gerne hier, damit sie mich an ihn erinnern.«
      »Alles zu seiner Zeit, Lucy. Also hat er es immer wieder gutgemacht, wenn er Sie geschlagen hat.«
      »Ja, dann war er tagelang total lieb zu mir.«
      »Hat er in den vergangenen Monaten mehr getrunken?«
      »Ja. Er ist auch öfter ausgegangen. Ich hab ihn seltener gesehen.«
      »Wo ging er hin?«
      »Weiß ich nicht. Hat er mir nicht gesagt.«
      »Haben Sie ihn denn nie gefragt?«
      Lucy blickte ernst zur Seite und ließ Banks ihre lädierte Gesichtshälfte sehen. Er verstand.
      »Ich denke, wir können mit einem anderen Thema fortfahren, nicht wahr, Superintendent?«, sagte Julia Ford. »Diese Art der Befragung macht meiner Mandantin sichtlich zu schaffen.«
      Ihr Pech, wollte Banks sagen, aber er hatte noch eine Menge vor. »Nun gut.« Er wandte sich wieder an Lucy. »Hatten Sie irgendetwas mit der Entführung, Vergewaltigung und Ermordung von Kimberley Myers zu tun?«
      Lucy sah ihm ins Gesicht, aber in ihren dunklen Augen war nichts zu erkennen; wenn die Augen die Fenster zur Seele waren, dann waren die von Lucy Payne aus geschwärztem Glas und ihre Seele trug eine Sonnenbrille. »Nein, hatte ich nicht«, sagte sie.
      »Was ist mit Melissa Horrocks?«
      »Nein. Ich hatte mit keiner von denen etwas zu tun.«
      »Wie viele waren es denn, Lucy?«
      »Das wissen Sie doch.«
      »Sagen Sie es mir!«
      »Fünf. Das hab ich jedenfalls in der Zeitung gelesen.«
      »Was haben Sie mit Leanne Wray gemacht?«
      »Ich verstehe nicht.«
      »Wo ist sie, Lucy? Wo ist Leanne Wray? Wo haben Sie und Terry Leanne begraben? Was hat sie von den anderen unterschieden?«
      Bestürzt schaute Lucy Julia Ford an. »Ich weiß nicht, wovon er redet«, erklärte sie. »Sagen Sie ihm, dass er aufhören soll.«
      »Superintendent«, sagte Julia, »meine Mandantin hat bereits zu verstehen gegeben, dass sie nichts über diese Person weiß. Ich denke, Sie machen besser mit etwas anderem weiter.«
      »Hat Ihr Mann mal von einem dieser Mädchen gesprochen?«
      »Nein, Terry hat nie von denen gesprochen.«
      »Waren Sie mal im Keller, Lucy?«
      »Das haben Sie mich schon zigmal gefragt.«
      »Ich gebe Ihnen die Möglichkeit, die Antwort zu revidieren, die schließlich festgehalten wird.«
      »Ich habe es schon gesagt, ich weiß es nicht mehr. Vielleicht ja, aber ich weiß es nicht mehr. Ich hab retrograde Amnesie.«
      »Wer hat Ihnen das gesagt?«
      »Die Ärztin im Krankenhaus.«
      »Dr. Landsberg?«
      »Ja. Das gehört zu meinem posttraumatischem Stresssyndrom.«
      Das

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